Schadowstraße – im Würgegriff der Wehrhahn-Linie

August 22, 2008 by  

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Neben dem Quelle-Haus: Bagger reißt ein Haus nieder

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Blick Richtung Wehrhahn – eine Einladung zum Bummeln sieht anders aus

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Blick Richtung Schadowplatz

„Das sieht hier doch aus wie in Beirut. Wir gehen hier weg, ich will doch nicht in drei Jahren Pleite sein“, sagt Top-Orthopäde Dr. Rüdiger Dohmann. Dem Arzt und Ex-Prinzen der Landeshauptstadt vergeht das Lachen, wenn er im achten Stock des Quelle-Hauses aus seinem Praxisfenster schaut: Aufgerissene Straße, gelbe Barrikaden überall und nebenan klafft eine Baulücke. Dohmann wechselt in wenigen Wochen an den Schadowplatz.

Der Bau der Wehrhahnlinie ist Gift für die einst ebenso beliebte wie belebte Einkaufsstraße. Mit Saturn am Wehrhahn geht ein Geschäft, das Magnetcharakter hat. Mit Baby Kochs (geht an die Breite Straße) gibt ein Unternehmen auf, das hier alteingesessen war. Das Quelle-Haus, munkelt man, wird abgerissen, bei dem Haus nebenan schafft ein Bagger gerade das letzte Mauerwerk weg. Rund um den Wehrhahn werden Ladenlokale frei.

Nur 5135 Passanten pro Stunde zählte Kemper Jones Lang LaSalle, die Experten für Gewerbeimmobilien, aktuell auf der Schadowstraße, wo die Frequenz über Jahre bei mehr als 10.000 Passanten lag. Mit dem Weggang von Unternehmen wird die Straße nun noch mehr an Attraktivität verlieren.

„Den Wertverlust, den ich erleide, ersetzt mir niemand“, sagt ein Grundstückseigentümer, der nicht genannt werden will, der jedoch vor Zorn schäumt: „Alles nur wegen ein paar Minuten Zeitersparnis, die Menschen gucken dann im wahrsten Sinne in die Röhre und kriegen unter Tage vom Leben nichts mit, sehen keine Geschäftsauslagen, bekommen keine Kaufimpulse – die Wehrhahnlinie schadet dem Handel.“

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