Fahrradversteigerung im Fundbüro – das waren amüsante zwei Stunden heute morgen. Ich hatte auf die Schnäppchen-Möglichkeit hier aufmerksam gemacht und beschlossen, mir nach vielen Jahren ohne Fahrrad mal wieder einen Drahtesel zuzulegen.
Kurz vorweg: Ich habe unter den 70 angebotenen Rädern keines gefunden, das mir gefallen und zu mir gepasst hätte. Gleichwohl war die Auktion ein vergnüglicher Zeitvertreib – dank des Auktionators, der das Publikum mit bemerkenswerten Moderator-Fähigkeiten unterhielt und immer wieder für Lacher sorgte.
Gibt es tatsächlich Schnäppchen bei diesen Fundbüro-Versteigerungen? Eindeutiges Ja. Da ging ein brandneues, qualitativ hochwertiges Kinderrad für gerade mal fünf Euro weg. Es hatte wohl keiner der Schnäppchenjäger Bedarf. Ein Steigerer auf mehrere Räder, augenscheinlich ein Händler, war höchst beglückt, ein sogenanntes Gravel Bike für 300 Euro zu schießen. Diese Räder, eine Art Kombi aus Rennrad und Mountain Bike, ideal für anspruchsvolles Gelände, kosten neu weit über 1000 Euro.
Ein erstklassiges Hollandrad ging für unter 100 Euro weg und ein Elektrorad ohne Akku schnappte sich jemand für weniger als das.
Zusätzlich zu den Rädern dann noch die Abteilung Wundertüte: Leere Koffer und solche mit unbekanntem Inhalt, eine Rüttelmaschine, mit der man einen Boden einebnen kann, ein Silber-Konvolut und eines mit Modeschmuck. Lacher des Morgens war die Präsentation eines Rucksacks, der ein Brecheisen und weiteres Einbruchswerkzeug enthielt. Der stammte wohl tatsächlich von jemandem, der dieser Profession nachging.
Die nächste Versteigerung dürfte in einem halben Jahr stattfinden. So lange bewahrt die Stadt gefundene Güter auf.