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Mehr ist mehr? Im Falle von Lorenzo Fioronis Inszenierung der Oper „Hérodiade“ von Jules Massenet an der Rheinoper eher nicht. Von der mit Videofilm (Christian Weissenberger) übertünchten Ouvertüre über Wüstenauftritte fein gekleideter (Chor-)Gesellschaft, dilettierenden orientalischen Tänzerinnen bis hin zum Theater auf dem Theater und Todeszelle hat der Regisseur alles reingepackt, was zur (Bühnen-)Szene des 19. Jahrhunderts gehören könnte. (Bühne: Paul Zoller, Kostüme: Katharina Gault)
Massenets Grand Opéra trägt daran keine Schuld. Herrliche, von den Düsseldorfer Symphonikern unter Sébastien Rouland schwelgerisch ausgespielte Melodien, mitreißende Chorszenen (Chöre: Gerhard Michalski) und bestens aufgelegte, stimmstarke Solisten – allesamt würdige Vertreter der französischen Hochromantik, denen das Publikum mit Jubel dankt.
Nicht jedoch Regisseur Fioroni. Lautstarke Buhs ertönen, die beim Schlussapplaus jedoch von lautstärkeren Anhängern des Regiekonzepts und/oder des Regisseurs übertönt werden.
Ob der vielleicht dem archaischen Salome-Stoff misstraut hat? Müßig an Richard Strauss’ gefeierte Oper „Salome“ nach Oscar Wilde zu erinnern. Massenet hat sich von Gustave Flauberts Novelle „Herodias“ inspirieren lassen, die Salomes Mutter als zentrale Figur thematisiert.
Regisseur Fioroni setzt trotz Massenets unmissverständlichen Titels statt Herodias eher deren Ehemann Herodes in Szene. Und das gleich doppelt: Bogdan Baciu, sängerisch wie optisch ein Hérode vom Feinsten, wird unterstützt von einem Schauspieler als Alter Ego des Herrschers auf der Bühne. Notwendig dagegen war Salomé als stumme Schauspielerin auf der Bühne in Gestalt von Regie-Assistentin Lotte Zuther. Sie gibt Luiza Fatyol ausdrucksstarke Optik, die die Sopranistin wegen eines Unfalls mit Armbruch als Folge nicht leisten konnte. So singt sie mit Bravour ihre Partie von der Seite, gekrönt von entsprechendem Beifall des Publikums.
Schade um die ausgezeichnete Ramona Zaharia, die der Titelheldin Hérodiade durchschlagkräftige Stimme und Bühnenpräsenz verleiht. Ihr hätte man mehr Interesse des Regisseurs gewünscht.
Fioroni erklärt im Programmheft sein Regiekonzept als Eklektizismus, das Zusammenführen also diverser Stile und Zeitalter. Das passt zu seiner Deutung der Grand Opéra im Programmheft als „große Unterhaltungmaschinerie“. Ob er damit auch die „grand opéra“ der Bourgeoisie treffen will, die als Antwort auf die Oper der entmachteten Aristokratie nach der französischen Revolution gilt und entsprechend kritisiert und persifliert wurde? Letzteres beispielsweise von Jacques Offenbach in „Orpheus in der Unterwelt“ – übrigens im Oktober wieder auf dem Spielplan des Düsseldorfer Opernhauses.
Diese „Unterhaltungsmaschinerie“ verheddert sich leider oft in Fioronis Lesart, stiftet durch den Bilderrausch Verwirrung und manchmal auch Langeweile. So beispielsweise in der Todeszelle des Jean, wie Johannes der Täufer bei Massenet heißt und mit lyrisch-dramatischem Aplomb von Sébastien Guèze gesungen wird. Da kann auch die Musik kaum mehr über den langwierigen Aufbau der Hinrichtungszelle hinwegtrösten.
Ein Fest der Stimmen und Massenets Musik also und weniger des Bilderrauschs. Viel ist eben nicht immer mehr.
Weitere Vorstellungen: 4.6., 8.6., 18.6. 23.6, 25.6.
Gisela Rudolph
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Szenenfoto aus „Die tote Stadt“ – Foto: Sandra Then
Ob das Touristikzentrum Brügge Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ als Werbung empfindet oder nicht – die flämische Stadt, 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe gekürt, hat immerhin in Venedig gute Gesellschaft. Thomas Manns „Tod in Venedig“ und Nicolas Roegs Film „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ haben dem Touristik-Boom auf die Lagunenstadt gerade wegen ihrer Morbidität nichts anhaben können. Und auch Tatort Brügge auf der Opernbühne wird der pittoresken Stadt weiterhin nichts anhaben können.
