Finanzielle Einbrüche bei der Rheinbahn

Juni 1, 2021

Die Bilanz des Jahres 2020 steht bei der Rheinbahn – wie bei vielen anderen Unternehmen auch – klar unter dem Zeichen der Corona-Pandemie. Das Virus bremste die positive Entwicklung bei der Rheinbahn der vergangenen Jahre spürbar aus. Rückgänge bei den Fahrgästen bei gleichbleibend hohem Angebot, Aufwendungen bei den Infektionsschutzmaßnahmen für Fahrgäste und Mitarbeitende, der staatliche Rettungsschirm sowie eine veränderte Methode bei der Berechnung der Fahrgäste für alle Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wirkten sich auf den Jahresabschluss aus. Die Rheinbahn schloss das Jahr 2020 mit einem Minus von 87,5 Millionen Euro ab (2019: -80,2 Mio. Euro).

 

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

 

  • Fahrgäste in Mio. (bisherige Berechnung VRR): 211,2 (2019: 229,3)
  • Fahrgäste in Mio. (neue Berechnung VRR): 188,3 (2019: 204,8)
  • Fahrgeldeinnahmen in Mio. Euro: 216,4 (2019: 248,1)
  • Abonnenten in Tsd.: 192,1 (2019: 217,1)
  • Gesamtergebnis in Mio. Euro: – 87,5 (inkl. 35,1 Rettungsschirm // 2019: -80,2)
  • Kostendeckungsgrad: 77,6 Prozent (2019: 78,7 Prozent)

 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlagen sich dabei mit -38,6 Millionen Euro auf das operative Ergebnis des Jahres 2020 nieder. Hier sind vor allem die Mindererlöse bei den Fahrgeldeinnahmen und die umfangreichen Maßnahmen für den Infektionsschutz (Reinigung, Ausgabe von Masken, Fahrerschutzscheiben etc.) zu erwähnen. Gleichzeitig investierte die Rheinbahn 2020 65,8 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte und Infrastruktur und bleibt damit auch in herausfordernden Zeiten einer der zentralen Gestalter für das Gelingen der Verkehrswende.

 

Nahverkehr ist systemrelevant


„2020 war für viele ein überaus anspruchsvolles Jahr. Auch für unsere Rheinbahn. Wo die Anlässe fehlen, fehlen am Ende auch die Fahrgäste. Mobilität ist eben kein Selbstzweck“, erklärt Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor Klaus Klar. „Für uns gab es jedoch nie einen Zweifel daran, unser Angebot für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Wir haben unser Angebot sogar ab Sommer nochmals spürbar ausgeweitet und hierfür notwendiges Personal eingestellt. Der öffentliche Nahverkehr ist schließlich systemrelevant und unverzichtbar für das öffentliche Leben. Wir bringen auch dann die Krankenschwester, den Pfleger, die Polizistin, die Lehrerin, den Paketboten und alle anderen Menschen verlässlich an ihr Ziel, wenn die See rau ist.“

 

Dank an treue Fahrgäste


Bevor die Corona-Pandemie die Welt in ihren Würgegriff nahm, war die Rheinbahn auf einem ausgesprochen erfolgreichen Weg. Rund 229 Millionen Fahrgäste (neue Berechnung: rund 205 Millionen) nutzten 2019 die 135 Linien im Bedienungsgebiet. Auch die ersten drei Monate des Jahres 2020 bis zum ersten Lockdown waren rekordverdächtig gut. Hierzu erklärt Klaus Klar: „Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass die Menschen bereit sind, auf Busse und Bahnen umzusteigen, wenn das Angebot stimmt. Und es zeigt, dass unsere Rheinbahn auf dem richtigen Weg war und es immer noch ist. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Fahrgästen, die uns im vergangenen Jahr die Treue gehalten haben.“

 

Startklar für die Verkehrswende

 

Schon seit Monaten bereitet sich die Rheinbahn auf die Normalisierung des öffentlichen Lebens vor: „Die Corona-Pandemie werden wir als Gesellschaft hinter uns lassen. Mit einer immer weiter modernisierten Flotte, einem dauerhaft hohen Standard beim Infektionsschutz, neuen Ticket-Arten, einem erneuerten Markenversprechen und digitalen Angeboten sind wir startklar, um die Verkehrswende in unserer Region mitzugestalten. Darauf freuen wir uns schon heute. Wir sind bereit und unsere Kundinnen und Kunden immer herzlich willkommen.“