Kunstberater Helge Achenbach: Wozu ich Ihnen geraten hätte, wenn wir uns in den Siebzigern getroffen hätten…

Juni 28, 2010

Jetzt wissen wir’s: Wer erfolgreich und mit großer Aussicht auf Wertsteigerung Kunst kaufen will, „muss mit den Augen kaufen“. Kunstberater Helge Achenbach (Foto mit einer Skulptur von Tony Cragg) gab heute beim Business Lunch des Marketing Clubs Düsseldorf in seinem mit viel wertvoller Kunst ausgestatteten „Monkey’s West“ einen Einblick in die Welt des Kunstberaters, in der er bereits in den 1970er Jahren Fuß faßte.

Die Marketing-Club-Mitglieder lernten, dass man in der Tat mit Kunst Geld verdienen kann, dass jedoch das „Erkennen“ von Kunst dabei durchaus hilfreich sei.

Vielen die bei dem „Nestor“ Achenbach (so Clubpräsident Dirk Krüssenberg)  Rat suchten, hat Helge Achenbach tatsächlich zu finanziellem Mehrwert verholfen. So hängte er 1986 der Victoria Versicherung einen sechs mal vier Meter großen Gerhard Richter hin – für 290.000 Euro – heute ist er Millionen wert.

Kunstsammler Mick Flick profitierte von einem „Schnäppchen“, als der Düsseldorfer ihm 42 Fotos von Bernd und Hilla Becher für – nach heutigen Kriterien – lächerliche 180.000 Euro verkaufte. Achenbach gestand: „Ich habe 30.000 Euro Gewinn gemacht, heute sind die Fotos zusammen Millionen wert.“

Das Schicksal streifte den Kunstberater und selbsternannten „Hobby-Gastronomen“ („Monkey’s“) Ende der 1980er Jahre, als ein Sammler ihm aus Finanznot heraus 23 Bilder von Gerhard Richter anbot – für 1,75 Millionen Euro. Seine Frau, so Helge Achenbach schmunzelnd, frage heute noch, warum er davon nicht zumindest ein Gemälde behalten habe. [Read more]

Wehrhahnlinie – Düsseldorf inszeniert Kunst unter Tage

März 5, 2009

So inszenierte der Düsseldorfer Stararchitekt Christoph Ingenhoven den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof

U-Bahnhöfe können Schreckensräume sein, schmutzige, dunkle Löcher, die Angst machen. Die Stadt Düsseldorf präsentierte heute, wie sie bei der Wehrhahnlinie genau diesen Eindruck vermeiden will: Tageslicht soll auf die Bahnsteige fallen und in den Bahnhöfen will die Landeshauptstadt ihrem Ruf als Kunstmetropole gerecht werden: Bei der Gestaltung der Bahnhöfe hatten Künstler das Sagen.

Positives U-Bahn-Beispiel Wien – auch hier verschönert Kunst die Unterwelt

Aus einem internationalen Architektenwettbewerb im Jahr 2000 war das Darmstädter Team netzwerkarchitekten mit der Idee eines „unterirdischen Kontinuums“ als Sieger hervor gegangen. Düsseldorfs [Read more]

Der Düsseldorfer David von Feldmann: Riesig, nackig – kitschig?

September 25, 2008


Neuer Hingucker vor dem Malkasten: Der David des Düsseldorfer Künstlers Hans-Peter Feldmann – Foto: Düsseldorf Blog

Seit zwei Tagen steht er da: Groß, neun Meter hoch und nackig – ein Kitsch-Koloss oder Kunst? Auf jeden Fall ein Hingucker, der polarisiert. Das Werk des Düsseldorfers Hans-Peter Feldmann (67) zieht die Aufmerksamkeit der Autofahrer und Passanten auf der Jacobistraße am Hofgarten auf sich.
Ist der lockige Knabe nun Kitsch oder Kunst?
Nun, Kunst hat – auch – die Aufgabe zu polarisieren, Unruhe zu erzeugen. Das tut die Michelangelo-Adaption des Düsseldorfers zweifelsfrei.

„Wann ist eine Skulptur Kunst?“ fragt Dorothee Achenbach heute in der Rheinischen Post. Sie stellt die Frage, warum Anatols Beuys-Kopf keine Daseinsberechtigung haben soll, David aber ja. Gute Frage. Dorothee Achenbach hat noch mehr Fragen:
„Wann wird ein Kunstwerk zum Denkmal, welche Position hat es im öffentlichen Raum, welche Rolle spielt Kunst in der Geschichte…“