Ballett-Abschiedsgala „Favourite Things“
Mai 29, 2024
Bevor Ballettdirektor und Chefchoreograph Demis Volpi Düsseldorf und Duisburg verlässt, um die Intendanz des Hamburg Ballett zu übernehmen, können Ballett-Fans zwei Uraufführungen und eine Auswahl von Stücken auf der Bühne zu erleben, die in den vergangenen vier Jahren die Tanzsprache der Compagnie geprägt haben. Am Freitag, dem 28. Juni ist die Uraufführung im Opernhaus Düsseldorf zu sehen, tags darauf, zur gleichen Zeit, in Duisburg.
Auf dem Programm der Abschiedsgala stehen „Solo“ von Hans van Manen, „Phlegmatic“ aus „Die vier Temperamente“ von George Balanchine, ein Ausschnitt aus Dominique Dumais‘ „A Kiss to the World“, „Artifact II“ von William Forsythe sowie eine Uraufführung von Neshama Nashman. Von Demis Volpi bei der Neuaufstellung des Ballett am Rhein im Sommer 2020 als Tänzerin engagiert, förderte er kontinuierlich auch Neshama Nashmans choreographisches Talent, das sie zuletzt als Gastchoreographin beim Stuttgarter Ballett mit ihrer Kreation „So am I“ beweisen konnte. Der zweite Teil des Gala-Programms zeigt kleinen Querschnitt durch das Œuvre von Demis Volpi: „The thing with feathers“ wird ebenso zu erleben sein wie „Ebony Concerto“, neu hinzu kommt seine Miniatur „Fly“. In einer eigens für die Abschiedsgala geschaffenen Uraufführung widmet sich Demis Volpi noch einmal jedem einzelnen Mitglied seiner Compagnie und gibt ganz im Sinne seiner choreographischen Linie den vielfarbigen Persönlichkeiten und dem breiten tänzerischen Spektrum der Compagnie Raum zur Entfaltung.
„Eugen Onegin“ – Premiere in der Düsseldorfer Oper
März 1, 2024
Woher rührt nur die Aversion der sogenannten modernen Regie, eine im wörtlichen Sinne anschauliche Inszenierung von kraftvollen, spannenden, berührenden Werken wie Peter Iljitsch Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ auf die Bühne zu bringen?! Für die Zuschauer blieb bei der Düsseldorfer Reinopern-Premiere wenig zu sehen vom Ambiente des Landadels, der Bauern und der „lyrischen Szenen“, als die Tschaikowsky seine Oper ausdrücklich bezeichnet hat. Auch nicht vom mondänen St. Petersburg, in dem Tatjana später ihr Leben als Ehefrau des Fürsten Gremin verbringt. Ihr Herz jedoch hängt da immer noch an Eugen Onegin, den sie durch Lenski, den Dichter und Gutsherr sowie Verlobten ihrer Schwester Olga, vor Jahren kennengelernt hat. In einem Brief hat Tatjana Onegin seinerzeit ihre Liebe gestanden, wurde aber von ihm zurückgewiesen. Als in St. Petersburg Onegin nun ihr seine Liebe gesteht, kassiert er einen Korb.
Boy meets Girl führt halt leider keineswegs immer zum Happy End, zumal wenn Leichen den Weg pflastern: Lenski wird nämlich von seinem angeblich besten Freund Onegin im Duell erschossen. Grund: Eifersucht, weil Onegin mit Lenskis Verlobter Olga getanzt hat.
Abstrakte Bühnenbild-Segmente
Nein, wir sind keine Anhänger der naiv-naturalistischen Abbildung einer (Opern-)Handlung. Doch jegliche sinnlich wahrnehmbare Atmosphäre der Geschichte auf der Bühne zugunsten abstrakter Bühnenbild-Segmente zu verbannen, macht ein Werk meist eindimensional.
Regisseur Michael Talheimer hat sich mit seinem Bühnenbildner Henrik Ahr für ziegelsteinartige Wände entschieden, mobil einsetzbar als Treppen, Podeste oder als Ganzes. Und – Überraschung! – die Treppen führen meist abwärts, die Wände rücken immer näher an die handelnden Personen und engen sie ein. Eine auf der Hand liegende Symbolik, die mit angeblich teurer, aufwändiger Lichttechnik (Stefan Bollinger) ergänzt wird. Auch hier eine buchstäblich einleuchtende Symbolik der Farbe Rot, die sowohl für Blut als auch für Liebe steht. Kann man drauf kommen. Was ja gut ist. Nichts ist schließlich ätzender als das Rätselspiel, was der Autor wohl damit sagen will…
Doch allzu simpel ist auch unbefriedigend. Oder hat Thalheimer nicht soviel emotionalen Zugang zur russischen Romantik? Oder als vielbeschäftigter Star-Regisseur einfach keine Zeit dafür? Oder hat die Kosten-Nutzen-Rechnung zu einem straffen Zeitmanagement veranlasst? Nicht zuletzt zur Wahrung der derzeit vieldiskutierten Work-Life-Balance?
