
Das Bild täuscht: Jacques Tilly, hier in einer Pause in seiner Wagenbauhalle, ist derzeit unter Hochdruck – Wagen bauen für den Rosenmontag. Foto: Hojabr Riahi / Düsseldorf Blog – Fotos unten: Ricarda Hinz
Unser kreativer Künstler und respektloser Karnevals-Wagenbauer Jacques Tilly wird von Wladimir Putin verklagt, wie zuerst die Rheinische Post berichtete.
Es geht um die Putin-Karnevalswagen in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine, bei deren Gestaltung Jacques sich nur wenig Zurückhaltung auferlegte, wie man es von ihm so kennt.

Offiziell geht es um die Verunglimpfung der russischen Armee, berichtet das privat betriebene russische Portal „Ostoroschno Nowosti„. Es handelt sich dabei um einen vorwiegend in Social Media vertretenen Account, der vor allem über Telegram-Kanäle Nachrichten und Analysen verbreitet.
Jacques feierte gerade mit seinem Team mit Reibekuchen und Alt ein Weihnachtsfest in der Wagenbauhalle, als ihn der Anruf der Organisation „Freies Russland NRW“ erreichte, um ihm zu verkünden, dass am 24. Dezember in Moskau Anklage gegen ihn erhoben werde.
Jacques schilderte mir heute seine Verwunderung darüber: „Ich hatte und habe bis heute nichts davon erfahren. Wenn ich schon angeklagt bin, muss man mir das doch mitteilen.“ Nun ja, räumt er ein, „Russland ist ja nicht gerade ein Rechtsstaat.“
Das Gericht sieht seine Werke als Beleidigung für Putin als Oberbefehlshaber in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine, berichtet „Ostoroschno Nowosti“. Ihm würden Falschdarstellungen der Armee aus politischem Hass vorgeworfen.
Tilly werde beschuldigt, aus eigennützigen Motiven und aus politischem Hass Falschdarstellungen über die Armee verbreitet zu haben.
Jacques Tilly arbeitet derzeit mit Hochdruck für den Rosenmontagszug. Ein Putin-Wagen wird natürlich dabei sein. Vielleicht wird die Klage dann noch erweitert, wenn unser Jacques nicht schon vorher in Abwesenheit zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt wird.
