Beifallssturm beim „Schneesturm“ – Glanzpremiere im Schauspielhaus

Das kann man eine gelungene Premiere nennen! Wieder und wieder trieb das Publikum mit Standing Ovations und rhythmischem Applaus das „Schneesturm“-Ensemble auf die Bühne. Verdienter Lohn für die Darsteller der gelungenen Bühnenfassung des Romans von Vladimir Sorokin.

Für das Schauspielhaus Düsseldorf bildet die Premiere dieses Stücks, einer Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und Kirill & Friends Company, einen hervorragenden Start in die Saison.

Das Stück, in dem besonders August Diehl als Landarzt Dr. Garin brilliert, der mit seinem Counterpart, dem trotteligen Brotkutscher Perkhusha unterwegs ist – Filipp Avdeev, gleichfalls herausragend – ist eine russische Phantasy-Story. Dr. Garin ist in dieser märchenhaften Schlittenreise durch einen Schneesturm unterwegs in ein Dorf, in dem eine Seuche ausgebrochen ist. Er will helfen, doch der Schneesturm, die immer wieder brechenden Kufen des Schlittens, die Erotik einer Müllersfrau und becircende Fabelwesen erschweren die Reise.

 

Überzeugende Effekte

 

Neben der schauspielerischen Glanzleistung des Ensembles überzeugte die Inszenierung.  Rieselnder Schnee auf der Bühne, Projektionen auf den oberen Bühnenrand, eingeblendete Bilder der beiden Hauptakteure in Raumfahrer-ähnlichen Glasmasken, Laubbläser und Windmaschinen sorgten für überzeugende Effekte. Für Regie, Bühne und Kostüm zeichnet Kirill Serebrennikov verantwortlich.

Bei August Diehl beeindruckte der gewaltige Sprechanteil, den er mühelos bewältigte, bei Filipp Avdeev, einem Russen, war es mehr der gelungene Mischmasch aus Deutsch und Russisch, der besonders die zahlreichen russischen Zuschauer begeisterte, aber auch für Lacher beim Rest des Publikum sorgte.

Wem die Story zu wirr war, konnte sich zumindest an der prächtigen Inszenierung erfreuen, wer die Story großartig fand, hatte somit zwei Gründe so heftig zu applaudieren. Und das war ganz offensichtlich die Mehrheit.

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