Dramaturgisch-musikalischer Klangteppich
Ein schöner Opernabend wars trotzdem. Zu verdanken ist dies Tschaikowskys wunderbarer Komposition, vom designierten Rheinopern-Chefdirgenten Vitali Alekseenok und den fabelhaft disponierten Düsseldorfer Symphonikern zum Klingen gebracht. Schwelgerisch-dramatisch mit Sinn für lyrisch-leise Töne rauschte die Musik durch den nahezu ausverkauften Zuschauerraum. Ein dramaturgisch-musikalischer Klangteppich für Sänger und Chor (Gerhard Michalski), der einmal mehr seine Klasse bewies. Großartig in Ausstrahlung und Stimme Ekaterina Sannikova als Tatjana trotz ihres gaumig klingenden Timbres in den Höhenlagen, großartig auch Ramona Zaharia als Olga mit vehementer (Erda-)Tiefe. Bogdan Baciu singt und spielt einen noblen, oberflächlichen Onegin, Ovidiu Purcel ist der tiefsinnige dichtende Lenski, der auch zu metallisch-scharfen Tönen fähig ist. Bogdan Taloş ist Fürst Gremin, und man bedauert, dass Tschaikowsky ihm nur die kurze Arie im dritten Akt gegeben hat! Umso länger ist der Applaus für ihn. Über tosenden Beifall für die musikalisch-sängerische Darbietung durften sich alle Beteiligten freuen. Aber auch Regisseur Thalheimer und sein Team quittierten die deutlichen Buhrufe des Publikums mit Lächeln. Was wissen die Leute schon. Außerdem ist es ja möglicher Weise ganz schick, Missfallen von der Masse zu hören.
Gisela Rudolph
International Opera Awards 2020: Sechs Nominierungen für die Deutsche Oper am Rhein
Februar 7, 2020
Über Nominierungen in sechs Kategorien für die International Opera Awards kann sich die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg freuen. Seit 2012 würdigt der jährlich verliehene Preis besondere Leistungen von Opernhäusern und Opernschaffenden in aller Welt. Die Awards werden am 4. Mai 2020 im Rahmen einer festlichen Gala im Sadler’s Wells Theatre London verliehen.
In sechs Kategorien konnten herausragende Leistungen der Deutschen Oper am Rhein die Jury der International Opera Awards überzeugen:
- Mit Tschaikowskys Oper „Pique Dame“ in der Regie von Lydia Steier schaffte sie es in die Auswahl der sechs besten Neuproduktionen
- Anno Schreiers „Schade, dass sie eine Hure war“ gelang der Sprung in die Rubrik der besten Uraufführungen.
- Marie Jacquot, seit dieser Spielzeit Erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein, punktete in der Kategorie Newcomer
- Ensemblemitglied Adela Zaharia, Operalia-Gewinnerin 2017 und gefeierter Star des Publikums, ist in der Rubrik Junge Sängerinnen nominiert
- Mit Lotte de Beer zählt neben Lydia Steier eine weitere Regisseurin zu den Nominierten, deren Arbeiten an der Deutschen Oper am Rhein zu sehen sind: de Beers Neuproduktion von Händels „Alcina“ feiert am 14. Februar im Opernhaus Düsseldorf Premiere.
- Besonders stolz ist das Haus auf die Ehrung in der Kategorie Education and Outreach (Bildungs- und Vermittlungsarbeit): Der seit Beginn der Intendanz von Christoph Meyer (Foto) im Jahr 2009 kontinuierlich auf- und ausgebaute Bereich „Junge Oper am Rhein“ schaffte es ebenfalls unter die sechs weltweit Nominierten.
Für den Bereich Junge Oper ist das nicht die einzige Anerkennung, er wurde überdies aktuell für den FEDORA-Preis nominiert. FEDORA fördert als gemeinnützige Organisation innovative Opern- und Ballettprojekte und setzt sich für die Erneuerung und Verjüngung dieser Kunstformen ein.
Kooperationsvertrag mit Helikon-Oper Moskau unterzeichnet – Im Oktober zwei Gala-Konzerte
April 10, 2019
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Christoph Meyer, Dmitry Bertman bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. FOTO: Deutsche Oper am Rhein.
