BMW-Händler Thomas Timmermanns über die Autokrise

Februar 26, 2009 by  

Einer der größten BMW-Händler in der Region Düsseldorf: Thomas Timmermanns

Mit Niederlassungen in Düsseldorf, Neuss und Kaarst ist Thomas Timmermanns einer der großen BMW-Händler in der Region. Wie spürt er die Autokrise und was hat die „Abwrackprämie“ bei ihm ausgelöst? Ein Interview mit einem Unternehmer, der die Krise meistern muss.

Herr Timmermanns, haben Sie schon Verkäufer entlassen müssen?

Als Händer für Premiumfahrzeuge mit einer überwiegenden Zahl von Firmenkunden bekommen wir die Auswirkungen der Krise glücklicherweise nicht so intensiv zu spüren, wie einige andere Fahrzeughändler. Insofern sind wir froh, dass wir bisher keine Mitarbeiter entlassen mussten.

Die so genannte „Abwrackprämie“ ist in aller Munde. Angeblich beflügelt sie das Geschäft. Ist das tatsächlich so oder ermuntert sie nur Kunden, die ohnehin ein Auto anschaffen wollten, den Kauf etwas vorzuziehen, ist die Prämie somit ein Strohfeuer?

Da zwischenzeitlich einige Wochen seit Einführung der „Umweltprämie“ vergangen sind, kann festgestellt werden, dass Fahrzeughändler kleinerer Automobilklassen ganz deutlich von diesem Anreiz profitiert haben. Ich denke, dass sowohl diejenigen, die ohnehin kaufen wollten, aktiviert wurden als auch eine zusätzliche Käuferschicht, für die die Prämie ein Anreiz war, einen Autokauf vorzuziehen. Selbst wir, die mit dem BMW 1er im unteren Mittelklassesegment vertreten sind, stellen fest, dass sich das Geschäft belebt hat und freuen uns natürlich über jeden Kunden.

Die Kunden sind ja schlau. Was ist, wenn ich die Abwrackprämie wahrnehmen will und trotzdem handeln. Wie nehmen Sie das wahr?

Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn Kunden versuchen, mit Ihrem Budget das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Hiervon lebt die Marktwirtschaft. Wir versuchen bei ernstzunehmenden Interessenten einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Vertragspartner leben können.

Werden BMW Händler und andere Anbieter PS-starker Automobile mittel- oder sogar auch langfristig geringere Margen hinnehmen müssen?

Ich schätze die Situation zumindest mittelfristig als äußerst schwierig ein. Ich hoffe, dass sich der Markt langfristig wieder regeneriert, damit Händler in die Lage versetzt werden, eine solide Basis zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze erwirtschaften zu können.

Ein Weg, den Umsatz zu pushen ist ja oft der, günstige Sondermodelle aufzulegen und sie aggressiv zu bewerben. Motto: In der Talsohle muss man Gas geben. Wie halten Sie das?

Die von Ihnen angesprochenen Sondermodelle sind Teil einer umfassenden Strategie zur Sicherung des Absatzes. Grundsätzlich sind wir jedoch bemüht, möglichst „nah an unseren Kunden“ zu sein, um diesen durch optimale Betreuung bei einem anstehenden Fahrzeugwechsel bei unserer Marke zu halten. Bei Interessenten oder Fahrern anderer Fahrzeugmarken hat es sich bewährt, diesen Probefahrten mit einem adäquaten Fahrzeug anzubieten. Probefahrten sind unser stärkstes Verkaufsargument.

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