Stadt rühmt sich der Jagd auf Autofahrer

Januar 15, 2025

„Ordnungsamt ertappt 542.521 Falschparker und 343.216 Temposünder“ – so rühmt sich heute die Stadt Düsseldorf. Wer in unserer Stadt (noch) mit dem Auto unterwegs ist und nicht mit dem Lastenfahrrad, fühlt sich durch die Damen und Herren vom Ordnungsamt nicht ertappt, sondern oftmals zu Unrecht zu einem „Knöllchen“ verdonnert.

 

Beispiel 1: Du parkst neben einer Garageneinfahrt – und zwar so, dass Ein- und Ausfahrt problemlos möglich sind. Der  leicht gestörte Garagenbesitzer ruft das Ordnungsamt und das hängt Dir ein Knöllchen hinter den Scheibenwischer. Du legst Einspruch ein, bekommst bestätigt, dass du nichts und niemanden behindert hast, musst aber trotzdem zahlen.

 

Beispiel 2. In der Tußmannstraße gibt es wie in zahlreichen Straßen unserer Stadt eine gewachsene Parkordnung, durch die niemand behindert wird. Die funktioniert seit vielen Jahren. Doch plötzlich werden Knöllchen verteilt.

 

Beispiel 3: Ordnungsamt-Mitarbeiter lauern Autofahrern auf, die ihre Kinder in die Schule bringen. Das „Elterntaxi“, sagt einer der Ordnungsamt-Leute, „soll bekämpft werden.“ Warum, mit welchem Recht? Warum gibt es nicht eine 10-Meter-Zone an einer Schule, wo man sein Kind absetzen kann?  An der idealen „Drop Zone“ steht natürlich das Schild, das absolutes Halteverbot ausweist. Da fühlt man sich als Bürger nicht ernstgenommen.

 

Generell habe ich den Eindruck, dass das Ordnungsamt regelrecht Jagd auf Autofahrer macht. Wer zu schnell fährt, sollte ein Bußgeld zahlen, ebenso jeder Autofahrer, der verkehrsbehindernd parkt – einverstanden. Aber wenn man mal kurz hält, um einen Brief in den Briefkasten zu werfen oder eine Zeitung zu kaufen, kann man durchaus auch mal ein Auge zudrücken, finde ich. Vielleicht wäre es eine gute Idee, gerne gegen Gebühr, eine „5-Minuten-Marke“ einzuführen, mit der man dann tatsächlich maximal nur fünf Minuten parken kann. Das wäre mal ein autofahrerfreundlicher Akt, Herr Oberbürgermeister!