Ent-fernte Welt – Dieter Nuhr bei Geuer & Geuer in Düsseldorf

April 17, 2023

Dieter Nuhr vor eigenen Werken in Venedig – Foto: Geuer & Geuer

Für viele dürfte Dieter Nuhr hierzulande noch überwiegend als Kabarettist bekannt sein. International hat er sich jedoch bei Sammlern, Musemsdirektoren und Kunstliebhabern zunehmend ein Ansehen als Künstler aufgebaut.

Innerhalb von nur einem Jahr hat Nuhr, der an der Essener Folkwang-Schule Kunst und Fotografie studierte, seine Arbeiten im renommierten Osthaus Museum in Hagen, im geschichtsträchtigen Museum Correr am Markusplatz in Venedig und in einem der wichtigsten Museen Afrikas, dem IFAN-Museum in Dakar, gezeigt. Nun geht es für Nuhr und seine Werke weiter ins weltbekannte MAXXI – dem Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo in Rom, wo am 2. Mai seine Ausstellung „Surrounded by Faraway“ eröffnen wird. Darüber hinaus widmet ihm das hochkarätige Ludwig Museum in Koblenz im Oktober ebenfalls eine Einzelausstellung – und zwar auf zwei Etagen. Für 2024 stehen weitere berühmte Museen im In- und Ausland auf der Agenda. Doch ganz so weit muss man derzeit nicht reisen, um die Werke des Künstlers live zu erleben: Vom 20. April bis 26. Mai zeigt die Galerie Geuer & Geuer, Düsseldorf, unter dem Titel „Dieter Nuhr. Ent-fernte Welt“ aktuelle Arbeiten des Künstlers. Über 25 mit digitalen Mitteln übermalte Fotografien und geschaffene Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten geben Einblick in das Werk des Künstlers.

LE SACRE DU PRINTEMPS – Uraufführung im Opernhaus Düsseldorf am Samstag, 29. April 2023

März 30, 2023

Vor ziemlich genau 110 Jahren stellte Vaslav Nijinsky zu einer neuen Komposition von Igor Stravinsky in Paris die Ballettwelt auf den Kopf: Ihr „Le sacre du printemps“ sorgte für Riesentumulte und Empörung aber ebenso für Begeisterung und Aufbruchstimmung. Rückblickend gilt es als Geburtsstunde des modernen Tanzes und hat etliche Neuinterpretationen erfahren.

Das weite Spannungsfeld um die Thematik des Opferns hat Ballettdirektor und Chefchoreograph Demis Volpi zu dem Programm SACRE inspiriert, das sich in drei unterschiedlichen choreographischen Sprachen verschiedenen Facetten des Themas widmet.

 

Archaisch anmutendes Ritual

 

Um eine matriarchale Gemeinschaft von insektenartigen Kreaturen, denen Männer als Beute zum Opfer fallen, geht es in Jerome Robbins‘ „The Cage“ aus dem Jahr 1951. Mit glasklarem neoklassischen Vokabular, aus dem kleine Eigenheiten hervorstechen, bringt er zu einem Streichkonzert von Igor Stravinsky das archaisch anmutende Ritual auf die Bühne.

Mit der Leere, die dem Akt des Opferns folgt und von einer eigenartigen Mischung aus Bewusstwerdung über Vergänglichkeit, Verlust und Unentrinnbarkeit aus einem ewigen Kreislauf bestimmt ist, setzt sich Demis Volpi in einer Neukreation zu Richard Strauss΄ „Metamorphosen“ auseinander.

Für eine Neuinterpretation zu Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ ist es Demis Volpi gelungen, den auf vielen großen Bühnen gefeierten Choreographen Marcos Morau zu gewinnen. Morau ist für seine theatralen, bilderstarken Inszenierungen bekannt, bei denen Einflüsse aus Theater, Film und Fotografie deutlich spürbar sind.

Tonhalle: Mozarts Requiem und Musik für Schwangere und ihre Babys im Bauch

März 28, 2023

Familienkonzert „Stadt.Klang.Fluss“

Eines von Mozarts größten Meisterwerken steht auf dem Programm des diesjährigen Menschenrechtskonzerts: Eine exzellente Solistenriege, der Chor des Städtischen Musikvereins und die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Adam Fischer bringen das Requiem auf die Bühne der Tonhalle. In den Sternzeichen-Konzerten im Mai darf man sich auf das Debüt des erst 23-jährigen finnischen Dirigenten Tarmo Peltokoski am Pult der Düsseldorfer Symphoniker freuen.