Der Roman von Georges Rodenbach „Bruges-La-Mort“ inspirierte den der Österreicher Erich Wolfgang Korngold zu seiner Oper „Die tote Stadt“ : „Die eigentümliche Brügge-Stimmung…die tiefere Grundidee des Kampfes zwischen Leben und Tod überhaupt…der schöne Grundgedanke notwendiger Eindämmung der Trauer um teure Tote durch die Rechte des Lebens“, so beschreibt der Komponist seine Inspirationsquelle. Mit erst 23 Jahren errang Korngold damit einen bis Erfolg bis heute, der sich auch auf der Düsseldorfer Rheinopernbühne in der Inszenierung des US-Amerikaners Daniel Kramer bestätigte.
Einstige Pracht bröckelt
Gemeinsam mit Bühnen- und Kostümbildnerin Marg Howell sowie Lichtgestalter Peter Mumford stellt Kramer den Lebensraum von Paul (Corby Welch) zwischen Nostalgie und Chaos dar. Einstige Pracht bröckelt, Blumen verblühen, Zellophan-Folien könnten auf bevorstehende Entrümpelung und Renovierung dieses fin de siècle hindeuten. Denn Pauls Welt steht seit dem Tod seiner Frau Marie (Mara Guseynova) still. So bildet er sie in zahllosen Puppen nach, bis er Marietta (Nadja Stefanoff) trifft, zumindest optisch wie eine Wiedergängerin von Marie. Trotz der Warnungen von Freund Frank (Emmett O’Hanlon) und Haushälterin Brigitta (Anna Harvey) verliebt er sich in Marietta, Actrice mit nicht zu hohen moralischen Ansprüchen. Die lässt natürlich Pauls Um- und Nachbildungsversuche von Marietta zu Marie nicht widerspruchslos zu und provoziert ihn bis zum Mord. Da scheiden sich die Geister von Traum und Wirklichkeit. Paul erwacht aus seinem Wahn und verlässt die tote Stadt.
Spätromantische Melodien
Eine schöne Story mit angenehmem Gruselfaktor, die berühmte Nachahmer gefunden hat – so beispielsweise in Hitchcocks „Vertigo“. Musikalisch hat Korngold, der später in Hollywood zwei Oscars für seine Filmmusik gewann, das in eingängige spätromantische Melodien verpackt. Wer mag, kann sich von Wagner bis Strauss auf musikalische Spurensuche begeben. Dem Komponisten Korngold ging’s laut eigener Aussage um „äußerst dramatische Knappheit“, zugunsten des „singenden Menschen.“ Das hat Noch-GMD Axel Kober mit den Düsseldorfer Symphonikern sehr fein umgesetzt mit nötigem Wums und dynamisch abgetönten lyrischen Linien. Besonderes Lob an Corby Welch als Paul: Seine Stentortöne in der hohen Lage verlangten Respekt. Doch noch viel beeindruckender waren die in ebenfalls hoher Lage nahezu im piano angesetzten lyrischen Töne. „Ohne Schumann- und Schubertlieder zu singen, geht das nicht“, war nach der Vorstellung sein Kommentar zu einem solch perfekten Stimmsitz. Bravourös auch das gesamte Ensemble, insbesondere Nadja Stefanoff als langbeinige Marietta, Mara Guseynova als geisternde Marie, Anna Harvey als Haushälterin mit edlem Mezzo, Emmett O’Hanlon als Frank sowie natürlich Opernchor und Kinderchor (vom Band).
Emphatischer Jubel vom Publikum, nicht zuletzt für das fabelhaft aufspielende Orchester.
Unser Tipp: Unbedingt ansehen.
