Was unsere nach Uruguay ausgewanderten Freunde uns beim Italiener erzählten

Wenn man Freunde wiedertrifft, die man ein Jahr nicht gesehen hat, ist das immer ein schöner Moment. Wenn man dazu noch wunderbare Gespräche führt und dazu in gastlicher Atmosphäre Gutes isst, umso schöner.

Wir trafen uns im „La Brisella“, Italiener in der Rethelstraße. Den darf ich bei dieser Gelegenheit empfehlen: Eingespieltes engagiertes Team, gleichbleibend hervorragende Küche, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ein bisschen vergleichbar mit meinem Lieblingsitaliener, dem Amici (Löricker Str. 1, Heerdt).

Also, zu den Freunden. René und Celine sind aus Deutschland geflohen. René hat sein Unternehmen in Düsseldorf verkauft und ein schickes Strandhaus in Punta del Este, Uruguay, gekauft.

Die beiden haben sich mit ihren Kindern eingelebt – bestens. Viele Deutsche, es kommen immer mehr. „Überwiegend Mittelständler“, sagt René, „die die Nase voll haben.“ Sie mögen die Bevormundung nicht, die Bürokratie, die Steuerlast und auch den Verlust der Meinungsfreiheit. All das, was auch unsere Freunde gestört hatte.

Uruguay ist eine 200 Jahr alte Demokratie, stabil in jeder Hinsicht. Wie Demokratie im Detail funktioniert, schilderten die beiden. Zur Entschärfung eines Unfallschwerpunktes schlugen Anlieger einen Kreisverkehr vor, sammelten rund 100 Unterschriften. Zwei Monate später hatten sie ihren Kreisverkehr. Die deutsche Demokratie ist in Uruguay derzeit nicht sehr angesehen: „Man versteht das mit der Ausgrenzung der AfD nicht, sieht das als totalitär an,“ sagt René, der eher mit meiner Partei, der WerteUnion, sympathisiert.

Das Leben am anderen Ende der Welt gefällt unseren Freunden, sie wollen nicht mehr zurück und speziell die 14jährige Tochter ist schon eine halbe Uruguayerin.

Was den Freunden hier auffiel: „Es ist so schmutzig geworden, man merkt den Unterschied von vor einem Jahr“.

Was in Uruguay nicht so schön ist: Es gibt keine wirklich guten Italiener. Dafür jede Menge Fleischrestaurants und Einladungen zu „Asados“, traditionelle Grillfeste, bei denen diverse Fleischsorten, überwiegend Rindfleisch, gegrillt werden. Und die Preise für Drogerieartikel sind extrem hoch, weshalb die beiden vor unserem Essen noch bei dm zulangten.

noch keine Kommentare

Antworten

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.