Das Jugendsinfonieorchester der Tonhalle führt gemeinsam mit dem Collegium Musicum der RWTH Aachen im Rahmen der »Big Bang«-Konzertreihe für junge Orchester das Requiem vom Guiseppe Verdi auf. Und noch mehr junge Menschen werden bei der Familienmusikwoche in der Tonhalle zu Gast sein, wenn im ganzen Haus zehn Tage lang Konzerte für den Nachwuchs von 0 bis 10 Jahren stattfinden und es im Planetarium der Musik vor Kindern nur so wimmelt. 

 

Das Tonhallen-Programm im Mai 

 

  • Das symphonische Palais 

Das symphonische Palais am 7.5. im Palais Wittgenstein ist ein Konzert für die ganze Familie – mit Musik von Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy, mit Gedichten von Heinrich Heine, in Kooperation mit dem Düsseldorfer Marionettentheater. Gemeinsam mit Puck aus Shakespeares Sommernachtstraum geht es auf einen musikalischen Spaziergang durch den Wald. Dort warten fantasievolle Wesen, geheimnisvolle Klänge und eine farbenreiche Pflanzen- und Tierwelt.  [mehr…]

Am 28. Februar live am Fürstenplatz: Kyle Pearce

Februar 23, 2023

Er ist Australier und lebt in Düsseldorf: Kyle Pearce. Der Singer-Songwriter ist auf dem Weg in eine große Karriere.  Als eine Hälfte des Duos „QPD“ spielte er jahrelang Konzerte und tourte mit australischen Legenden wie Jack Jones, Steve Balbi & Rick Price. Am kommenden Dienstag, dem 28. Februar, ist er live zu hören – siehe Poster oben.

Hier gibt’s einen Song von ihm: Kyle Pearce – Run Run Run (Unplugged) – YouTube. 

Dieses Video erzielte mehr als 3,5 Millionen Aufrufe: Kyle Pearce – Tick Tock (Junge Junge Remix) [Official Video] [Ultra Music] – YouTube

Seine einzigartige Stimme & Songwriting und seine emotionalen Live Auftritte, verhalfen ihm zu Aufnahmen mit Australiens Top-Produzenten. Internationale Labels und Produzenten aus Europa zeigten plötzlichen großes Interessen an diesen Projekten. 2013 entschied sich Kyle Pearce dann schließlich nach Düsseldorf zu ziehen, um seine Karriere auch international zu erweitern.

Hier wurde Kyle Pearce von der europäischen Elektro-Szene angelockt und arbeitete mit ein paar ziemlich bekannten DJs und Künstlern, wie z.b Junge Junge zusammen, deren Kollaboration ‚Beautiful Girl‘ bereits 5 Millionen Mal auf Spotify gestreamt wurde. Der hypnotisierende Mix aus Deep Grooves, Akustikgitarren und seiner einzigartiger Stimme verhalfen ihm zu weltweiter Anerkennung.

Kyle spielte bereits auf Festivals wie Melt Festival, Sofia Live Club, Helene Beach Festival und Tribehouse.

Samstag in Vennhausen: Baumfreunde erinnern mit Kunstaktion an das Fällen von 52 Pappeln

Februar 15, 2023

Am Samstag dieser Woche, Beginn um 11:11 Uhr, erinnert die Baumschutzgruppe Düsseldorf mit einer Kunstaktion in Vennhausen  (zwischen Sandträgerweg und Kamper Weg) daran, dass im September 2022 die letzten 52 Pappeln der Allee entlang der südlichen Düssel gefällt wurden. Der Verein:

„Große Bäume mit einem enormen Blätterdach – raschelnde Klimagaranten, die Jahrzehnte ihren nachhaltigen Beitrag für eine lebendige Umgebung leisteten. Der Grund: die Renaturierung der Düssel.“

Die Baumschutzgruppe stellt die Frage, warum hier zwei wichtige Komponenten für das Stadtklima – Bäume und Wasser gegeneinander ausgespielt wurden. Schon im ersten fertiggestellten Teilabschnitt der Renaturierung, wo ebenso verfahren wurde, habe sich deutlich gezeigt, wie schwer die nachgepflanzten Jungbäume auf der freigeräumten Fläche gedeihen. Ihnen fehle der Schatten der großen alten Bäume, die in der Sommerhitze nicht nur ihnen, sondern auch Mensch und Tier Schutz und Kühle spendeten.