Weitere Vorstellungen und Karten unter www.operamrhein.de und Telefon 0211-8925211
Gisela Rudolph
In „Die tote Stadt“ Brügge kehrt das Leben zurück: Nach dem Tod seiner Frau Marie hat sich Paul in einem Kokon aus Schmerz und Erinnerung verschlossen. Doch dann bricht Marietta in seine Welt hinein. Die lebenssprühende Sinnlichkeit seiner neuen Bekannten weckt in dem trauernden Witwer längst verdrängte Sehnsüchte, die er mit zunehmender Panik zu bekämpfen sucht. Doch das Leben lässt sich nicht aufhalten… [Read more]
Wie schon im Vorjahr: Begeistertes Publikum, standing ovations für die Künstler – Foto: Anne Orthen
Rund 1.000 Gäste feierten am Samstag im Opernhaus Düsseldorf die 13. Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung. Mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovation feierte das Publikum die Künstlerinnen und Künstler für ihre mitreißenden musikalischen Darbietungen. Bereits zu Beginn hatte sich die AIDS-Stiftung bei allen Mitwirkenden und Gästen für die große Spendenbereitschaft bedankt. Durch die Eintrittsgelder und zahlreichen Spenden, das Engagement der Sponsoren und des Kuratoriums der Operngala konnte die Deutsche AIDS-Stiftung einen Reinerlös von rund 107.000 Euro verbuchen.
Neun international gefragte Opernstars und die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Paolo Arrivabeni stellten ihr musikalisches Können in den Dienst der guten Sache und nahmen das Publikum von Beginn an für sich ein: Die Sopranistinnen Anush Hovhannisyan, Miriam Kutrowatz und Vuvu Mpofu, die Mezzosopranistin Valerie Eickhoff aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, die Tenöre Valentyn Dytiuk, Davide Giusti und Josh Lovell, der Sopranist Samuel Mariño und der Bariton Mattia Olivieri präsentierten Glanzstücke aus italienischen und französischen Opern, der „Fledermaus“ von Johann Strauß und Bernsteins „West Side Story“. Für die Zugabe, das „Brindisi“ aus Verdis „La traviata“, kamen alle Solist*innen noch einmal gemeinsam auf die Bühne. Wolfram Kons, langjähriger Moderator des RTL-Fernsehmagazins „Guten Morgen Deutschland“ führte mit Charme und Witz durch den Abend, für den Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Schirmherrschaft und Alard von Rohr die künstlerische Leitung übernommen hatten.
Ewa Plonka als Lady Macbeth – Foto: Sandra Then
Es geht wieder los! Nachdem Corona auch in der Rheinoper zwei Spielzeiten lang Publikum und Künstler von der Bühne wegdirigiert hatte, starten Generalintendant Christoph Meyer und sein großes Team vor und hinter den Kulissen zur kommenden Saison 2022/2023 wieder voll durch.
Das Opernhaus öffnet sich – am 20. August beim großen Theaterfest, wenn zum Saison-Auftakt nicht nur alle Türen und Tore offenstehen, sondern auch außerhalb des Gebäudes gefeiert und Lust auf Neues und Bekanntes gemacht werden soll.
Fürs Publikum des Düsseldorfer Hauses an der Heinrich-Heine-Allee gibt es sechs Premieren. Zum Auftakt am 4. September lockt der düstere Zauber von Giuseppe Verdis „Macbeth“ und seiner machtbesessenen Lady. Wer in Wagner schwelgen will, muss sich allerdings vorerst nach Duisburg begeben. Dort hebt sich der Vorhang (2.10.) für Vasily Barkhatovs Inszenierung von „Der fliegende Holländer“, die wohl erst in der Saison 23/24 nach Düsseldorf kommt. [Read more]
Im Jahr 1902 uraufgeführt: „Adriana Lecouvreur“ in Düsseldorf – Foto: Hans Jörg Michel
Alles, was heute Stoff für die Regenbogenblätter ist, trug sich auch zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu. Als nämlich der gefeierte Star der Comédie-Française, Adrienne Lecouvreur, 1730 mit nur 37 Jahren überraschend starb, vermutete man Mord, herbeigeführt mittels einer vergifteten Blume. Als mutmaßliche Täterin galt die Fürstin von Bouillon, ihre Rivalin in der unglücklichen Liebe zu Moritz von Sachsen.
Eugène Scribe schuf zusammen mit Ernest Legouvé daraus ein Drama, aus dem der Komponist Francesco Cilea die Oper „Adriana Lecouvreur“ machte.
Der bot jetzt auch das Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper am Rhein die große Bühne. Eine glückliche Wahl, wie Publikum und auch Presse danach bescheinigten. [Read more]
Von Gisela Rudolph„Rheingold“ und „Walküre“ im Opernhaus Düsseldorf – Termin nicht nur für Wagner-Fans: Im Juni gibt’s im Düsseldorfer Opernhaus mit „Das Rheingold“ (12. und 18. Juni) und „Die Walküre“ (16., 19. und 25. Juni) eine Teil-Wiederaufnahme von Dietrich W. Hilsdorfs viel diskutierter Inszenierung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“.
