Wird Metzger von den Grünen geschlachtet?

November 22, 2007 by  

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Kritisch mit seiner Partei: Oswald Metzger

Er ist einer der wenigen klugen Wirtschaftspolitiker Deutschlands – nur leider Mitglied der falschen Partei, was u.a. auch dadurch offenbar wird, dass der wirtschaftsliberale Focus ihn auf seinen Seiten bloggen läßt: Oswald Metzger, Parteimitglied bei den Grünen.

Metzger, derzeit im Landtag Baden-Württembergs, steht in seiner Partei schwer unter Druck. Grund dafür sind zwei Aussagen, die er in einem Stern-Interview getroffen hat. So bezeichnet er die von den Grünen für den Parteitag in Nürnberg gesetzte Wahl zwischen einer auf 420 Euro aufgestockten Sozialhilfe und der sogenannten „Grundsicherung“ als „Wahl zwischen Pest und Cholera“. Er glaube nicht an „ein leistungsloses Einkommen, das wie Manna vom Himmel fällt“.  Claudia Roth, Bundesvorsitzende der Grünen, kritisiert seine Aussage scharf, viele Sozialhilfe-Empfänger sähen „ihren Lebenssinn darin, Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen“.

Nun weiß jeder vernünftige Mensch, dass Metzger recht hat. Dazu kommt noch, dass die Durchseuchung der Prekariatshaushalte mit sündteuren Zeitvertrödelungsinstrumenten wie Playstations, Gameboys & Co. ganz besonders hoch ist, wie Prof. Christian Pfeiffer („Moderne Helden„) mahnend anmerkt.  Da aber Claudia Roth die Deutungshoheit über bundesdeutsches Treiben beansprucht, kann sie Wahrheit nicht Wahrheit nennen sondern muss Sozialhilfeempfänger grundsätzlich als Systemopfer sehen, die unsere Gesellschaft zu verantworten hat. Das ist Teil der Klientelpolitik und Teil der politischen Dummheit dieser Partei, die vor dem Verteilen selten an das Erwirtschaften denkt.

Metzger hält jedoch an seinen umstrittenen Äußerungen fest. Ob die Partei ihn rauswirft oder er geht – er wird in Kürze eine neue politische Heimat haben. Verläßt er die Grünen, wird er sein Mandat nicht mitnehmen, wie andere Grüne es getan haben. Der Mann hat eben Anstand.

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