Die Baumfreunde fordern, „dass bei jeder Planung alle Naturkomponenten berücksichtigt und miteinander in Einklang gebracht werden“, Altbaumbestände müssten bei jedem Projekt mitgedacht und erhalten werden! Die Baumfreunde:

„In Erinnerung an die vielen unnötigen und unwiederbringlichen Verluste vor Ort in Vennhausen und im ganzen Düsseldorfer Baumbestand veranschaulichen wir, auf  Holz vermerkt, mit einer eindrucksvollen Aktion  plakativ diese  Fällungen und dokumentieren die Entwicklung zu einem urbanen Leben, in dem eben gerade das Leben der natürlichen Umgebung mehr und mehr zerstört wird.“

Wer uns unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, wer mag, kann auch  als Baum oder auch anders verkleidet kommen.

Die Liebe lehrt das Fürchten – Wiederaufnahme „Siegfried“ an der Düsseldorfer Rheinoper

Februar 2, 2023

Wiederaufnahme „Siegfried“ mit Simon Neal als Wanderer (l.) und Cornel Frey als Mime Foto: Hans Jörg Michel

Von Gisela Rudolph

Was für ein Spektakel, wenn auch ein ziemlich dunkles, das bei der Wiederaufnahme von „Siegfried“ an der Düsseldorfer Rheinoper über die Bühne geht.

Klar – spielt doch „Siegfried“, dritte Oper von Richard Wagners Monumentalwerk „Der Ring des Nibelungen“, im tiefen Wald. Dort haust Mime, Ziehvater des Titelhelden, und fristet als erfolgloser Schmied sein Dasein. Seine Plage hat er mit Siegfried, Produkt der Inzestbeziehung zwischen Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde, im ersten Akt der  voraufgehenden „Walküre“. Siegmund ist stark, kennt keine Furcht und schmiedet jauchzend seine Allzweckwaffe Nothung, das Schwert, das Mime verzweifelt zu schmieden versuchte. Den Macht verheißenden Ring will Mime nämlich von Fafner, vom Riesen zu einem drachenartigen Lindwurm gewandelt, erobern. Auch wenn dies ihm, wie vom „Wanderer“ Wotan prophezeit, den Kopf kostet. So kommt es: Nachdem Siegfried Fafner erschlagen hat, ihm den Ring mitsamt Tarnkappe nimmt, killt er schließlich auch Mime. 

Fafners Blut hat Drachentöter Siegfried zum Tierversteher gemacht, so dass ein Waldvogel dem Furcht- und Ahnungslosen den Weg zu Brünnhilde weist. Er durchbricht ihr Feuergefängnis, Strafe Wotans für ihren Schutz des Zwillingspaares Siegmund und Sieglinde, dramatischer Schluss des „Walküre“-Opus. Eine Oper weiter nun befreit Siegfried Brünnhilde wieder, die geradezu schockverliebt Sonne und Liebe preist. Siegfried stimmt zwar ein, doch lehrt ihn die plötzliche, fordernde Liebe von Brünnhilde das Fürchten…. [mehr…]

Ab heute wieder: „Zahl, so viel Du willst“

Januar 30, 2023

„Don Pasquale“ – auch im Angebot zum selbstbestimmten Preis – Foto: Jochen Quast

Nach dem erfolgreichen Auftakt im November und Dezember 2022 setzt die Deutsche Oper am Rhein ihre Aktion „Zahl, so viel Du willst!“ fort. Bis Ende der Saison ist das Publikum zu weiteren zehn ausgewählten Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf und im Theater Duisburg eingeladen, den Eintrittspreis selbst festzulegen. Über das Mindestgebot von zehn Euro hinaus entscheiden die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst, wie viel sie für eine Oper oder ein Ballett zahlen möchten und können. Die Buchung funktioniert unkompliziert ab heute,  online auf www.operamrhein.de oder an den Vorverkaufs- bzw. Abendkassen.

