Düsseldorf-Talk of the Town
März 15, 2006 by osi
OB Joachim Erwin sagt: „Ich weiß von alledem nichts. Mit so einem Blödsinn beschäftige ich mich nicht“ (Quelle: Rheinische Post). Fakt indes: Horst Eckert, Krimiautor von minderem Rang, wollte in der Düsseldorfer Zentralbibliothek aus seinem Buchbeitrag „Wege zum Ruhm“ lesen, in dem es um einen skandalisierten Oberbürgermeister geht, den man recht gut als OB Erwin identÃfizieren kann. Die Lesung wurde durch das städtische Amt für Kommunikation abgesetzt. Resultat: Die ganze Stadt spricht heute über Herrn Eckert und seinen Buchbeitrag, der nach Ansicht eines wichtigen Düsseldorfer Journalisten „das Papier nicht wert ist, auf dem er gedruckt ist“. Promotionhelfer wider Willen: Joachim Erwin. Auf den hackt seit heute (RP) SPD-Bürgermeisterin Gudrun Hock ein. Mit einigen Tagen Verspätung ist ihr aufgegangen, dass der Vergleich ThyssenKrupps mit einer Pommesbude durch den OB nicht wirklich gelungen war. Es gibt viele Düsseldorfer, die seit Tagen darüber diskutieren. Jetzt hat’s auch Gudrun mal gesagt. Die ist gewiss auch mit der Entscheidung des OB’s nicht einverstanden, den „Monkey’s Island“-Betreibern die Kündigung zu schicken, womit sie nicht ganz allein dasteht. Andererseits: Trotz allen Gekreisches vom Affenfelsen: Die Kündigung ist mutmaßlich rechtskräftig und wenn Chief Monkey Helge Achenbach seine Ankündigung wahrmacht, den OB deshalb zu verklagen, freuen sich alle Journalisten und schreiben gerne drüber. Ob die Bagger im Sommer für das ambitionierte Projekt auf dem jetztigen „Monkey’s“-Standort rollen, darauf nehmen derzeit nur Wenige eine Wette an. Wenn Erwin das hinbringt, würde das als gelungener Coup gewertet. Von einem solchen träumt auch die engagierte FDP-Fraktionschef Agnes Strack-Zimmermann, die gerne die Rheinterrassen in ein Spielcasino verwandeln möchte. Motto: Glücksspiel-Steuern sind kommunale Steuern. Fait votre Jeu – dieser Ruf könnte glatt fraktionsübergreifend Konsens sein. Konsens-Gekuschel auf jeden Fall um die Causa Rieck. Der etwas hölzerne und auf jeden Fall nicht sehr lustig wirkende Jürgen Rieck, Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), Dachverband der Düsseldorfer Jecken, ist umstritten. Der Rücktritt schien nicht ausgeschlossen, Peter König, Präsident des CC, trägt angeblich den Dolch unter närrischem Gewande. Doch jetzt bleibt erst mal alles beim Alten. Hans Onkelbach, Rheinische Post, konstatiert: „Der Spaß ist eine ernste Sache“. Wer wollte widersprechen.
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