Schuldenschnitt – Portugal und Irland sind die Dummen
Oktober 29, 2011
Von Roland Tichy
Der Schuldenschnitt für Griechenland hat die Gefahr für den Euro gebannt – jubelt etwa der Ökonom Thomas Straubhaar. Anderen fehlt ein notwendiger Schritt – der Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone. Sie fürchten, dass davon eine folgenschwere Botschaft ausgeht: Schulden werden erlassen, wenn man nur so kaltblütig pokert wie Athens Finanzminister Evangelos Venizelos. Er hat auch noch durchgesetzt, dass das Hilfspaket von Juli noch einmal um 21 Milliarden Euro aufgestockt wird, eine Art europäischer Bonus für unsolidarisches und unsolides Verhalten. Portugiesen und Iren, die fleißig sparen, sind die Dummen. Ihnen wird kein Cent geschenkt. Aus dieser Sicht leiten sich für den Euro schlimme Szenarien ab:
Weiter auf dem Blog des Chefredakteurs der in Düsseldorf erscheinenden Wirtschaftswoche.
Tichy hat ein neues Buch veröffentlicht: „Roland Tichys Totale – wohin treibt Europa?“
Bruchpiloten der Währungspolitik
Juli 3, 2011
„Hier spricht der Pilot. Ich bin mir sicher, dass ich uns trotz aller Schwierigkeiten heil runterbringe!“ Würde Sie diese Ansage beruhigen? Sachlich wäre eine solche Aussage korrekt, und trotzdem dürfte Ihnen der Angstschweiß ausbrechen. Kommunikation funktioniert im Kontext, im Ungesagten; paradox und ungewollt. Seit Norbert Blüm plakatierte “Die Rente ist sicher”, wissen alle: Jetzt ist die Rente unsicher. An diese Grundregeln der Kommunikation fühlte ich mich erinnert, als ich kürzlich die Anzeige las: “Der Euro ist notwendig.” Diese Aussage wirft erst die Frage auf, die außer einigen Außenseitern noch keiner so direkt gestellt hat: Brauchen wir den Euro?
Der Chefredakteur der Düsseldorfer Wirtschaftswoche über eine wankende Währung.
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