„Zahl, so viel Du willst!“ war im November und Dezember 2022 auf äußerst positive Resonanz gestoßen. Insgesamt wurden rund 9000 Eintrittskarten im Rahmen der Aktion verkauft. Besonders erfreulich war der große Anteil eines neuen Publikums: Rund 40 Prozent der Käufer hatten die Aktion zum Anlass genommen, die Oper oder das Ballett am Rhein zum ersten Mal oder erstmals nach vielen Jahren wieder zu besuchen. Der überwiegende Teil wählte mit 10 oder 20 Euro einen sehr günstigen Preis pro Ticket; es gab aber auch zahlreiche Kunden, denen der Opern- oder Ballettbesuch deutlich mehr wert war.

 

Nach wie vor angespannte Lage

 

„Die Aktion hat eine sehr positive Dynamik entwickelt; wir haben positive Resonanz nicht nur seitens des Publikums, sondern auch aus der Kulturpolitik erhalten.“, bilanziert Generalintendant Christoph Meyer und ergänzt: „In einer nach wie vor angespannten Lage finanzieller Unsicherheit angesichts von Inflation und hoher Energiepreise ist „Zahl, so viel Du willst!“ ein sinnvolles Instrument, mit dem wir einem breitge­fächerten Publikum aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und Einkommens­gruppen den Opern- und Ballettbesuch ermöglichen können.“

Ab heute hat das Publikum nun erneut die Möglichkeit, für jeweils fünf Vorstellungen in Düsseldorf und Duisburg den Eintrittspreis selbst festzulegen. Von Februar bis Juni 2023 steht pro Monat und Stadt jeweils eine Aufführung unter dem Motto „Zahl, so viel Du willst!“: Für Tanzinteressierte der gefeierte Ballettabend „one and others“ (9. Februar im Theater Duisburg / 6. April im Opernhaus Düsseldorf) und die facetten­reichen „Short Cuts“ (4. April im Theater Duisburg); für Operninteressierte Neuproduktionen wie Bellinis „La sonnambula“ (9. März in Düsseldorf) und Korngolds „Die tote  Stadt“ (22. Juni in Duisburg), Donizettis Gute-Laune-Opern „Don Pasquale“ (17. Februar in Düsseldorf) und „La Fille du Régiment“ (7. Mai in Duisburg) und große Publikumslieblinge wie Puccinis „Madama Butterfly“ (14. Mai in Düsseldorf) und „Die Zauberflöte“ (8. März in Duisburg / 19. Juni in Düsseldorf). 

 

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Populärer Ballettabend wieder im Programm

Januar 25, 2023

Salt Womb – Foto: Bettina Stoess

Der von Publikum und Presse gefeierte Dreiteiler „One and others“ kommt zurück – und ist vom 2. Februar bis zum 21. April in gleich drei Städten zu erleben: Nach seinem Start in Duisburg geht es über ein Gastspiel in Köln (25. und 26. Februar) weiter nach Düsseldorf.

Ballettdirektor und Chefchoreograph Demis Volpi vereint in dem Programm drei Stücke, die einen Bogen von Klassik bis Elektro schlagen. Was „Polyphonia“ von Christopher Wheeldon, „one and others“ von Demis Volpi und „Salt Womb“ von Sharon Eyal miteinander verbindet, ist ihr extremer Anspruch an technische Präzision und ihre enorme Anforderung an die tänzerische Kondition.

„One and others“ ist ein Ballettabend mit drei Choreographien von Klassik bis Elektro: „Polyphonia“ von Christopher Wheeldon, „one and others“ von Demis Volpi und „Salt Womb“ von Sharon Eyal. Zu sehen im Theater Duisburg ab Donnerstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr, in der Oper Köln am Samstag, 25. Februar und Sonntag, 26. Februar und im Opernhaus Düsseldorf ab Dienstag, 14. März. Weitere Informationen und Tickets von 17 bis 92 Euro (ermäßigt die Hälfte) auf ballettamrhein.de sowie www.oper.koeln

Große Design-Show am Wochenende

Januar 25, 2023

Schönes Design bereichert das Leben. Allen die es schätzen, sei die Werkschau des Fachbereichs Design der Hochschule Düsseldorf ans Herz gelegt, die am Freitag, 27. und Samstag, 28. Januar 2023 stattfindet.

