Sagen Sie doch mal dem Neandertaler guten Tag!
Juli 4, 2007 by osi
Sympathisches Kerlchen: Neandertaler-Modell im Museum – Fotos: Düsseldorf Blog
Es wird den meisten von Ihnen so gehen wie uns: Da lebt man zig Jahre in Düsseldorf und war noch nie im Neandertal. Das haben wir jetzt mal nachgeholt – mit Freunden der Prinzengarde Blau-Weiß. Und wir waren übereinstimmend der Auffassung, dass wir einen besonders lohnenswerten Ausflug gemacht haben. Falls Sie’s nachmachen wollen, hier unser Tagesablauf:
- Kräftiges Brunch (Brote mit fünf verschiedenen Wurstorten, Kartoffelsalat, Spiegelei für sechs Euro) in den „Neanderstuben“ – Neandertal 1, Mettmann, Tel. 02104-75206.
- Anschließend Wanderung (4,3 km, einfach zu laufen, nur eine längere Steigung mit rund 90 Stufen) durch das idyllische Tal.
- Kaffee und Kuchen in den „Neanderstuben“
- Besuch des Museums
- Abendessen im Gut Jägerhof, Hubbelrather Weg 18, Erkrath mit großartigem Blick ins Land
Wenn Sie richtig viel über das Neandertal erfahren wollen, das die Düssel über eine Länge von 800 Metern etwa 50 Meter tief in den Kalksandstein gefressen hat, lassen Sie sich von Bettina („Betti“) Schubert (Kontakt über das Museum – 02104-979797) begleiten. Die Frau sprüht vor Engagement und weiß alles über das Neandertal und seine Ureinwohner, die es in dieser Idylle womöglich an die 150.000 Jahre aushielten. Die Neandertaler waren keine direkten Vorfahren von uns, gehen jedoch als Verwandte durch, gehörten zur Gattung Homo und – konnten sprechen, wie man seit kurzem weiß. Die Neandertaler lebten in der Altsteinzeit, etwa im Zeitraum von vor 160.000 bis vor mehr als 20.000 Jahren und bevölkerten in kleinen Gruppen Teile Europas. Wobei, das weiß alles Betty spannend zu erzählen, den Neandertalern in Südfrankreich die Wärme gut bekam, sie waren im Schnitt 20 cm größer als „unsere“ Neandertaler, die ca. 1,60 m groß wurden.
Der erste Neandertaler-Fund wurde 1856 gemacht. Dieser Bursche wurde auf ein Alter von 42.000 Jahren geschätzt. Der Naturforscher Johann Carl Fuhlrott aus Wuppertal stufte den Fund korrekt ein, wurde aber von dem damals als höchster Kapazität geschätzten Pathologen Rudolf Virchow abgebügelt und konnte insofern den wissenschaftlichen Ruhm dafür nur noch posthum in Anspruch nehmen. Das alles und noch viel mehr wird exzellent in dem modernen Museum erklärt, das sich als multimediales Erlebnismuseum präsentiert. Anfahrtskizze auf der Museums-Website.
Interessant: Ab dem 7. Juli gibt es die Sonderausstellung „Himmelsscheibe von Nebra“. Ein Kombiticket für Neandertal-Museum und diese Ausstellung kostet für Erwachsene 9, für Kinder 5,50 €.
Josef Nagel (3.v.r.), Sprecher des Senats, hatte den Ausflug arrangiert – Startfoto am Neandertaler-Denkmal
Betti Schubert hält immer wieder an, um auf Besonderheiten hinzuweisen
Wisente, Auerochsen und Wildpferde weiden rechts des Spazierweges
Beeindruckende Natur auf kleinem Raum – Düsselweg im Neandertal
Faszinierend: Frauenfiguren, die in Frankreich, Österreich, Deutschland gefunden wurden und aus unterschiedlichen Zeiten stammen, ähneln einander auf rätselhafte Weise
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