Krisenort Altstadt: Wieder schwere Unruhen – vier Einsatzkräfte verletzt – neun Festnahmen
Mai 27, 2022
Nach einer ereignisarmen Mittwochnacht und einem ruhigen Feiertag hatten die Einsatzkräfte in der Nacht von Gestern auf Heute eine hohe Anzahl an Einsätzen in der Altstadt zu bewältigen. Hierbei stachen insbesondere zwei Sachverhalte, in deren Rahmen auch vier Beamte verletzt wurden, hervor:
In der Donnerstagnacht gegen 1:00 Uhr, wurden Videobeobachter der Polizei Düsseldorf auf einen Streit zwischen zwei Gruppen im Bereich Hunsrückenstraße / Bolkerstraße aufmerksam. Während der Sachverhaltsklärung vor Ort erwies sich der Hauptaggressor, das Mitglied einer Hobby-Fußballmannschaft aus Rheinland-Pfalz, als besonders renitent. Der 29-jährige deutsche Staatsbürger verhielt sich während der Personenüberprüfung zunehmend uneinsichtig und aggressiv. Trotz mehrmaliger Ansprache kam der Mann den polizeilichen Maßnahmen nicht nach und verweigerte die Herausgabe seines Personalausweises.
Aufgrund seines Verhaltens wollten die Beamten den Mann daraufhin nach Ausweisdokumenten durchsuchen. Hierbei leistete er Widerstand. Zu allem Überfluss versuchten Mitglieder seiner „Mannschaft“ ihn zu unterstützen und ihn zu befreien. Die Beamten mussten nach mehrfacher Androhung Reizgas gegen diese Personen einsetzen. Insgesamt neun Personen wurden in Gewahrsam genommen. Zwei Strafanzeigen wegen des Verdachts des Widerstandes, der Gefangenenbefreiung und der gefährlichen Körperverletzung (Wurf eines Feuerzeuges aus der Gruppe) wurden gefertigt. Dem 29-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen.
Tunesischer Boxer
Gegen 1:50 Uhr wurden Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Streife im Bereich der Bolkerstraße auf ein streitendes Pärchen aufmerksam. Während der Sachverhaltsklärung trat ein Dritter an die einschreitenden Beamten heran. Da er wiederholt die polizeilichen Maßnahmen störte, wurde er aufgefordert, sich zu entfernen. Der Mann, ein 27-jähriger tunesischer Staatsbürger, gab daraufhin zum Besten, dass er Boxer sei und zeigte einen „Boxerausweis“ vor. Da sich alle Personen vor Ort sowohl aggressiv als auch unkooperativ gegenüber den Beamten zeigten, wurden sie aufgefordert, sich mit einem amtlichen Dokument auszuweisen. Der männliche Part des streitenden Pärchens, ein 30-jähriger tunesischer Staatsbürger gab an, keinen Ausweis bei sich zu haben. Daraufhin sollte der Mann durchsucht werden. Dieser polizeilichen Maßnahme widersetzte sich der Tatverdächtige. Letztlich konnte er mit Handfesseln fixiert werden.
In diesem Moment mischte sich der 27-Jährige erneut in die polizeilichen Maßnahmen ein. Trotz mehrfacher Aufforderung sich zu entfernen, näherte er sich in aggressiver Haltung den Beamten. Er musste mit einfacher körperlicher Gewalt zu Boden gebracht und ebenfalls gefesselt werden. Bei den massiven Widerstandshandlungen der beiden Tatverdächtigen wurden vier Beamte leicht verletzt. Beiden Männern wurde eine Blutprobe entnommen und es wurde ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Widerstandes eingeleitet. Sie blieben bis zu ihrer Ausnüchterung in polizeilichem Gewahrsam.
Die Jonges wollen nicht länger zuschauen, wie der Ruf der Altstadt erodiert und rufen die Stadt energisch zur Ordnung
Dezember 13, 2021
Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven (Foto) und sein Vize Sebastian Juli haben in einem Brief an die Mitglieder kategorisch eingefordert, dass die Stadt Düsseldorf ihrer Verantwortung gerecht wird, die Altstadt per Sicherheitskonzept wieder zu einem sicheren Ort zu machen. Sicherheitskonzepte würden von allen Veranstaltern gefordert, die Stadt müsse sich hier auch in die Pflicht nehmen lassen.
Aber – lesen Sie selbst!
