Bei diesem Gelb sehen Anlieger Rot. Vor wenigen Wochen kam das von dem Grünen Jochen Kral geführte Verkehrsdezernat auf die Idee, erstmalig eine „Nachbarschaftszone“ einzurichten und als Markierung derselben ein grelles Gelb vorzusehen: Punkte in Grellgelb, breite Streifen in Grellgelb, Gehsteige in Grellgelb und große Flächen in Grellgelb.
Es ist nicht überliefert, dass bei der Ausarbeitung dieses Konzepts Joints die Runde gemacht haben, aber zumindest ein Anlieger hält das für die einzig mögliche Erklärung dieses Designunfalls.
Dr. Thomas Lowinski, Internist und Sportmediziner mit Praxis am Paulusplatz, ist verärgert über das dominante Gelb vor der Praxistür und drum herum: „Ich kann es nicht versehen, dass man sowas macht. Für Seh- und Gehbehinderte ist die Bemalung ausgesprochen gefährlich, insbesondere bei starkem Sonnenschein, weil dann das Gelb besonders stark blendet. Die Übergänge zwischen Gehweg und Straße sind für Behinderte nicht mehr zu erkennen.“ Auch viele Patienten lehnten die Bemalung ab.
Ich hatte am 10. Juni als erstes Medium über die grauenvolle Idee von Jochen Kral geschrieben. Mittlerweile haben Anlieger den Gehweg bereits partiell von der Farbe gesäubert, auch Regen hat seine – in diesem Fall – segensreiche Wirkung entfaltet, die Asphaltfarbe setzt sich immer mehr durch.
Düsseldorf hat eine „Fußverkehrsbeauftragte“, was mir bis dato unbekannt war. Diese Dame, Laura Groß mit Namen, ruft laut Antenne Düsseldorf zur Geduld auf. Die Nachbarschaftszone sei doch noch nicht fertiggestellt. Es seien auch noch Sitzmöglichkeiten und Pflanzen geplant. Das kostspielige Projekt, Anlieger sprechen von einem sechsstelligen Betrag, wird – Prognose – nicht realisiert werden.
Bedingt durch den Protest der Anlieger hat die Stadt in der Tat bereits begonnen, gelbe Punkte zu entfernen, wozu sogar Gehwege aufgerissen wurden! Entfernt die Stadt das Gelb nicht komplett, werden es wohl die Anlieger tun.
Selbstverteidigung darf nicht strafbar sein.