Es handelt sich um eine gemeinsame Werkschau der Fachbereiche Innen-/Architektur und Design. Rund 200 Absolventinnen und Absolventen stellen ihre Abschlussarbeiten im Gebäude 6 der Peter Behrens School of Arts an der Hochschule Düsseldorf aus. Die Adresse: Münsterstr. 156.

Die neue Perle an der Kö – Neues Wahrzeichen der Stadt soll bereits 2028 eröffnet werden

Januar 24, 2023

Im Inneren, auf das die von Maklern gern und sehr häufig zu Unrecht verwendete Begriff „lichtdurchflutet“ zutreffen wird, wird eine Architektur den Ton angeben, die man als höchst elegant beschreiben kann. Der Clou: Große Teile des Dachs können geöffnet werden, was beim Flanieren im Gebäude ein Boulevard-Feeling aufkommen lassen wird. Auch für Grün ist gesorgt, in der Mitte des Indoor-Boulevards werden Bäume stehen.

Der „Calatrava-Boulevard“ von innen – Restaurants und Top-Shops Animationen: Centrum-Gruppe / Santiago Calatrava

Blick von der Kö-Seite auf das geplante neue Schmuckstück 

Blick vom Kö-Bogen-Tunnel mit der Johannes-Kirche im Vordergrund

Die Nachtwandlerin – erstmalig in Düsseldorf auf der Bühne

Januar 18, 2023

Erstmalig in Düsseldorf: „La sonnambula“ – die Nachtwandlerin. Foto: Daniel Senzek

Am Sonntag, 26. Februar 2023, um 18.30 Uhr, kommt Vincenzo Bellinis „La sonnambula“ – die Nachtwandlerin – im Opernhaus Düsseldorf auf die Bühne, und das zum ersten Mal in der langen Aufführungs­geschichte der Deutschen Oper am Rhein. Antonino Fogliani hat die musikalische Leitung, szenisch erforscht Johannes Erath das scheinbare Idyll mitten in den Schweizer Alpen, wo sich eine abgeschiedene Dorfgesell­schaft auf die nächste Hochzeit vorbereitet.

Amina soll diesmal die Glückliche sein, der Bräuti­gam Elvino. Doch der wendet sich schnell wieder seiner Ehemaligen zu, denn: Die Braut schlafwandelt in das Bett eines soeben angekom­menen Fremden. Dem Grafen Rodolfo, Sohn des ehemaligen Grundherrn und inkognito unterwegs, glauben die Dörfler die Unschuldsbeteuerungen allerdings ebenso wenig wie Amina, bis diese erneut nachtwandelt und der kollektive Gespensterglaube auf eine hartnäckige Probe gestellt wird.

 

Surreale Moment zwischen Idyll und Absturzkante

 

Das Motiv des Schlafwandelns hat bei Bellini eine utopische Kraft. Zwischen schönsten Koloraturen und schwelgerischen Melodien beschreibt es einen Eskapismus, der die Sehnsucht nach Freiheit und Aufbruch schmerzlich deutlich macht. Dieser Spur folgt Johannes Erath, der für seine poetisch-feinsinnigen Arbeiten erst kürzlich an den Opern Köln („Les troyens“ von Hector Berlioz) und Frankfurt („Die Meister­singer von Nürnberg“ von Richard Wagner) gefeiert wurde und sich im September 2020 mit „Vissi d’arte“, seiner berüh­renden Liebeserklärung an die Oper, dem Düsseldorfer Publikum vorstellte. Im Team mit Bernhard Hammer (Bühne), Jorge Jara (Kostüme), Nicol Hungsberg (Lichtdesign) und Bibi Abel (Video) leuchtet er surreale Momente zwischen Idyll und Absturzkante aus: Wer schläft hier eigentlich – und wer ist wach? 

