LE SACRE DU PRINTEMPS – Uraufführung im Opernhaus Düsseldorf am Samstag, 29. April 2023

März 30, 2023 by  

Vor ziemlich genau 110 Jahren stellte Vaslav Nijinsky zu einer neuen Komposition von Igor Stravinsky in Paris die Ballettwelt auf den Kopf: Ihr „Le sacre du printemps“ sorgte für Riesentumulte und Empörung aber ebenso für Begeisterung und Aufbruchstimmung. Rückblickend gilt es als Geburtsstunde des modernen Tanzes und hat etliche Neuinterpretationen erfahren.

Das weite Spannungsfeld um die Thematik des Opferns hat Ballettdirektor und Chefchoreograph Demis Volpi zu dem Programm SACRE inspiriert, das sich in drei unterschiedlichen choreographischen Sprachen verschiedenen Facetten des Themas widmet.

 

Archaisch anmutendes Ritual

 

Um eine matriarchale Gemeinschaft von insektenartigen Kreaturen, denen Männer als Beute zum Opfer fallen, geht es in Jerome Robbins‘ „The Cage“ aus dem Jahr 1951. Mit glasklarem neoklassischen Vokabular, aus dem kleine Eigenheiten hervorstechen, bringt er zu einem Streichkonzert von Igor Stravinsky das archaisch anmutende Ritual auf die Bühne.

Mit der Leere, die dem Akt des Opferns folgt und von einer eigenartigen Mischung aus Bewusstwerdung über Vergänglichkeit, Verlust und Unentrinnbarkeit aus einem ewigen Kreislauf bestimmt ist, setzt sich Demis Volpi in einer Neukreation zu Richard Strauss΄ „Metamorphosen“ auseinander.

Für eine Neuinterpretation zu Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ ist es Demis Volpi gelungen, den auf vielen großen Bühnen gefeierten Choreographen Marcos Morau zu gewinnen. Morau ist für seine theatralen, bilderstarken Inszenierungen bekannt, bei denen Einflüsse aus Theater, Film und Fotografie deutlich spürbar sind.

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