„Hass auf mich und das Leben“

Dezember 31, 2007 by  

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Christian Pfeiffer
Während sich der 76-jährige Rentner erstmalig nach der Münchner U-Bahn-Attacke zu dem Angriff durch die beiden Jugendlichen äußert („Das war Hass auf mich und das Leben„) geht die politische Diskussion weiter.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries lehnte den Gedanken ab, Erziehungscamps für Jugendliche einzuführen – für sie ein „Verstoß gegen die Menschenrechte„. In einer Welt-Online-Leserumfrage mit fast 3000 Teilnehmern sprachen sich indes 64 % dafür aus, noch härter gegen jugendliche Straftäter vorzugehen.

Christian Pfeiffer, Chef des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen und Lesern dieses Blogs bekannt, hält von einer Verschärfung des Jugendstrafrechts wenig, leuchtet aber den Hintergrund aus und macht auf andere Versäumnisse aufmerksam.

Zu erwarten ist, dass zwischen den Polen Populismus und und einem juristischen Laissez Faire die Politik kaum Wege finden wird, das Thema Jugendkriminalität bei Ausländern angemessen zu behandeln. Derzeit geht es ohnehin nicht um Lösungen sondern um Wahlkampf in Hessen, Niedersachsen und Hamburg.

Auch ohne tief in die Ursachenforschung einzusteigen, stellt sich jedoch Vielen die Frage, wie es angehen kann, dass jugendliche Straftäter, gleich ob mit ausländischem oder deutschem Hintergrund, mit einer ellenlangen Vorstrafenlatte herumlaufen dürfen, ohne dass der Staat im Interesse des Schutzes des Gemeinwesens die Muskeln spielen läßt.

Nachtrag: Aus München wird derweil ein neuer Überfall gemeldet.

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