Bitte keine Panik vor der verwirrenden Nibelungensage. Die komplizierte Überlieferungsgeschichte sei gar nicht so wichtig, meint Hilsdorf. Zumal Wagner, Komponist und Librettist der Tetralogie, seine eigene, keineswegs werkgetreue Version der Story um Drachentöter Siegfried und Goldschatz liefere: „Die Zuschauer müssen nicht vorbereitet sein, sondern sollen genießen.“ Hilsdorf nennt Wagners „Ring“ eine „schäbige Familiengeschichte mit großer Orchestrierung“.
Im 19. Jahrhundert siedelt er die an, beginnt jedoch mit Heinrich Heines berühmter „Loreley“, die bei Wagner natürlich nicht vorkommt: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ zitiert Feuergott Loge – mit Betonung auf dem „es“. Da hat das Rheingold-Vorspiel noch nicht begonnen. Der ES-Dur-Akkord „auf dem Grunde des Rheins“, so Komponist und Librettist Richard Wagner, ist noch gar nicht erklungen. Eine Reminiszenz an den Juden Heine und Wagners Antisemitismus will Hilsdorf mit diesem eigenwilligen Beginn leisten – und vielleicht einen Hinweis auf die Aufgabe einer „Ring“-Inszenierung geben. Aber: „Wir sind nicht ideologisch“, charakterisiert er seine Arbeit. „Wagner ist der Chefideologe. Wir haben versucht, werkgetreu die Geschichte zu erzählen.“
Na ja, werkgetreu mit Einschränkung. Harnisch, Flügelhelm, Schild und Speer präsentiert er dem Zuschauer natürlich nicht. Die Rheintöchter haben die Nixen-Flossen mit Korsage, Straps und Stiefelchen vertauscht (Kostüme: Renate Schmitzer), passend zum Bordell oder Varieté-Theater. Für Letzteres spricht das Bühnen-Schaubild, mit Glühbirnen eingerahmt, die alle vier „Ring“-Abende das vertrackte Spiel um Macht, Liebe, Geld beleuchten (Bühnenbild: Dieter Richter) – Sex, Crime, Seifenoper halt.
Wie einen „Budenzauber“ empfindet Hilsdorf nicht nur das „Rheingold“. Die Sinne sollen aktiviert werden. „Nimm dir raus, was du siehst und hörst“, rät Hilsdorf dem Publikum.
Zu Hören gibt’s natürlich vieles, das bis heute Hit-Status erlangt hat. Das geht im „Rheingold“ von Alberichs Verfluchung der Liebe mit Raub des Goldes angesichts des Schindluders, das die Rheintöchter mit ihm treiben, bis hin zu Erdas Warnung „Weiche, Wotan, weiche“. „Die Walküre“ wartet dann im 3. Akt mit dem Walkürenritt auf, der seit Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ zu Filmehren gekommen ist. Doch außer diesem Schlagerstück gibt’s im ersten Akt die berühmten „Wälse“-Rufe Siegmunds zu hören, die Beschwörung des Lenz im großangelegten Liebesduett von Siegmund und Sieglinde, deren Namensähnlichkeit bereits Dunkles ahnen lässt, Brünnhildes „Hojotoho“, und natürlich der Feuerzauber ganz am Schluss. Mit dem schließt Wotan sie auf einem Felsen ein als Strafe, weil sie Siegmund und Sieglinde, eigentlich ein Zwillingspaar, schützend unter ihre Fittiche genommen hat. Denn Inzest geht gar nicht.
Stoff genug für den Regisseur, in die bürgerliche Kiste des 19. Jahrhunderts zu greifen. Bereits im Vorspiel stellt Hilsdorf dar, warum Hunding und Sieglinde solch massive Eheprobleme haben. Für Familie Wotan inklusive der Walküren gibt’s im 2. Akt einen geräumigen Esstisch. Dass die Walküren, obwohl fein gewandet in roten Abendkleidern mit Pailletten-Bustier, martialische Kriegerinnen sind, die Tod und Teufel nicht scheuen, zeigt Hilsdorf im 3. Akt beim „Apocalypse Now“-Zitat: Da rattert der Hubschrauber, natürlich nur akustisch, durch den Zuschauersaal, bevor der Walkürenritt beginnt.
