Zum 150. von Maurice Ravel: Ballettabend feiert am 12. September Premiere

Selbst wenn man kein Klassikfan ist, den Namen Maurice Ravel kennt man ja doch, und wenn’s nur durch seinen wohl bekannteste Melodie „Bolero“ ist. Nun feiert man den 150. Geburtstag und die Deutsche Oper am Rhein bringt dazu am 12. September einem ganz besonderen Ballettabend auf die Bühne, den Bridget Breiner und Richard Siegal inszeniert haben. Ich glaube, das wird ein großartiger Ballett-Abend, an dem auch Besucher Gefallen finden können, die bislang ihr Herz für Ballett noch nicht entdeckt haben.

 

Mit ihren jeweils eigenen Tanzsprachen übersetzen sie eine Essenz aus Ravels Klangwelten in vier eigenständige Stücke, die miteinander in Dialog treten und verbunden werden durch Soundinstallationen von Lorenzo Bianchi Hoesch sowie durch die übergreifende Gestaltung von Bühne und Kostüm von Jean-Marc Puissant

Eine faszinierende Hörerfahrung und eine Besonderheit für die musikalische Interpretation durch die Pianistin Alina Bercu ist das selten als Ballettmusik genutzte virtuose „Konzert für die linke Hand“, mit dem sich der Vorhang für „Soirée Ravel“ öffnet.

Bridget Breiner choreographiert das Auftragswerk für den Pianisten Paul Wittgenstein, der in Folge einer Kriegsverletzung im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verlor. In ihrer tänzerischen Interpretation tauchen schon hier Figuren und Allegorien auf, die sie später in ihrer Uraufführung „Daphnis et Chloé, Suiten“ weiter ausgestaltet. Bevor diese berührende Liebesgeschichte aus der griechischen Antike auf der Bühne tänzerisch zu neuem Leben erweckt wird, richtet Richard Siegal seinen choreographischen Fokus auf ein vollkommen anders geprägtes Werk: Wie ein vergangener Traum vom Wiener Walzer, der brutal vom Krieg überrollt wurde, kommt Ravels „La Valse“ daher. Richard Siegal kreiert dazu ein bizarres Stück für zehn Tänzerinnen und Tänzer, das auf dem Kipppunkt zwischen Fin de Siècle-Dekadenz und Beginn des Ersten Weltkriegs balanciert.

Für „Bolero“ schließlich bringt Richard Siegal eine neue Bewegungsdimension auf die Bühne: Auf einem riesigen Fließband tanzend, gehend, marschierend, auftauchend und wieder aus der Szenerie verschwindend, lassen die Tänzerinnen und Tänzer zu Ravels treibenden Rhythmen sich stetig veränderte Gruppenkonstellationen entstehen. Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeisterin Katharina Müllner gestalten die Düsseldorfer Symphoniker diesen facettenreichen Ravel-Abend.

 

Premiere am Freitag, dem 12. September, 19:30 Uhr // Mehr Info auf Startseite | Deutsche Oper am Rhein

Foto: Richard Schleiderer

 

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