Am S-Bahnhof Reisholz: Drogendealer flüchtet vor Polizei – Festnahme und ergiebige Wohnungsdurchsuchung

November 7, 2022

Ein 24 Jahre alter Mann hat am Samstagnachmittag offenbar nicht ohne Grund die Beine in die Hand genommen, als ihn eine Polizeistreife in der Nähe des S-Bahnhof Reisholz kontrollieren wollte. Auf seiner Flucht versuchte er sich seiner Drogen zu entledigen. Nachdem er festgenommen war, fanden die Beamten bei einer Wohnungsdurchsuchung Verkaufsutensilien für Betäubungsmittel und ein gestohlenes Pedelec. Die Ermittlungen dauern an.

Nach Stand der bisherigen Ermittlungen fiel der 24-Jährige den Polizeibeamten am S-Bahnhof Reisholz auf, weil er beim Anblick des Streifenwagens offenbar zusammenzuckte und sich seine Basecap tief in das Gesicht zog. Als die Polizisten ihn ansprachen, ergriff er augenblicklich die Flucht. Während er vor den Beamten wegrannte, zog er zwei Plastiktüten unter seiner Jacke hervor und warf diese auf die Straße. Auf der Henkelstraße ging dem Flüchtigen offenbar die Puste aus. Der vergebliche Versuch, sich im Hausflur eines Mehrfamilienhauses zu verstecken scheiterte, weil ihn die Polizisten längst eingeholt hatten. Ein dritter Beamter hatte unterdessen die weggeworfenen Plastiktüten einsammeln können. In diesen war Cannabis eingeschweißt. Ein Bereitschaftsrichter ordnete die Durchsuchung der Wohnung des 24-jährigen Tatverdächtigen an. Dort beschlagnahmten die Einsatzkräfte unter anderem ein gestohlenes Pedelec, weitere Drogen und entsprechende Verkaufsutensilien. Wegen mangelnder Haftgründe durfte der 24-jährige Spanier am Sonntag seine Gewahrsamszelle verlassen. Er muss sich jetzt einem entsprechenden Strafverfahren stellen.

Ein ähnliches Ereignis meldet die Polizei aus Flingern-Nord.

Bei der Kontrolle einer mehrköpfigen Gruppe am Freitagabend in Flingern-Nord rastete ein Jugendlicher aus und schlug einem Polizisten mehrfach ins Gesicht. Der Beamte wurde so schwer verletzt, dass er seinen Dienst nicht weiter versehen konnte und in einem Krankenhaus behandelt werden musste. [Read more]

Das Gewalt-Problem in der Altstadt – Die Last für die Umsetzung zielführender Maßnahmen darf nicht allein auf den Schultern der Polizeibeamten liegen

Oktober 28, 2021

Der heutige OB Stephan Keller hatte im Wahlkampf vor einem Jahr die Sicherheit in der Stadt zu einem zentralen Thema gemacht – Foto: CDU
 
In Düsseldorf wird nach zwei Bluttaten in der Altstadt das Thema „Messerverbot“ diskutiert. Dem Polizeipräsidenten #Norbert_Wesseler (Foto) wird zu wenig Engagement attestiert, FDP-Chefin #Marie_Agnes_Strack_Zimmermann fordert sogar seinen Rücktritt. Oberbürgermeister #Stephan_Keller (CDU) bekennt sich unterdessen erneut zum „Null-Toleranz-Prinzip“, das bei der Polizei auch als „Broken Windows Theory“ bekannt ist.
Erfolgreich eingesetzt hat New Yorks einstiger Bürgermeister #Rudolph_Giuliani diese Methode, deren Prinzip es ist, selbst kleinste Verstöße gegen die Ordnung rigoros zu ahnden. Für Giuliani und seinen legendären Polizeichef gehörten Graffiti und Gewalt zusammen. Jegliche Abweichung von der Norm, die als schädlich angesehen wurde, wurde sanktioniert – Wildpinkeln, Einsatz von Ghetto Blasters und ähnliches. Bis zu 2000 junge Menschen täglich wurden verhaftet.
 
Zahl der Morde sank
 
Giuliani wurde im liberalen New York für diese Methoden als Nazi beschimpft. Doch von mehr als 2016 Morden 1994 (Quelle: FBI) sank die Zahl bis zum Ende seiner Amtszeit 2001 auf 960, die Zahl der Raubüberfälle in dieser Zeit halbierte sich. 2018 lag die Zahl der Morde bei 298.
Die damals geübte Kritik wegen der Diskriminierung Schwarzer stellt auch für Düsseldorf und jede andere Großstadt mit ähnlichen Schwerpunkten ein Problem dar. Werden künftig hauptsächliche junge Männer mit auf Migrantenstatus deutenden Phänotyp kontrolliert, wird es entsprechende Diskriminierungsvorwürfe geben. Polizeipräsident Wesseler schob die Durchführung relevanter Maßnahmen in einem Statement auf seine „erfahrenen“ Beamten. Damit macht er es sich jedoch zu leicht.
Nur in einem abgestimmten Miteinander, in einem Zusammenspiel zwischen Innen- und Justizministerium und Stadt können Verfahren, Vorgehensweisen und Sanktionen entwickelt werden, die Düsseldorf (und andere Städte in NRW) nachhaltig zu einem sicheren Ort machen.
Es kann nicht angehen, dass die Last auf die Schultern der Polizeibeamten gelegt wird.
Wolfgang Osinski