Merz motzt über Merkel und Rüttgers macht den Rau
Juli 1, 2008 by osi
Merz, Rüttgers, Rau
Friedrich Merz, von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor sechs Jahren aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden gedrängt, hatte am Wochenende in seiner wöchentlich verschickten „Merz-Mail“ auf den Putz gehauen und Merkel heftig kritisiert, insbesondere den Gesundheitsfond. Stichworte: „Falsche Prioritäten“ / „verkorkste Steuergesetzgebung“ / „Die Entlastung der Familien mit mittlerem Einkommen in Deutschland ist jetzt wichtiger als überproportionale deutsche Beitragszusagen zur Rettung der Regenwälder in Südamerika“ / „Die Stimmung in unserer Wählerschaft ist jedenfalls sehr viel schlechter als manch einer in Berlin das gegenwärtig wahrnimmt.“
Einer, der im kleinen Kreis durchaus zu erkennen gibt, dass er Frau Merkel nicht von Herzen gern hat, kennt zumindest das letzte Problem nicht – die Zustimmung der Wählerschaft ist ihm gewiss: Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Der gehört bekanntlich zur CDU, möchte aber gerne ein zweiter Johannes Rau werden, Bundespräsidenten-Karriere inklusive. Deshalb macht er in NRW SPD-Politik vom feinsten – Stichwort: „Robin Rüttgers“ – und reibt sich in der Staatskanzlei die Hände über den hohen Zustimmungsgrad des Wahlvolkes: Umwerfende 41 % der Menschen in Nordrhein-Westfalen würden derzeit Rüttgers wählen. Focus-Redakteur Karl-Heinz Steinkühler hatte im aktuellen Magazin die geheime Strategie enthüllt, die der Rüttgers-Club in der Staatskanzlei ausgeheckt hat. Danach bedient sich Rüttgers regelrecht der Rau-Sympathiewerte, stilisiert sich als wahrer Nachfolger und punktet damit. Der Artikel ist leider nicht online verfügbar – hier ein Bericht der Ruhr Nachrichten dazu.
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