Ich habe gestern kurz erwogen, die Fußbodenheizung anzuwerfen. Derzeit haben wir eine Außentemperatur von 21 Grad Celsius, bis heute Abend soll sie auf 18 Grad sinken und es wird Regen vorhergesagt.
Vor diesem Hintergrund ist die Presseinformation, die mir unser grüner Dezernent Jochen Kral schickt, wie soll ich sagen, irgendwie unerwartet.
Die Nachricht lautet: „Am Kirchplatz wird erstmals ein neuer Brumisateur getestet“.
Schon mal gehört? Nein? Also: Ein Brumisateur, dieser wurde von den Stadtwerken entwickelt, funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstungskühlung. Der Leiter der Wasserwerke bei den Stadtwerken, Christoph Wagner, erklärt:
„Dabei wird Wasser in feinste Tröpfchen zerstäubt, die in der Luft schnell verdunsten. Dadurch sinkt die Umgebungstemperatur, und die Luft wird spürbar abgekühlt“.
Was, noch kühler? Nun, die Stadt baut vor, der Sommer könnte ja doch noch kommen. Und versiegelte Flächen heizen sich in der Sonne auf, erfahren wir. Für den Fall hat die Stadt nun fürsorglich Vorsorge getroffen. Dezernent Jochen Kral: „Ich freue mich sehr, dass wir in Kooperation mit den Stadtwerken eine neue Abkühlungsmöglichkeit für heiße Tage mitten in der Stadt anbieten können“.
Der Prototyp ist 2,5 Meter hoch, 1,2 Meter breit und 60 Zentimeter tief. Insgesamt 14 Düsen zerstäuben etwa 1,1 Liter Wasser pro Minute und kühlen so die nähere Umgebung in einem Radius von fünf Metern um mehrere Grad Celsius herunter. Sagt die Stadt.
Der Brumisateur aktiviert sich laut Stadtverwaltung, wenn der Sensor im Inneren eine Temperatur von 29 Grad Celsius misst. Er wird nun bis voraussichtlich September dieses Jahres auf dem Kirchplatz stehen.
Jetzt hoffen wir, dass wir schnellstmöglich die 29 Grad Celsius erreichen – damit wir uns nicht mehr über Kühle und Regen ärgern und die Stadt ihren Brumisateur testen kann.
Wenn’s in diesem Nichtsommer noch 29 Grad werden sollten: Ganz schnell zum Kirchplatz. In dem 5-Meter-Radius wird es sicher großes Gedränge geben.
Foto: Claudia Koennecke