Also, Spannung ist garantiert. GMD Axel Kober am Pult der Düsseldorfer Symphoniker und das Sänger-Ensemble bereiten der opulenten Komposition Wagners sicherlich ein ebenso spannendes musikalisches Fest.
Und wem Wagner-Opern arg lang erscheinen, der darf zwischendurch „ruhig mal ein bisschen einnicken“, findet Regisseur Hilsdorf. Angesichts seiner Inszenierung geht er aber „jede Wette“ ein, dass niemand einschläft.
Karten unter 0211-8925211
Foto: Hans Jörg Michel
Generalmusikdirektor Axel Kober – Foto: Susanne Diesner
Die Deutsche Oper am Rhein lädt am Sonntag, 24. April 2022, um 18.30 Uhr zu einer großen Benefiz-Gala ins Opernhaus Düsseldorf ein. Der Erlös der Veranstaltung wird Menschen aus der Ukraine zugutekommen, die in Düsseldorf und Duisburg untergebracht sind und dort versorgt werden. Zahlreiche Solistinnen und Solisten der Deutschen Oper am Rhein, der Chor des Hauses und das Ballett am Rhein gestalten den ersten Teil des Abends.
Im zweiten Teil kommt der dritte Aufzug aus Richard Wagners „Parsifal“ mit Weltklasse-Besetzung zur konzertanten Aufführung – hierfür konnten unter anderem Hans‑Peter König und Michael Weinius gewonnen werden. Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Axel Kober.
Für konkreten Bedarf geflüchteter Menschen
„Als Theatergemeinschaft zwischen Düsseldorf und Duisburg möchten wir ein starkes Zeichen der Solidarität setzen und mit unserer Kunst aktiv Organisationen unterstützen, die sich hier vor Ort unmittelbar für den konkreten Bedarf geflüchteter Menschen aus der Ukraine engagieren“, so der Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, Prof. Christoph Meyer.
Im ersten Teil der Gala treten Ensemblemitglieder wie Valerie Eickhoff und Sylvia Hamvasi, Eduardo Aladrén, Bogdan Baciu, Jorge Espino und Bogdan Taloş mit Duetten und Ensembles aus dem Opernrepertoire auf – das Ballett am Rhein bringt kurze Choreographien aus seinem vielfältigen Programm auf die Bühne.
Parsifal in konzertanter Aufführung
Im zweiten Teil präsentieren Generalmusikdirektor Axel Kober und die Düsseldorfer Symphoniker mit hochrenommierten Wagner-Solisten den dritten Aufzug aus Richard Wagners „Parsifal“ in konzertanter Aufführung. Die Titelpartie übernimmt Michael Weinius, der im Frühjahr 2022 u. a. als Siegmund und Siegfried in „Der Ring des Nibelungen“ an der Staatsoper Wien und als Tristan am Opernhaus Zürich gastiert. Den Gurnemanz singt Hans-Peter König, der gerade als Heinrich der Vogler in Wagners „Lohengrin“ bei den Salzburger Osterfestspielen gastiert. Axel Kober: „Die von Richard Wagner komponierten urmenschlichen Themen wie Erlösung, Mitgefühl und Gemeinschaft sind in diesen Tagen wichtiger denn je. Wir musizieren in Solidarität mit den Opfern dieses unmenschlichen Krieges und möchten gleichzeitig dem Publikum mit dieser Musik einen emotionalen Raum des Innehaltens eröffnen.“
Der Eintrittskartenpreis in Höhe von 50, 90 oder 140 Euro wird von der Deutschen Oper am Rhein zu 100 Prozent als Spende an Organisationen weitergereicht, die sich in Düsseldorf (Spendenkonto des Amts für Migration und Integration) und Duisburg (Spendenkonto „Duisburg hilft!“) für Geflüchtete aus der Ukraine einsetzen. Der Spendenbeitrag kann bei der Eintrittskartenbuchung sowohl bei Online-Buchung unter www.operamrhein.de als auch im Opernshop Düsseldorf bzw. in der Theaterkasse Duisburg individuell erhöht werden.
Nicht Orpheus, sondern Omikron zwingt die Deutsche Oper am Rhein zur Zeit zum Höllenritt von einer verschobenen Premiere zur nächsten: Aufgrund der anhaltenden Corona-Infektionslage im Ensemble kann die bereits auf Samstag, 26. Februar, verlegte Premiere von Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ leider nicht stattfinden.
