Kö-Gourmet-Festival: Gier frißt Qualität

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Heute am Abend war ich noch mal für zwei Stunden beim Kö Gourmet-Festival und habe mir bei meinem zweiten Besuch einige Gedanken gemacht.

Zunächst: Ich habe, wie auch gestern, sehr viele gut gelaunte Menschen gesehen, die sich dort offensichtlich amüsiert haben. Das ist doch schon mal was wert.

Heute habe ich mit einigen Ausstellern gesprochen. Die Auskunft lautete übereinstimmend sinngemäß so: Es waren sehr, sehr viele Besucher da, aber es wurde wenig gekauft.

Das lag eher nicht an den Preisen. Gut, ein Wagyu-Burger für 19 Euro ist kein Schnäppchen,, aber alles in allem hielten sich die Preise in zivilen Grenzen. Gestern hatte ich nur ein Glas Wein getrunken, heute habe ich mir, an einem der zwei weiteren Wagyu-Burger-Stände auf der Bankenseite, zum Sonderpreis kurz vor Schluss, einen Wagyu-Burger für zehn Euro gegönnt. Der war ausgeprochen schmackhaft, aber der Genuss wurde dadurch geschmälert, dass jede Menge Sauce und verflüssigter Käse mich mit schmierigen Händen hinterließen und meine Hose jetzt in die Reinigung muss. Ist eben nix „to go“, sollte man am Tisch essen.

 

Klasse statt Masse

 

Weil ich dringend Papier für die Reinigung meiner Hände benötigte, kaufte ich mir an einem Olivenhändler-Stand noch ein Tütchen Kalamata-Oliven, 240 g für neun Euro, erhielt dafür drei Stück Küchenpapier für die Reinigung meiner Hände. Fair enough.

Das Gourmet-Festival war in diesem Jahr so gewaltig wie nie. Und genau das sehe ich als Problem. Manche Aussteller müssten auf einem Festival dieser Art nicht präsent sein, sie verwässern die Qualität der engagierten Anbieter von qualitativ hochwertigen Speisen, -Weinen und Cocktails. Ich verstehe den Veranstalter Wellfairs, der will so viele Standplätze verkaufen wie eben möglich. Geschäft ist Geschäft und Gier frißt Qualität.

Ich erinnere mich an die ersten Festivals: Das Angebot war überschaubar und durchweg hochklassig, man hatte Zeit, mit Menschen zu reden, mit Winzern in Ruhe über einen Wein zu diskutieren, entspannt Delikatessen zu probieren.

Bei dem Geschiebe und Gedränge bei diesem Festival blieb meines Erachtens der Genuss auf der Strecke. Kleiner wäre feiner. Es wäre der Kö und seinem Publikum der Lecker-Esser mehr gedient, wenn man mehr auf Qualität setzen würde. Nur wirkliche Delikatessen, nur das Besondere! Das wäre für mich ideal. Die Beliebigkeit ist eingezogen, der Veranstalter Wellfairs baut zu sehr auf Masse und Kasse statt Klasse. Kann man verstehen, ist aber kein zukunftstaugliches Konzept.

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