Die gelbe Verunstaltung des Paulusplatzes

Der Paulusplatz an der Lindemannstraße in Düsseltal ist ein beschauliches kleines Sträßchen um die Pauluskirche herum. Es ist wegen der dortigen Grundschule, auf die mit den üblichen Warnschildern hingewiesen wird, verkehrsberuhigt. Man fährt hier Schritttempo. Immer. Es ist eine reine Anliegerstraße.

Das vorweg. Auf dem Weg zu meinem Arzt (Dr. Lowinski, bester Internist ever) sehe ich nur gelb. Gelbe Kreise, gelbe Markierungsstreifen, große gelbe Flächen. Das gelb ist ein ausgesprochen hässliches gelb, nicht sonnen- sondern grellgelb. Aber, vor allem: Was soll das?

„Ist das nicht grauenvoll?“, spricht mich eine Anliegerin in den Sechzigern an, die gerade ihr Fahrrad abstellt, „das ist ein so hässliches gelb – und vor allen Dingen fragt man sich, was das soll.“

Ein Plakat an einem Laternpfahl, genauer: der QR Code darauf, gibt Auskunft.

Dort lese ich:

„Die Landeshauptstadt Düsseldorf setzt bei der Verkehrsplanung auf eine Strategie für gleichberechtigte Mobilität und hat dabei stets die unterschiedlichen Bedürfnisse der Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger im Blick.“

Das Projekt „Nachbarschaftszonen“ solle zu diesem Ziel beitragen, indem es „die Lebensqualität in städtischen Wohngebieten erhöht, den Verkehrsraum gerecht verteilt und dabei den Menschen vor Ort bedarfsgerechte Mobilitätsoptionen bietet.“

In meinen Augen ist das ein ausgemachter grüner Schwachsinn. Das Gelb ist hässlich, es ist durch den Verkehr schon angeschmutzt – und vor allem ist das „Design“ unter aller Sau, weniger drastisch kann man es nicht ausdrücken. Wer immer sich hier ausgetobt hat – auf Kosten der Steuerzahler – sollte sich in Grund und Boden schämen.

Dem gelben Irrsinn ist laut QR Code eine „umfassende Bedarfsanalyse“ vorausgegangen, der jetzt die Anlieger des Paulusplatz und der angrenzenden Schillerstraße – auch sie über weite Strecken in Gelb getunkt, zum Opfer fallen.

Der Text der Stadt wimmelt vor grünen Worthülsen: Eine Nachbarschaftszone sei eine Neuaufteilung des Straßenraums. … Verkehrsberuhigung … Lebensqualität…geschwindigkeitsdämpfende Gestaltungselemente…Verkehr verlangsamen…Raum sicherer machen…lebenswerter…attraktive Aufenthaltsflächen.

Ach ja, die Nachbarschaftsbindung soll dadurch auch gestärkt werden. Ich wette, die Nachbarschaft geht eher auf die Palme! Denn so ist der öffentliche Raum in Düsseldorf noch nie verunstaltet worden.

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