Muezzin-Ruf ein Beitrag zur Integration ? Ausländische Straßenschilder in Düsseldorf, damit Migranten sich heimischer fühlen?
April 27, 2022
Erleben wir knapp drei Wochen vor der #Landtagswahl eine Intensiv-Kuschelei der #CDU mit den #Die_Grünen? Und: Buhlt #Hendrik_Wüst intensiv um die Stimmen der in NRW lebenden Muslime?
Wir erinnern uns: Hendrik Wüst sprach sich am 20. April in der Welt gegen den öffentlichen Muezzin-Ruf aus, wie er in Köln praktiziert werden soll. Artikel hier:
Wüst wörtlich über den Muezzin-Ruf: „Ich habe die Sorge, dass damit möglicherweise mehr Streit in die Gesellschaft getragen als der Integration gedient wird.“
Nur fünf Tage später reiben wir uns die Augen. Im Interview mit der NZZ die absolute Kehrtwende.
ZUWANDERUNG VON MENSCHEN UNTERSCHIEDLICHEN GLAUBENS
IST BEREICHERND
Wüst wörtlich:
„Ein Muezzin-Ruf kann ein Beitrag zur Integration sein, man muss bei seiner Einführung umsichtig vorgehen, indem man die Angelegenheit breit diskutiert und sich in einer Kommune eng abstimmt. Die Zuwanderung von Menschen unterschiedlichen Glaubens ist bereichernd und hat in Nordrhein-Westfalen eine lange Geschichte. Das deutsche Wirtschaftswunder wäre ohne die Einwanderinnen und Einwanderer gar nicht möglich gewesen.“
Unser Ministerpräsident lässt hier Offensichtliches außeracht: Bauherr der Moscheen ist maßgeblich die Diyanet, die Erdogan direkt unterstellte Religionsbehörde in Ankara. Wenn der Muezzin sein „Allāhu akbar“ (Allah ist groß, größer als alles und mit nichts vergleichbar – Übers. Wikipedia) und „Ašhadu an lā ilāha illā llāh“ („Es gibt keinen Gott außer Allah“) ruft, fördert er keinesfalls das Verwachsen mit unserer Gesellschaft mit jüdisch-christlichen Wurzeln – und die ist vom Bauherrn auch nicht beabsichtigt.
Erdogan 2008 in Köln: „Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
„WIRTSCHAFTSWUNDER WÄRE OHNE EINWANDERINNEN UND EINWANDERER GAR NICHT MÖGLICH GEWESEN“
Der zweite Fehler in der NZZ-Antwort von Wüst ist die Feststellung „Das deutsche Wirtschaftswunder wäre ohne die Einwanderinnen und Einwanderer gar nicht möglich gewesen.“ Wüst sollte über so viel rudimentäres Wissen über die jüngere Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verfügen, um zu wissen, dass das deutsche Wirtschaftswunder in voller Blüte stand, als 1961 das Anwerbeabkommen mit der Türkei geschlossen wurde. Bereits seit 1955 waren italienische Gastarbeiter im Land, denen Griechen und Spanier gefolgt waren.
Die Äußerungen Wüsts kann man leider nur als Anbiederung an die in NRW lebenden Muslime sehen, auf deren Stimmen Hendrik Wüst zu hoffen scheint.
JETZT AUCH STRASSENSCHILDER FÜR MIGRANTEN IN DÜSSELDORF?
Die neueste Volte der CDU in NRW stammt, wie zu vernehmen ist, aus der Düsseldorfer Ratsfraktion der CDU. Hier ist diese Woche angeblich die Entscheidung gefallen, eine gewisse Zahl an Straßenschildern der Landeshauptstadt in Sprachen von Zuwanderern zu übersetzen und die Straßen entsprechend zu beschildern – damit die Migranten sich bei uns heimischer fühlen könnten. Die Grünen im Stadtrat wollen wohl sogar noch eine großen Schritt weiter gehen und nicht nur einige Straßen migrationsfreundlich umtaufen, sondern gleich sehr, sehr viele.
Dass die CDU kurz vor der bedeutenden Landtagswahl am 15. Mai derartig instinktlose Anbiederei betreibt, ist absolut unverständlich. Sie vergrätzt damit nicht nur Stammwähler, sondern auch jene, die nach der Abdankung Merkels und der neuen starken Führung unter #Friedrich_Merz wieder Hoffnung geschöpft haben, in der CDU eine politische Heimat finden zu können. Und sie lenkt Wasser auf die Mühlen der AfD.
Man muss aus gegebenem Anlass der CDU NRW und der CDU Düsseldorf in großen Lettern ins Stammbuch schreiben, was Integration bedeutet. Das Bundesinnenministerium formuliert auf seiner Website, was Teilhabe und Integration als Bringschuld erfordern:
„Voraussetzung dafür ist, dass die Menschen, die mit einer dauerhaften Bleibeperspektive zu uns kommen, die deutsche Sprache lernen und sich um Grundkenntnisse unserer Geschichte und unseres Staatsaufbaus bemühen. Hierbei geht es insbesondere um die Bedeutung der freiheitlich demokratischen Grundordnung Deutschlands, des Parteiensystems, des föderalen Aufbaus, der Sozialstaatlichkeit, der Gleichberechtigung sowie der Toleranz und der Religionsfreiheit. Das Grundgesetz als die deutsche Verfassung gilt für alle: Als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland muss es gelebt werden. Auch Zugewanderte müssen sich genauso wie die hier lebenden Menschen an die deutschen Gesetze halten und die geltenden Werte und Gepflogenheiten respektieren.“
Auf einen simplen Nenner gebracht, könnte man auch sagen: Wer bei und mit uns leben will, muss sich uns anpassen.
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