Liebe Heimatfreunde,
die „Längste Theke der Welt“ ist ein Begriff. Die Stadt wirbt damit im In- und Ausland. Es geht um das „pulsierende Herzstück der Landeshauptstadt“, sogar um eine „Schatzinsel“ und einen „Wohlfühlplatz“, wie es werbend heißt.
Dieser Werbung folgen an Wochenenden oft mehr als 100 000 Menschen. Sie erwarten gastronomische Vielfalt auf engem Raum. Und ungetrübten Spaß.
Aber: Randale erwarten Besucher nicht.
Wir Jonges haben unser Haus mitten in der Altstadt und die Szene gut im Blick. Wir sehen, in welche Richtung sich das „Herzstück“ entwickelt. Unbeschwerte Stunden können wir unseren Besuchern längst nicht mehr versprechen. Gewalt hat sich breit gemacht. Sogar bis hin zu Tötungsdelikten. Das Herz der Stadt hat, wie es scheint, einen Knacks bekommen.
Aus großer Sorge heraus haben wir Jonges den Beobachtungsstatus verlassen und ein Konzept entwickelt, das wir im Januar bei einer Videokonferenz gern mit Ihnen diskutieren möchten.
Die Grundzüge unseres Konzeptes:
Von jedem privaten Veranstalter verlangt die Stadt ein umfassendes Sicherheitskonzept. Die Karnevalisten müssen es liefern, die Schützen, auch die Veranstalter der Jazz-Rallye. Für die Sicherheit der Besucher ist ein Veranstalter verantwortlich, er hat eine rechtliche Verpflichtung dazu.
Wir Jonges meinen:
Was die Stadt von privaten Veranstaltern erwartet, muss sie auch von sich selbst verlangen.
Die „Längste Theke der Welt“ ist eine Großveranstaltung,
für die das NRW- Innenministerium einen generalisierten Rahmenplan entwickelt hat. [Read more]
Max (19), das Opfer der Burgplatz-Schlägerei, starb nach langem Todeskampf
Oktober 20, 2021
Max (19) aus Bottrop freute sich über seinen neuen Job und wollte feiern. Jetzt trauert seine Familie um ihn. Er starb wegen des zu hohen Blutverlustes nach lebensgefährlicher Verletzung durch einen Glasscherben-Stich ins Herz. Hier Bericht in BILD.
Bei einer größeren Schlägerei zwischen zwei Personengruppen Samstagnacht auf dem Burgplatz hatten Zeugen einen verletzten Mann an der Freitreppe gemeldet.
Die Verletzungen des 19-Jährigen erwiesen sich noch während Rettungsmaßnahmen vor Ort als akut lebensgefährlich. Nach ersten Ermittlungen wurde der junge Mann durch einen noch unbekannten Täter mit einer Flasche angegangen. Der Täter flüchtet anschließend in unbekannte Richtung.
Max (19) wurde noch in der Nacht notoperiert und kämpfte dann um sein Leben – vergebens.
Jetzt sucht die eingesetzte Mordkommission dringend nach Zeugen. Konkret fragt die Polizei: ‚Wer kann Hinweise zur Identifizierung des Täters, seinen Aufenthaltsort oder zur Fluchtrichtung geben?“ Zeugen melden sich bitte beim Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0211-8700.
Für mehr Sicherheit: Vier neue Überwachungskameras in der Altstadt – „Wichtig für Bekämpfung von Kriminalität an Brennpunkten“
September 24, 2021
Erneut hat die Düsseldorfer Polizei ihr Konzept für die Sicherheit in der Düsseldorfer Altstadt um einen wichtigen Baustein erweitert. Insgesamt vier neue Kameras an den Standorten Grabbeplatz und Marktplatz / Bolkerstraße sowie an der Mertensgasse sind nun, zusätzlich zu den bereits zehn bestehenden, erfolgreich installiert worden.
„Ich bin sehr zufrieden, dass den Beamtinnen und Beamten zukünftig vier zusätzliche Kameras zur Verfügung stehen werden, um einen weiteren Teil der Altstadt im Auge zu behalten. Unsere langjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass dies sicherlich ein wichtiger Bestandteil des Konzepts zur Bekämpfung von Kriminalität an Brennpunkten ist“, so Polizeipräsident Norbert Wesseler (Foto).
