Plädoyer für eine ideologiefreie Energieversorgung

Liebe Freunde des Düsseldorf Blog.  Ich bin, wie viele von Euch wissen, Pressesprecher der jungen Partei „WerteUnion“. In der Funktion verfasse ich natürlich auch Pressemitteilungen. Die heutige würde ich gern wegen ihrer Bedeutung auch hier teilen:

Deutschland steht energiepolitisch am Scheideweg: Strompreise explodieren, Betriebe wandern ab, und ganze Landstriche werden deindustrialisiert – im Namen einer einseitigen Ideologie. Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit – niemand wird bestreiten, dass dies das „magische Dreieck“ einer zeitgemäßen Energieversorgung ist. In Deutschland wurde in den letzten 20 Jahren der Klimaschutz überbetont, während Versorgungssicherheit und Kosten nahezu aus dem Blick gerieten. Höchste Zeit für eine vernunftbasierte und ideologiefreie Energieversorgung.

Dass Windkraft umweltfreundlich sei, darf man als umstritten betrachten. Für jedes der rund 30.000 Windräder, die sich in Deutschland drehen, wurden zwischen 2.400 und 3.400 Tonnen Beton als Fundament in die Natur gegossen. Für Zufahrtswege wurden oftmals viele Bäume gefällt. Derzeit berichten Medien über einen Megaskandal, der mit der Abwrackung von Windrädern zu tun hat. Ein Unternehmer steht vor Gericht, weil er 700 Tonnen Windkraft-Müll nach Tschechien geschmuggelt und dort wild gelagert hat. Die brisante Mischung aus Glasfaser von Windkraftpropellern, Gummi, Metallen und Elektroschrott ist toxisch, die Entsorgung ist problematisch und teuer. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Windrads beträgt 21 Jahre. Letztes Jahr mussten 553 Windkraftanlagen verschrottet werden. Laut der Fachagentur Wind und Solar e. V. waren Ende Januar 2025 etwa 9.800 Anlagen in Deutschland bereits älter als 20 Jahre.

Der extreme hohe Strompreis in Deutschland, ideologisch durch sogenannten Zertifikatshandel der EU verteuert, vertreibt derzeit die Industrie ins Ausland. Christian Kullmann, CEO des Chemieriesen Evonik, bezeichnet die Auflagen als „volkswirtschaftlichen Irrsinn.“ Industrie, die technologisch „in der Spitzenklasse“ sei, dürfe man nicht mit zusätzlichen Gebühren belasten, wenn gleichzeitig Produkte aus Ländern mit hohen Emissionen importiert würden.

 

Wo kommt unser Strom derzeit her?

 

Von den 464,4 Terrawattstunden, die Wirtschaft und Haushalte letztes Jahr verbrauchten, lieferte Erneuerbare Energie laut Bundesnetzagentur 59 %, den Rest deckten Kohle- und Erdgaskraftwerke und teure Stromimporte aus dem Ausland ab, zumeist aus Frankreich und Dänemark.

Gordon Pelz

Geht man mit Vernunft an die Planung einer Energieversorgung für Deutschland, die bezahlbar, sicher und umweltfreundlich ist, muss nach Vorstellung der WerteUnion in erster Linie Technologieoffenheit gelten. Kein Energieträger sollte ideologisch ausgeschlossen werden. Das schließt auch Kernenergie und moderne fossile Kraftwerke mit CO₂-Abscheidung ein. Gordon Pelz (Foto) Mitglied des Bundesvorstands der WerteUnion und Unternehmer mit Energie-Sachverstand, schlägt einen Energiemix vor, der „Kernenergie, Erneuerbare, Gaskraftwerke mit späterer Umrüstung auf Wasserstoff, übergangsweise modernisierte Kohlekraftwerke und einen EU-weiten Lastenausgleich einschließt.“ Als Hauptenergieträger sieht Gordon Pelz die Kernenergie mit 25 – 30 % und die Erneuerbaren (40-45 %).

Für die Kernenergie fordert der Energiefachmann der WerteUnion die Laufzeitverlängerung bestehender Kraftwerke, den zeitnahen Einsatz von Kraftwerken der vierten Generation, die sicherer und wirtschaftlicher sein werden, sowie den Bau neuer modularer Reaktoren (SMR). Pelz. „Die liefern Energie grundlastfähig und sind CO₂-arm. Deutschland hat die sichersten Kernkraftwerke der Welt – und schaltet sie ab, während andere Länder neue bauen.“

Um für Deutschland allein vernunftgeleitet Energie zu produzieren, muss die Merz-Regierung sich mit Brüssel anlegen. Als wichtigstes Mitgliedsland und größter Beitragszahler der EU ist die Bundesregierung nach Auffassung der WerteUnion berechtigt, diesen nationalen Anspruch anzumelden und durchzusetzen. Energiepolitik ist Teil der nationalen Daseinsvorsorge, wir dürfen uns nicht aus Brüssel fernsteuern lassen.

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