Tour de Menu gusto – Liedberger Landgasthaus uneingeschränkt empfehlenswert
September 18, 2011
Vorspeise: Dunkles Ragout fin vom Reh mit Kräuterseitlingen in der Blätterteigpastete
Mangels Gelegenheit (Urlaub steht an) wird die diesjährige Tour de Menu gusto einen bis zwei Esser weniger haben, ein Restaurant jedoch haben wir besucht – das am weitesten entfernte. Das Liedberger Landgasthaus liegt in Korschenbroich und ist (via Südbrücke) von der City aus in ca. 15 bis 20 Minuten zu erreichen.
Das Gastronomen-Ehepaar Simone und Peter Schmitt feiert in diesem Jahr Zehnjähriges und hat aus diesem Anlass ein Kochbuch („Ehrlich wie ein Butterbrot“) herausgegeben und einige Events aufgelegt. An der Tour de Menu gusto beteiligen sich die Schmitts in der Kategorie „Wild“.
Das Landhaus entspricht genau den Erwartungen, rustikal-gediegen. Es verströmt diese Solidität, die einem die Sicherheit vermittelt, dass man hier nicht über den Löffel balbiert wird. Die Freundlichkeit des Personals ist herauszuheben.
Wir probierten das Menu auch mit den Alternativgerichten, wollen hier jedoch nur die Empfehlung für eine der beiden Alternativen aussprechen.
Ein Hammer war die gewählte Vorspeise, ein delikates Ragout fin vom Reh, bei dem die Sauce mit Preiselbeeren so sensationell war, dass der Suppenlöffel zum Einsatz kam. Die Alternative, geräucherter Wildschweinschinken mit Preiselbeeren und ausgebackenen Käsekrapfen, entsprach zwar den Erwartungen, fiel aber gegen das Ragout fin ab.
Die Suppe, die bei beiden Menus dazu gewählt wurde, war eine Muskatkürbiscremesuppe mit Brezenknödelscheiben und der einzige Schwachpunkt im Menu. Nicht schlecht aber auch nicht bemerkenswert. Anders ausgedrückt: Ein bißchen langweilig, es fehlte der Kick.
Beim Hauptgericht dann wieder drei Sterne für das ausgezeichnete Wild: „Geschmortes vom Eifeler Hirsch mit Bratapfelrotkohl und gebratenen Kartoffelbuchteln“, so die Bezeichnung der Hauptmahlzeit, überzeugte. Zart das Fleisch, eine Geschmackssensation der Bratapfelrothkohl und die Sauce wiederum ein Gedicht. Auch hier fiel das Alternativgericht, das Fasanenbrustschnitzel mit Rahmkraut, Traubensauce und Kartoffelstrudel, im Vergleich ab. Sensationell bei diesem Gericht waren jedoch das Rahmkraut und der Kartoffelstrudel, während die Fasanenbrust geschmacklich eher wie ein Kalbschnitzel daher kam.
Das Dessert, warme Schokoladencreme mit marinierten Essigquitten und hauseigenem Vanilleeis, genossen beide Tour-Teilnehmer mit ganz großem Vergnügen.
Mit dem obligatorischen Espresso und den gewählten Weinen, einem weißgekelterten Burgunder von der Ahr und dem Conde de Valdemar aus dem Rioja sowie einer großen Flasche Wasser schlug dieser bemerkenswerte Restaurantbesuch mit 99 Euro zu Buche.
Das Landgasthaus ist wohl generell zu empfehlen, wie man beim Service beobachten konnte, kommen hier Liebhaber großer Portionen auf ihre Kosten. Am Abend sollte man wohl reservieren: Telefon: 02166-87294.
Spitze: Das Dessert, ein hausgemachtes Vanilleeis auf warmer Schokoladensauce mit marinierten Essigquitten
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