Altstadt: Aggressives Wochenende mit Schlägereien in Reihe – viele Festnahmen, Beamte verletzt
Juni 14, 2021
Mit einem deutlich sichtbaren Kräfteansatz war die Düsseldorfer Polizei auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei von Freitagabend bis Sonntagmorgen im Einsatz. Die Beamtinnen und Beamte wurden gerade in den frühen Morgenstunden zu diversen Körperverletzungsdelikten gerufen. Fünf verletzte Einsatzkräfte, unter anderem durch einen Flaschenwurf, sind die bitteren Seiten der Bilanz vom Wochenende.
Viele genossen ausgelassen und friedlich die zurückgewonnene Normalität und das warme Wetter in der Altstadt, einige wenige sorgten dann jedoch in der späten Nacht bis in die Morgenstunden für negative Szenen in der Altstadt.
Raub und Strafanzeigen
Insgesamt sieben Personen mussten durch die Einsatzkräfte in der Nacht von Freitag auf Samstag in Gewahrsam genommen werden. In drei Sachverhalten kam es zu Widerstandshandlungen und entsprechenden Strafanzeigen. Gegen 0:55 Uhr wurde ein 19-Jähriger durch unbekannte Täter in der Mühlenstraße mit Tritten attackiert und seiner Kette beraubt.
In sieben Fällen kam es zu Strafanzeigen wegen Körperverletzungen. Nach einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten gegen 5 Uhr auf der Kurze Straße konnten zwei Tatverdächtige im Rahmen der Fahndung am Bolker Stern vorläufig festgenommen werden.
Insgesamt verletzten sich in dieser Nacht zwei Einsatzkräfte. In einem Fall wurde eine Beamtin der Bereitschaftspolizei durch den Beteiligten einer Schlägerei mittels Reizgas leicht verletzt. Sie verblieb jedoch dienstfähig.
Flaschenwurf – Beamtin dienstunfähig
In der Nacht von Samstag auf Sonntag mussten die eingesetzten Kräfte im Rahmen des konsequenten polizeilichen Einschreitens 14 Personen in Gewahrsam nehmen. Nicht selten wurden die Polizeibeamtinnen und -beamten bei ihren Maßnahmen von einer großen Zahl an Schaulustigen, insbesondere an der Rheinuferpromenade, umringt.
Ein Geschädigter erlitt gegen 1:48 Uhr am Burgplatz durch eine abgeschlagene Flasche Schnittwunden. Der Täter konnte unerkannt flüchten.
Gegen 3:45 Uhr wurde eine Beamtin am Bolker Stern durch einen Flaschenwurf hinterrücks aus der Menge verletzt. Sie kam zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus und war anschließend nicht mehr dienstfähig.
Messer und Schlagstock
Insgesamt wurden drei Einsatzkräfte in dieser Nacht verletzt. Bei Durchsuchungen von Personen fanden die Einsatzkräfte unter anderem ein Messer und einen Teleskopschlagstock.
Das zwischen der Stadt und der Polizei Düsseldorf vereinbarte Sperrkonzept zeigte an diesem Wochenende deutlich Wirkung und sorgte für eine weitestgehend verkehrsberuhigte Königsallee. Insbesondere die von der Stadt installierten festen Sperrpfosten in Kombination den temporären Sperren der Polizei sorgten für eine weitgehend verkehrsberuhigte Königsallee. Die Polizei registrierte zwar einzelne Fahrzeuge der sogenannten Poser- und Tunerszene im Stadtgebiet, größere Zusammentreffen wurden jedoch bereits vor ihrem Entstehen verhindert. Parallel zu dem Sperrkonzept führte die AG Tuning direktionsübergreifende Fahrzeugkontrollen im Bereich der Düsseldorfer Innenstadt durch. Hierbei wurden insgesamt 179 Fahrzeuge zentral auf dem Corneliusplatz kontrolliert. Sechs Autos wurden zur Beweissicherung und zur Vorführung bei einem Sachverständigen, ein weiteres wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse, sichergestellt. Im Ergebnis gab es zwei Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz und wegen Beleidigung. Rund 33 Ordnungswidrigkeit-Anzeigen wegen technischer Mängel und erloschener Betriebserlaubnis wurden eingeleitet. Zu diesen gesellten sich obendrein 33 Verwarnungsgelder und acht weitere Ordnungswidrig-Anzeigen aufgrund diverser Verstöße. Auch die Stadt Düsseldorf unterstützte die Kontrollmaßnahmen mit eigenen Kräften.
