Es gibt nur noch Sozialdemokraten
Oktober 18, 2007 by osi
Rolf Dressler
Kurt Beck ist einer. Jürgen Rüttgers tut so, als wäre er einer. Du hast als Politiker, als Partei, in diesem Land nur eine Chance, wenn du dich wie ein Sozialdemokrat nach alter Verortung aufführst und den Leuten was von Gerechtigkeit erzählst. Das finden alle toll. Weil das Volk mehrheitlich dumm ist und nicht begreift, dass es sein Geld ist, das hier umverteilt wird. Rolf Dressler, Chefredakteur des „Westfalenblatts“ in Bielefeld bringt das gut auf den Punkt. Auszug:
„Und das Bürgervolk fühlt sich offenbar behaglicher, wenn man es mit den Verheißungen einer nebulösen »sozialen Gerechtigkeit« umgarnt – oder auch mit fortwährenden Mahnungen, doch bitte »mehr Solidarität« zu üben.
Beides aber zielt in Wahrheit letztlich immer und immer wieder darauf, das Geld Dritter angeblich »gerechter« umzuverteilen, am liebsten von oben nach unten. Wobei Neidkomplexe wachgekitzelt werden mit der ebenso kühnen wie platten Unterstellung, dass zu viel Geld in den Händen von Besser- und Gutverdienenden (und der richtig Reichen sowieso) schon von Haus aus zutiefst ungerecht sei, folglich von Politik und Staat »gerechter verteilt« werden müsse.“
Nachtrag: Hans-Ulrich Jörges‘ „Zwischenruf“ im heutigen STERN – eine fiktive „ungehaltene Rede“ von Friedrich Merz. Darin läßt er Merz sagen: „Meine Prognose ist düster, Freunde. Bei den Wahlen 2009 werden sich fünf sozialdemokratische Parteien balgen: die Linke, die SPD, CDU, CSU und Grüne.“
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