Warum die Kö jetzt freitags, samstags und vor Feiertagen nachts gesperrt wird und auch ein „Verweil- und Alkoholverbot“ auf der Straße in Altstadt und am Rheinufer droht
Mai 26, 2021
Angesichts vieler Beanstandungen und Verstöße gegen Abstands- und Maskenpflicht am Pfingstwochenende sowie Menschenansammlungen und der Autoposer-Szene auf der Kö haben sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Ordnungsdezernent Christian Zaum gestern mit Polizeipräsident Norbert Wesseler und Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, sowie Giuseppe Saitta, Thomas Kolaric und Dino Cesljas als Vertreter der DEHOGA Nordrhein getroffen.
Für die Königsallee, die auch unabhängig von der Corona-Pandemie immer wieder von der Autoposer-Szene stark frequentiert wird, wurde beschlossen, die Straße freitags, samstags und in Nächten vor Feiertagen generell und sonst anlassbezogen für den nächtlichen Autoverkehr zu sperren.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Bilder des vergangenen Wochenendes von der Königsallee dürfen sich so nicht wiederholen. Daher werden wir diese nächtliche Sperrung zusammen mit der Polizei ab dem kommenden Wochenende umsetzen. Die Details werden noch ausgearbeitet.“
Verstärkte Präsenz von Einsatzkräften
Die Situation in der Altstadt, die am Pfingstwochenende stark besucht war, war ebenfalls Thema der Gespräche. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Polizeipräsident Norbert Wesseler sind sich einig, dass die besondere Situation der Landeshauptstadt eine verstärkte Präsenz von Einsatzkräften erfordert.
Dichtgedrängte Menschenansammlungen ohne Maske und Abstand sind auch aus Infektionsschutzgründen weiterhin zu vermeiden – zumal einige Besucherinnen und Besucher insbesondere zu später Stunde und mit mutmaßlich zunehmendem Alkoholkonsum uneinsichtiger wurden. Es wurden daher verstärkte Maßnahmen wie ein abendliches Verweil- und Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum der Altstadt und der Rheinuferpromenade diskutiert, für die sich auch die Polizei in dem Gespräch nochmals stark gemacht hat und das auch die Gastronomen befürworten würden. Dies wird nun heute (26. Mai) im Krisenstab der Stadt abschließend beraten.
Eine Zugangskontrolle in die Altstadt (ähnlich der Kontrollen beim Glasverbot) wurde von allen Beteiligten als nicht praktikabel und rechtlich auch nicht möglich eingestuft und daher als mögliches Instrumentarium verworfen.
KOMMENTAR: Mir sind die vorgesehenen Maßnahmen zu drastisch. Dass nach der langen Zeit des „Eingesperrtseins“ Altstadt-Besucher über die Stränge schlagen würden, konnte man fast vorhersagen. Ich würde es begrüßen, wenn nun an die Vernunft der Besucher appelliert würde. Gerne dann auch diejenigen empfindlich bestrafen, die mit groben Regelverstößen auffallen. Es geht meines Erachtens nicht an, alle für das Fehlverhalten einer Minderheit zu bestrafen. Maß und Mitte sind gefragt.
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