Als Amina debütiert die australisch-mauritianische Sopranistin Stacey Alleaume, die u.a. als Gilda („Rigoletto“) bei den Bregenzer Festspielen 2019 und 2021 sehr erfolgreich war. An ihrer Seite singen Edgardo Rocha (Elvino), Bogdan Taloș (Graf Rodolfo), Heidi-Elisabeth Meier (Lisa), Katarzyna Kuncio (Teresa), Valentin Ruckebier (Alessio) und der Chor der Deutschen Oper am Rhein. Die Düsseldorfer Sympho­niker spielen unter der Leitung von Antonino Fogliani.

„Coppélia X Machina“ – Ballettpremiere in Düsseldorf

Januar 17, 2023

Lernende Maschinenmenschen – Premiere am Samstag. Foto: Info Schaefer

Inspiriert von E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ und dessen Ballettadaption widmet sich die Franko-Kanadierin Hélène Blackburn in ihrer Neukreation für das Ballett am Rhein dem beziehungsreichen Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine. Am Samstag, 21. Januar, um 19.30 Uhr feiert ihre „Coppélia X Machina“ im Düsseldorfer Opernhaus Premiere. Unter der musikalischen Leitung von Patrick Francis Chestnut spielen die Düsseldorfer Symphoniker Kompositionen der vielfach ausgezeichneten serbisch-kanadischen Komponistin Ana Sokolović, deren farbenprächtige Musik von asymmetrischen Rhythmen des Balkans durchdrungen ist.

Hélène Blackburns Neuinterpretation des Maschinenmenschen-Traums führt in eine Tech-Society, in der sich Roboter und Menschen optisch so aneinander angenähert haben, dass eine Unterscheidung auf den ersten Blick schwerfällt. Im Labor ihres Coppélius sind die Tänzer lernende Maschinenmenschen, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz permanent ihre Fähigkeiten erweitern und optimieren. Ein menschlicher Besucher, der die fremdartigen Wesen fasziniert beobachtet, ist überwältigt von der Roboterfrau Coppélia. Zwischen beiden entwickelt sich eine intensive Beziehung, die die Grenze zwischen Mensch und Maschine in Frage stellt…

Der Mythos der Mensch-Maschine hat durch die Fortschritte in der Biotechnologie den Schritt von Science Fiction in unsere Realität längst getan. Jeden Tag gehen wir enge körperliche Verbindungen mit technologischen Geräten ein. Mit dem ihr eigenen, sezierend-präzisen, rasant schnellen und die Neoklassik schneidenden Bewegungsvokabular überträgt Hélène Blackburn die Idee der Erschaffung eines künstlichen Menschen in unsere Zeit.

Alle Termine und Tickets von 22 bis 99 Euro (ermäßigt die Hälfte) an den Theaterkassen in Düsseldorf und Duisburg oder online unter ballettamrhein.de

Leon Löwentraut mit großem Auftritt in New York

Dezember 19, 2022

Bucherer New York stellt den Düsseldorfer groß heraus

Shooting Star-Maler Leon Löwentraut aus Düsseldorf  kommt in Manhattan groß heraus. Der Flagship Store von Bucherer präsentiert eine Reihe seiner großformatigen Bilder und lud zu einer aufwendigen Vernissage.

Einfach eine Wucht – Beifallsstürme für Tschaikowskys „Die Jungfrau von Orléans“ an der Rheinoper

Dezember 13, 2022

 

Richard Šveda (Lionel), Maria Kataeva (Johanna) – Foto: Sandra Then

Von Gisela Rudolph

Nahezu ungläubig schaute Maria Kataeva angesichts des frenetischen Jubels beim Premieren-Schlussapplaus ins Publikum. Damit hatte die in Sibirien geborene und seit 2011 in Düsseldorf engagierte Mezzosopranistin trotz der Vorschusslorbeeren für ihr Debüt als „Jungfrau von Orléans“ in Tschaikowskys gleichnamiger Oper offenbar doch nicht gerechnet. Bewundernd hatte Regisseurin Elisabeth Stöppler in einem Zeitungsinterview schon vor der Premiere der Grand Opéra festgestellt: „Die singt das nur so weg.“

Mehr noch: mit welcher Leichtigkeit Kataeva diese hoch anspruchsvolle, großangelegte Partie voller Dramatik, aber auch Lyrik stimmlich ebenso wie darstellerisch auf die Bühne bringt, ist einfach eine Wucht. Dazu bringt die grazile Sängerin auch optisch alle Attribute einer „Jungfrau“ mit, die als Teenager ihre göttliche Mission erhielt, die Franzosen im Krieg gegen die Engländer zum Sieg zu führen.