Altstadt: Mehr Kameras für mehr Sicherheit
Januar 22, 2021
Künftig wird es auch am Grabbeplatz, in der Mertensgasse und am Marktplatz eine Videoüberwachung geben, die bei Bedarf aktiviert wird. Die Polizei will so die Bildung neuer Kriminalitätsschwerpunkte in der Düsseldorfer Altstadt verhindern.
Aggression in der Altstadt – So will Stephan Keller als OB für mehr Sicherheit und Ordnung sorgen
September 22, 2020
„Ich stehe für konsequente Kriminalitätsbekämpfung: Polizei und Ordnungsdienst schreiten schon dann ein, wenn kleinere Ordnungsverstöße begangen werden, z.B. Zigarettenkippen und Kaugummis, die achtlos auf die Straße geschmissen werden oder bei Lärmbelästigungen. Das Ziel der Strategie ist es, Straftaten bereits im Anfangsstadium aufzudecken und zu verhindern. Das Ergebnis dieser Strategie ist stets ein allgemeiner Kriminalitätsrückgang. Mein Aktionsplan für Düsseldorf umfasst außerdem eine stärkere Präventionsarbeit, schon in Kindergärten und Schulen, sichtbare Präsenz von Ordnungskräften und Polizei, konsequentes Aufräumen und Säubern von dreckigen Orten und Flächen und eine stärkere Vernetzung zwischen Stadt, Polizei und Justiz.“
Gleise in Richtung Altstadt werden gekappt – nach 140 Jahren – Hier einige historische Bahnfotos
Februar 18, 2016
Wer an einem durchaus historischen Moment teilhaben möchte, sollte sich am Samstag dieser Woche (20.2.), um ca. 21:45 Uhr, vor dem neuen U-Bahnhof Schadowstraße (neben H&M) einfinden. Denn hier werden – nach 140 Jahren – die Bahngleise zur Altstadt gekappt – mit dem Trennschneider und ordentlichem Funkenflug.
Anschließend wird ein Bagger die Verbindungen zur Altstadt herausreißen.
Am Kö-Bogen, im Bereich der Hofgartenstraße und der Berliner Allee, entstehen zurzeit die zweigleisigen Verbindungen für die zukünftigen Straßenbahnlinien 701, 705 und 706. Am Samstagabend verschwinden die Straßenbahnen nach 140 Jahren (ab Februar 1876 fuhren die ersten beiden Pferdebahnlinien über die Kasernenstraße und die Schadowstraße) von dieser Strecke, der Nahverkehr verlagert sich unter die Erde.
Aus Anlass dieser Aktion erfreue ich euch vielleicht mit einigen historischen Düsseldorfer Straßenbahnfotos aus meiner Sammlung alter Postkarten. Bittesehr:
An diesem Mittsommernacht-Wochenende: Tafeln am Rhein
Juni 17, 2011
Heute vom Schlossturm fotografiert: Rechts die Kasematten, links die Zelte der „Langen Tafel“, an der man an diesem Wochenende schlemmen kann
Heute geht’s los: Ab 17 Uhr ist auf der Rheinpromenade Schlemmen angesagt – an der „Langen Tafel“ unterhalb des Schlossturms. Mehr als ein Dutzend Gastronomen aus der Altstadt tischen auf und der Tisch ist etwas größer als daheim: 150 Meter lang. Morgen, Samstag, kann man von 12 bis 24 Uhr an der Langen Tafel speisen, am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.
Nachtrag: Am Samstag, gegen 16:30 Uhr, schienen Sturmböen die Zelte wegwehen zu wollen. Uns trieb der Sturm ins „Marcel’s„, direkt an der Promenade, wo ich seit Jahren nicht mehr gewesen war. Wir haben dort bemerkenswert gut gegessen und erfreuten uns an einem weit überdurchschnittlichen Service. Das Lokal ist zudem ein Restaurant, das Wert auf eine eigenständige Note in der Einrichtung legt. Inhaber ist der Libanese Abed Mansour. Die Lange Tafel hat uns nicht begeistert, die Veranstaltung hatte den Charme eines sauerländischen Dorffestes und ließ jegliche Eleganz vermissen. Auch ohne Sturm wären wir wohl nicht geblieben.
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