Bis sich das Infektionsgeschehen beruhigt hat und alle Mitwirkenden wieder gemeinsam auf der Bühne stehen können, hat die Deutsche Oper am Rhein die Produktion gestoppt. Neuer Premierentermin ist Freitag, der 11. März 2022, 19.30 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf. Auch das Ballett am Rhein muss seine für die nächsten Tage geplanten Vorstelllungen kurzfristig absagen.
Durch die erneute Verschiebung der Premiere von „Orpheus in der Unterwelt“ müssen die vier geplanten Vorstellungen am 26. und 27. Februar sowie am 6. und 9. März leider entfallen. Mit Gästen, die bereits Tickets für diese Termine gebucht haben, setzt sich die Deutsche Oper am Rhein direkt in Verbindung. Sie erhalten ein Vorkaufsrecht für die folgenden Vorstellungen. Bereits gebuchte Karten für die Aufführungen ab 11. März behalten ihre Gültigkeit.
Nussknacker
Auch das Ballett am Rhein muss durch coronabedingte Ausfälle aktuell auf dem Spielplan stehende Vorstellungen in beiden Spielstätten absagen: Im Opernhaus Düsseldorf kann die für heute, Donnerstag, 24. Februar, geplante Vorstellung von „Der Nussknacker“ nicht stattfinden, im Theater Duisburg sind die beiden Vorstellungen des Doppelabends „Come In“ am 25. und am 27. Februar von den Absagen betroffen. Auch hier setzt die die Deutsche Oper am Rhein mit allen Ticketkäufer*innen in Verbindung.
Am Sonntag, 6. März, um 18.30 Uhr bringt die Deutsche Oper am Rhein anstelle von „Orpheus in der Unterwelt“ eine Zusatzvorstellung von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ auf die Bühne, für die ab sofort Karten gebucht werden können. Ebenfalls am 6. März findet im Theater Duisburg um 18.30 Uhr der Ballettabend „Come In“ statt, und am 14. März sowie am 29. März stehen im Opernhaus Düsseldorf die für diese Spielzeit letzten beiden Vorstellungen von Demis Volpis „Der Nussknacker“ auf dem Programm.
Weitere Informationen auf www.operamrhein.de.
Szenenfoto aus „Der gestiefelte Kater“ – Foto: Pedro Malinowski
Wer kennt ihn nicht, den sprechenden Kater, der seinem bettelarmen Herrn nicht nur Gold und neue Kleider, sondern sogar ein Schloss inklusive Prinzessin verschafft? Nach dem Tod des Müllers erben seine beiden älteren Söhne die Mühle und den wertvollen Esel. Dem Jüngsten bleibt nur ein kleiner Kater. Als er dem scheinbar wertlosen Tier das Fell über die Ohren ziehen will, um sich daraus einen Hut zu machen, beginnt dieses plötzlich zu sprechen …
Aus dem volkstümlichen Märchen der Brüder Grimm hat der katalanische Komponist Xavier Montsalvatge 1947 eine abenteuerliche Zauber- und Märchenoper geschaffen. Mit seiner humorvollen Musik charakterisiert er die skurrilen Gestalten der Geschichte: Die schöne Prinzessin und ihren leicht verwirrten Vater, den quirligen Hofstaat und einen böser Zauberer, den der Kater überlistet, um dem armen Müllersohn zu Reichtum und Glück zu verhelfen. Svenja Tiedt hat die Märchenoper mit viel Phantasie und großen Effekten inszeniert, von Tatjana Ivschina stammen die farbenprächtigen Bühnenbilder und Kostüme. Patrick Francis Chestnut übernimmt die musikalische Leitung der Düsseldorfer Symphoniker und des Ensembles: Die Mezzosopranistin Kimberley Boettger-Soller schlüpft ins Kater-Kostüm und wechselt sich dabei mit Carmen Artaza ab, die ganz neu im Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein engagiert ist. Roman Hoza und Jake Muffett spielen alternierend den jungen Müller, der die Prinzessin (Ekaterina Aleksandrova) und schließlich auch ihren Vater (Stefan Heidemann / Dmitri Vargin) für sich gewinnen kann. Beniamin Pop und Peter Nikolaus Kante beeindrucken als böser Zauberer, welcher der List des Katers allerdings nicht gewachsen ist.
Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf
- für Familien: So 05.12. – 16.00 Uhr / Sa 29.01. – 18.30 Uhr
- für Schulklassen: Mo 06.12. / Fr 21.01. / Mo 21.02. / Di 22.02. – jeweils 11.00 Uhr
Tickets sind für 18,– € (ermäßigt 10 €) und 8,– € im Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211-89 25 211), an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203-283 62 100) und online über www.operamrhein.de erhältlich. Um das junge Publikum zu schützen, werden Kitagruppen und Schulklassen mit entsprechendem Abstand zueinander platziert. Kartenreservierungen für Gruppen über Tel. 0211-89 25 328 und gruppen@operamrhein.de.
Ballett-Legende Hans von Manen bei der Soloprobe – Foto: Andreas Endermann
Mit der Gala „50 Jahre Hans van Manen“ ehrt das Opernhaus Düsseldorf die Ballett-Legende aus den Niederlanden – am Samstag, 6. November 2021, um 20.00 Uhr
Am 19. Mai 1971 hatte das erste Ballett von Hans van Manen Premiere im Opernhaus Düsseldorf. Es war gleichzeitig sein erstes Ballett, das er für eine Compagnie außerhalb der Niederlande schuf. Es hieß „Keep Going“, was sich rückblickend liest wie das Motto seines bewegten und erfolgreichen Künstlerlebens. 22 seiner insgesamt 150 Choreographien kamen in den vergangenen 50 Jahren auf die Bühnen des Opernhauses Düsseldorf und des Theaters Duisburg.
Ein Grund zum Feiern! Im Rahmen der Gala „50 Jahre Hans van Manen“ verleiht die Deutsche Oper am Rhein dem niederländischen Meister die Ehrenmitgliedschaft. Mit Maia Makhateli und Remi Wörtmeyer sind zwei Startänzer vom „Het Nationale Ballet“ zu Gast, die van Manens “Two pieces for HET” präsentieren. Doris Becker, Orazio di Bella, Daniele Bonelli, Gustavo Carvalho, So-Yeon Kim-von der Beck, Norma Magalhães, Dukin Seo, Kauan Soares und Damián Torío vom Ballett am Rhein zeigen „Dances with Piano“ und „Solo“.
Premiere hat am Galaabend ein filmisches Portrait, für das die amerikanischen Filmemacherin Daisy Long Hans van Manen zu Hause in Amsterdam besucht hat. Ergänzt mit umfangreichem Archivmaterial aus dem Düsseldorfer Theatermuseum, zeichnet Long ein vielfältiges Portrait des großen niederländischen Meisters.
Sein letztes Werk – die 150. Choreographie – schuf Hans van Manen für den von ihm hoch geschätzten Künstlerkollegen Martin Schläpfer (Foto: Zweigelt), langjähriger Ballettdirektor und Chefchoreograph des Ballett am Rhein. Für seinen Freund und Mentor wird Martin Schläpfer bei der Gala eine Laudatio halten.
Unten die Oper, oben Türme zur Vermarktung, das ist der Plan von CENTRUM – Foto: CENTRUM/SNØHETTA/Boomtown
Düsseldorfs Opern-Neubau – die Düsseldorfer Centrum-Gruppe möchte sie bauen – zum Festpreis von etwa 520 Millionen Euro – am Standort Heinrich-Heine Allee. Uwe-Jens Ruhnau in der Rheinischen Post:
„Die Düsseldorfer Centrum-Gruppe schlägt eine neue Oper an der Heinrich-Heine-Allee vor. Die Stadt erhielte sie zu einem Festpreis von rund 520 Millionen Euro. Verdienen will Unternehmenschef Uwe Reppegather nicht an der Oper, sondern an den beiden Türmen, die das Architekturbüro Snøhetta auf den Opern-Sockel aufsetzt. Sie erreichen Höhen von 142,6 und 115,2 Meter und brächten 50.000 Quadratmeter Nutzfläche, sie geben dem Projekt mit „Duett“ auch den Namen.“
Ich finde den Entwurf misslungen. Die gigantischen Türme
- erschlagen ihre Umgebung
- degradieren die darunter befindliche Oper durch ihre Dominanz faktisch zur Nebensache
- werden eine erhebliche Verschattung bewirken
Lieber OB Dr. Stephan Keller, bitte noch mal sacken lassen.
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