Ulli Tückmantel (RP) über Sarrazin: „Angst vor Ruhestörung“
Oktober 22, 2009
Ulli Tückmantel, Ressortleiter bei der Rheinischen Post, stößt in seinem Meinungsstück „Angst vor Ruhestörung“ auf rp-online (vorgestern bereits gedruckt, leider übersehen) auf den Kern des Sarrazin-Themas vor: Es geht um die Meinungsfreiheit! In dem Zusammenhang sei die November-Ausgabe des Cicero (jetzt am Kiosk) empfohlen, in der Philosoph Peter Sloterdijk die Debatte auf hohem Niveau fortführt.
Tückmantel:
Die Diskussion um Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin offenbart vor allem, dass in der öffentlichen Debatte immer häufiger Minderheiten bestimmen, wie die Mehrheit über sie sprechen darf.
In den Reaktionen auf das immer noch heiß diskutierte Interview des früheren Berliner Finanzsenators und heutigen Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin (SPD) überwiegen zwei einfache Sätze: Der Mann hat ja Recht. Aber er hätte es so nicht sagen dürfen. Darin liegt eine stille Übereinkunft, die bedenklich stimmen muss: Redefreiheit soll hier an bestimmte Benimmregeln geknüpft werden, wie „man“ in Deutschland über Minderheiten zu sprechen oder im Zweifelsfall zu schweigen hat.
Hier ein Link zu einem Sarrazin-Bericht in der aktuellen Schweizer Weltwoche. Dort auch Link zum Videokommentar von Chefredakteur Roger Köppel zum gleichen Thema.
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