Ausländerkriminalität: Lassen wir Zahlen sprechen
Januar 3, 2008 by osi
Ganz Deutschland diskutiert seit dem Münchner U-Bahn-Überfall auf einen 76-jährigen Rentner über Ausländerkriminalität, insbesondere bei Jugendlichen. Der Statistikband der Innenminister-Konferenz 2007 mit Informationsstand November nennt alle Zahlen und Hintergründe zur Jugendkriminalität. Wir haben ihn als pdf hinterlegt, so dass jeder sich selbst ein Bild von der Situation machen kann (Dank an Kewil).
Der Bericht bestätigt im Wesentlichen die kursierenden Zahlen.
Hier einige Einblicke (wörtlich dem Bericht entnommen):
„In Berlin, wo zum Kriterium des Migrationshintergrundes die ehemalige Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen oder deren Eltern oder das Geburtsland der Tatverdächtigen oder deren Eltern zählen, wird im Bereich der Jugendgruppengewalt ein Anteil von 44,7% der Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund im Jahr 2006 erkannt.
Eine Auswertung zu 138 erfassten Intensivtätern in Berlin zwischen Mai und September 2004 ergab sogar einen Anteil von 79,7% mit Migrationshintergrund. Baden-Württemberg meldet einen Anteil der Nichtdeutschen an den Intensivtätern von 45,9%, zuzüglich eines Anteils von 17,0% Aussiedlern an den deutschen Intensivtätern. Bremen gibt den Anteil der Intensivtäter mit Migrationshintergrund (gem. Definition des Statistischen Landesamtes) 2006 mit 56% an. Aus Bayern wird für die Stadt Nürnberg der Anteil der Nichtdeutschen an den Intensivtätern mit ca. 50% und weiteren 10% mit „anderweitigem Migrationshintergrund“ benannt, während der Anteil von Personen mit einem nicht näher definierten Migrationshintergrund für die Stadt Erlangen mit einem Mittelwert von 30% beziffert wird. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass derzeit auch keine Daten vorliegen, die es erlauben, die genannten Zahlen zu Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund in Beziehung zu Bevölkerungsanteilen zu setzen.“
Interessant diese Aussagen: „Ein eventuell bei Tatverdächtigen vorliegender Migrationshintergrund wird in fast allen Bundesländern nicht erhoben und wenn, nach unterschiedlichen Kriterien (Aussiedler, Herkunft nur bei bestimmten Delikten oder Altersgruppen etc.). Auch eine einheitliche Definition ist hierfür nicht vorhanden. Baden-Württemberg und Hamburg stellen fest, dass die Tatverdächtigenbelastungszahlen der Nichtdeutschen eklatant hoch sind. Für Aussiedler ergeben sich hingegen abweichende Daten. In Hamburg sieht man sie im Vergleich zu allen Hamburgern geringer belastet, Niedersachsen sieht sie im Bereich der Rohheits- und Körperverletzungsdelikte als auffällig.
Die Angaben differieren, der Anteil von Nichtdeutschen oder Personen nichtdeutscher Herkunft ist aber offenbar überproportional hoch. Um zukünftig verlässliche Aussagen über die Kriminalitätsbelastung und -entwicklung dieses Personenkreises machen zu können, erscheint es erforderlich, eine bundesweit einheitliche Definition zu entwickeln.“
Soweit der Bericht der Innenminister-Konferenz. Die großen Parteien täten gut daran, sich des Problems qualifiziert anzunehmen, bevor die NPD damit auf Wählerfang geht. Eine Demo zum Thema in München haben die Rechtsextremen bereits angekündigt.
Wer Zeit und Lust hat, Kriminalstatistiken zu vergleichen, kann sich zusätzlich noch an diesem Link delektieren: Kriminalstatistik 2005.
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