 

Eng an Schiller

 

Tschaikowsky macht es trotz Dichte und Vielschichtigkeit seiner gewaltigen Komposition der Regisseurin, ihren Protagonisten und dem Chor bei aller Komplexität leicht, eine große Menschen-Tragödie bester romantischer Couleur zu zelebrieren. Satter Klangteppich in typischer Manier des weltberühmten russischen Komponisten mit Anklängen an Verdi und Wagner machen es auch dem Zuschauer nicht schwer, in dieses beispiellose Drama einzusteigen. Eng an Schillers „Jungfrau von Orleans“ hat er sich als Librettist seiner musikalischen Theatralisierung des bis heute bewegenden Stoffs gehalten. Mit Focus auf der Liebe zwischen Engländer Lionel (Richard Šveda) und Johanna gibt es nicht nur ein betörendes Duett der beiden zu hören, sondern auch eine neue Perspektive auf Johannas Ende. Elisabeth Stöppler siedelt das nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern in der Kirche an: Johanna bricht über dem getöteten Lionel zusammen, vor dem Hintergrund der alles und alle verzehrenden Kriegsflammen.

 

Gewiefte Inszenatorin

 

Die Kirche als einzigen Spielort (Bühne: Annika Haller, Kostüme: Su Sigmund) der gesamten Oper zu wählen, war in geschickter Schachzug der Regisseurin. Schließlich ist die Kirche gerade in Kriegszeiten Zufluchtsort für die Menschen – und fürs Publikum überschaubarer Ort, der die Handlung mit Massen- und Individualszenen nachvollziehbarer macht. Dabei zeigt sich Stöppler als gewiefte Inszenatorin der Personenregie, die der großen Menge verschiedene Gesichter gibt ebenso wie beispielsweise dem Liebespaar Lionel und Johanna beim leidenschaftlichen Kuss. Sie hat recht: Tschaikowskys „Jungfrau von Orléans“ taugt als „Einsteiger-Oper“. Zeugnis dafür waren die begeisterten Zuschauer. Mit stehenden Ovationen feierten sie ein Opus, das es nur selten auf die internationalen Bühnen geschafft hat und an der Rheinoper noch nie zu sehen war. Gewissermaßen eine gelungene Bescherung fürs Publikum, für das gesamte Regieteam ebenso wie für die Protagonisten mit einem großartigen Solistenensemble und dem fabelhaft singenden und agierenden Chor (Leitung: Gerhard Michalski). Und natürlich für die Düsseldorfer Symphoniker unter Péter Halász. Nicht zuletzt auch für Intendant Christoph Meyer, dem die Beifallsstürme süßer in den Ohren geklungen haben könnten, als es die Adventsglöckchen wohl je vermöchten.

Am Samstag: Premiere für „Die Jungfrau von Orléans“ von Peter Tschaikowsky 

November 30, 2022

Probenfoto – Daniel Senzek

Elisabeth Stöppler inszeniert die monumentale russische Oper über eine Frau zwischen Kampf, Liebe und Haltung in Zeiten des Krieges. Péter Halász hat die musikalische Leitung.

Die Premiere am Samstag, 3. Dezember 2022, im Opernhaus Düsseldorf ist eine ganz besondere: Zum ersten Mal in der langen Aufführungsgeschichte der Deutschen Oper am Rhein steht „Die Jungfrau von Orléans“ von Peter Iljitsch Tschaikowsky auf dem Programm. Klanggewaltig und im Stil der französi­schen Grand Opéra folgt die russische Oper dem gleichnamigen Drama von Friedrich Schiller

Für ihre Inszenierung hat FAUST-Preisträgerin Elisabeth Stöppler die Figur der legendären Jungfrau von Orléans befragt: Wer ist die junge Frau, die gottberufen in die Schlacht gegen die feindliche Belagerung zieht und zur Ikone wird? Was bewegt diese Kämpferin, sich inmitten des blutigen Krieges am [mehr…]

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