Altweiber-Bilanz: Deutlich mehr Besucher, deutlich mehr Alkohol bei Jugendlichen, deutlich mehr „Wildpinkler“

Februar 20, 2009 by  

Die Altstadt erlebte zum Altweibertag einen weit stärkeren Besucheransturm als in den Vorjahren – das berichtet die Stadtverwaltung. Weitere Trends: Mehr Jugendliche wurden mit Alkohol erwischt und mehr „Wildpinkler“ als in den letzten Jahren werden in den nächsten Tagen durch ein Knöllchen daran erinnert, dass man in solchen Fällen besser eine Toilette benutzt.

Die Besuchermassen bescherten dem OSD und der Feuerwehr zwar mehr Arbeit, dennoch lautete die gemeinsame Bilanz: Es war ein normaler „Großkampftag“ – erfreulicherweise ohne dramatische Ereignisse.
Die Leute feierten insgesamt sehr friedlich.

Der OSD war mit rund 95 Kräften im Einsatz. Bei Jugendschutzkontrollen wurden 375 Mal (2008: 295) Jugendliche aus der Masse gefischt und hinsichtlich der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen überprüft.
68 Mal (2008: 45) wurde Alkohol bei Minderjährigen gefunden, der kurzerhand in die Kanalisation gekippt wurde. Zwölf alkoholisierte Minderjährige wurden bis zum Eintreffen der Erziehungsberechtigten vom DJ-Team betreut – 2008 war dies in 17 Fällen nötig. Unterstützt wurde das DJTeam in diesem Jahr dabei erstmals von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes, die die Streifen des OSD begleiteten.

In etlichen Fällen mussten Personen, die zwar legal, aber dennoch zuviel Alkohol konsumiert hatten, den Hilfsdiensten zugeführt werden. Lediglich in einem Fall wurde ein Gewerbetreibender beim Verkauf von Alkohol an Minderjährige erwischt (2008: 3 Fälle) – ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet. Auch 161 Wildpinkler (2008: 126) werden in den nächsten aus dem Rathaus bekommen. Sie müssen je 35 Euro
zahlen.
Erstmals in der Geschichte des Straßenkarnevals wurde 2009 zu Altweiber tagsüber Doppelstreifen von Polizei und OSD eingesetzt – ein Konzept, dass sich aus Sicht des OSD bewährt hat. Dazu Ordnungsdezernent Werner Leonhardt: „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und OSD hat am Altweibertag hervorragend funktioniert. Hier haben die guten Absprachen im Vorfeld deutlich Früchte getragen. Sehr gut bewährt hat sich zudem die Einbindung des Jugendamtes bei den Kontrollen, vornehmlich
im Altstadtbereich.“
Gegen Nachmittag musste die Zufahrt über die Mühlenstraße gesperrt werden, weil Rettungswagen zunehmend durch den normalen Fließverkehr, hauptsächlich durch anfahrende Taxen, behindert wurden. Der
Taxiplatz Heinrich-Heine-Allee war im gesamten Verlauf des Karnevalsauftakts
unauffällig.
Die Bilanz der Feuerwehr verzeichnet 27 Transporte (Vorjahr 85) im Rettungsdienst, die vor dem Hintergrund des Karnevals erforderlich waren. 165 (145) Erwachsene und 25 (36) alkoholisierte Jugendliche wurden schwerpunktmäßig in den zwei Unfallhilfsstellen in der Altstadt ambulant behandelt. Insgesamt wurden 296 (278) Feiernde behandelt. In 197 Fällen waren es kleinere Verletzungen, die durch die Helfer versorgt
werden mussten. Weitere 99 Patienten wurden unter anderem wegen alkoholbedingter Kreislaufprobleme behandelt.
Fazit: Es war ein friedlicher Auftakt der tollen Tage, trotz des deutlich stärkeren Besucherandrangs im Vergleich zum Vorjahr. Bewährt hat sich das Pfand-Konzept, womit das Glasscherben-Problem verringert, allerdings nicht komplett gelöst werden konnte.

Kommentare

2 Responses to “Altweiber-Bilanz: Deutlich mehr Besucher, deutlich mehr Alkohol bei Jugendlichen, deutlich mehr „Wildpinkler“”

  1. Michael Hill on Februar 22nd, 2009 13:34

    Manche Leute lernen es nie: Es heißt „Weiberfastnachtnacht“ oder „Wiewerfastelovend“ aber nicht „Altweiber“ – den haben wir nur im Spätsommer.

  2. Arno on Februar 25th, 2009 10:02

    Was soll auch anderes rauskommen, wenn die Erwachsenen den Kindern das saufen vormachen und dies auch noch im Fernsehen übertragen wird?
    Vorbildfunktion gleich Null