Nach der Rede im ISS Dome: Türkische Bevölkerungsgruppe der Aleviten übt scharfe Kritik an Erdogan
März 2, 2011
Im Gegensatz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, die nur äußerst schwach auf die empörende nationalistische Rede von Recep Tayyip Erdogan in Düsseldorf reagierte (Sie setzte nach wie vor darauf, dass junge Türken auch Deutsch lernen), haben deutsche Vertreter der 20 Millionen Aleviten in der Türkei scharf reagiert. Aus Protest waren sie der Wahlversammlung Erdogans im ISS Dome ferngeblieben. Die FAZ berichtete (leider nicht online) unter der Überschrift „In Deutschland fordert er sogar Rechte, die er in der Türkei nicht gewährt“ über den Protest der Aleviten. Sie schrieben Erdogan einen offenen Brief, in dem es heißt:
„Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, lassen keine Gelegenheit aus, Ihre Landsleute vor einer Assimilation und Vereinnahmung durch den Staat, in dem sie leben, zu warnen. Doch Ihre eigene Politik verharrt mit zunehmender Tendenz in ihrer menschenrechtsverletzenden Haltung gegenüber ethnischen und religiösen Minderheiten“.
Die Aleviten werden von der Regierung nicht als religiöse Minderheit anerkannt. Deshalb besteht die Bevölkerung nach offiziellen Zahlen zu 99, 8 % aus Muslimen.
Die Kanzlerin scheint es sich mit Erdogan nicht verderben zu wollen. Bei der Cebit in Hannover sagte sie ihm zu, den hier lebenden Türken die Teilnahme an der Wahl in der Türkei zu erleichtern, was die Frage aufwirft, was wir eigentlich damit zu tun haben und warum wir dafür nur einen Finger rühren sollten.
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