Mit der Moskauer Helikon-Oper verbindet die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg eine erfolgreiche Zusammenarbeit und künstlerische Freundschaft. In Anwesenheit von Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, unterzeichneten Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, und Dmitry Bertman, der Gründer und künstlerische Direktor der Helikon-Oper Moskau, am Samstag, 7. April, einen Kooperationsvertrag, in dem die Zusammenarbeit der beiden Häuser im Rahmen des jährlich stattfindenden internationalen Kulturprojekts „Russian Seasons“ vereinbart ist. Geplant sind zwei Gala-Konzerte, bei denen Gesangssolisten, der Chor und das Orchester der Helikon-Oper am 26. Oktober im Theater Duisburg und am 27. Oktober im Opernhaus Düsseldorf zu erleben sind. [Read more]
Standing Ovations für die Stars der Aids-Gala
März 24, 2019
Nicht enden wollender Applaus für die Stars der Gala in der ausverkauften Oper – Foto: Susanne Diesner
Mit Standing Ovation und langanhaltendem tosendem Applaus feierte das Publikum gestern im ausverkauften Düsseldorfer Opernhaus die elf internationalen Opernstars, die die 10. Festliche Operngala für 1.300 Besucher zu einem künstlerischen Erlebnis machten. Ebenso groß ist der Benefiz-Erfolg für die Deutsche AIDS-Stiftung: Die bisher zehn Veranstaltungen in Düsseldorf erzielten einen Gesamterlös von über 1,5 Millionen Euro. Die Jubiläumsgala konnte dazu einen Reinerlös von 110.000 Euro beitragen.
Die Koreaner müssen um ein paar Ecken mit den Italienern verwandt sein. Wie sonst kann ein koreanischer Opernstar Cavaradossis Arie „E lucevan le stelle“ aus Tosca so ergreifend interpretieren, dass sich der Zuhörer in Puccinis Heimat Lucca wähnt! Der Koreaner Yosep Kang ragte aus der Phalanx der männlichen Interpreten gestern heraus. Mit Tara Erraught, Federica Lombardi, Angela Brower, Ruzan Mantashyan, Rosa Feola, Aurelia Florian, Paolo Arrivabeni, Bogdan Baciu, Jorge Espino, Levy Sekgapane, Bogdan Taloş präsentierten die Organisatoren der Gala ein beeindruckendes Festival der großen Stimmen. Alle Stars traten ohne Gage auf. Die Düsseldorfer Symphoniker unter Paolo Arrivabeni zeigten sich gleichfalls in Bestform. Arrivabenis unterhaltsame Interaktion mit den Interpreten sorgte dabei immer wieder für Heiterkeit. Moderator Joachim Llambi („Let’s Dance“) sorgte mit einem Versprecher für Gelächter, als er den koreanischen Tenor Kang als „Sopranist“ bezeichnete. [Read more]
Der verzauberte Fisch – „Gold“ ist Musiktheater für Kids
März 21, 2019
Die Deutsche Oper am Rhein ist zu Gast im FFT Düsseldorf: In den FFT Kammerspielen (Jahnstraße 3) präsentiert sie am Montag, 1. April, um 11.00 Uhr die Premiere von „GOLD!“. Das mehrfach preisgekrönte und europaweit erfolgreiche Musiktheaterstück des niederländischen Komponisten Leonard Evers richtet sich an Kinder ab fünf Jahren: Angelehnt an das Märchen „Der Fischer und seine Frau“ erzählen die Mezzosopranistin Amélie Saadia und der Schlagzeuger Ralf Zartmann eine Geschichte über die Macht und Gefahren des Wünschens.
Inszeniert wird sie von Ilaria Lanzino; sie ist Regieassistentin an der Deutschen Oper am Rhein und setzt mit „Gold!“ bereits ihr drittes Musiktheaterstück für Kinder in Szene. Im Bühnenbild und mit Kostümen von Emine Güner kommt es in der nächsten Spielzeit auch in den Foyers des Düsseldorfer Opernhauses und des Theaters Duisburg auf die Bühne. [Read more]
„Götterdämmerung“ im Oktober
September 12, 2018
An der Deutschen Oper am Rhein steht die Neuproduktion von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ vor dem Abschluss: Generalmusikdirektor Axel Kober und der Regisseur Dietrich W. Hilsdorf setzen ihre Arbeit mit der „Götterdämmerung“ fort. Am Samstag, 27. Oktober, um 17.00 Uhr ist Premiere im Opernhaus Düsseldorf.
Nach seinem gefeierten Debüt als Siegfried verfängt sich Michael Weinius nun als tragischer Held in den Racheplänen Alberichs (Michael Kraus). Als weltweit gefragte Wagner-Interpreten und Mitglieder des hauseigenen Ensembles sind Linda Watson und Hans-Peter König [Read more]
„Sing together“ am 26. Juni: Junge Chöre im Opernhaus Düsseldorf
Juni 20, 2018
Schöne Stimmung beim Festival der Chöre – Foto: Susanne Diesner
„Sing together“ heißt es am Dienstag, 26. Juni, um 18.00 Uhr im Opernhaus Düsseldorf: Rund 600 Vokalisten aus elf Schul- und Jugendchören singen gemeinsam mit dem Chor der Deutschen Oper am Rhein im Opernhaus Düsseldorf. Der KiKA-Moderator Malte Arkona führt durch das musikalisch vielseitige Programm aus klassischer Chormusik, berühmten Opernchören, bekannten Popsongs und Filmmusik.
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