Kaluzas „Rheinprojekt“ noch bis zum 20. 11. im Interconti
November 10, 2015 by osi
Bilder vom Rhein – noch bis zum 20. November im Hotel Intercontinental an der Kö
Eine Wanderung von der Quelle am Piz Badus in der Schweiz bis zur Mündung in Rotterdam – der Künstler Stephan Kaluza ist den Rhein in seiner gesamten Länge von 1.620 Kilometer zu Fuß abgewandert und hat ihn dabei fotografisch fast pedantisch erfasst. Das Ergebnis sind 21.449 Fotografien, die das linke Rheinufer lückenlos und rechtsrheinische Sehenswürdigkeiten festhalten.
Eine Auswahl dieser beeindruckenden Aufnahmen des Rheinprojekts zeigt das Hotel InterContinental Düsseldorf im Rahmen der VERTICAL GALLERY VI noch bis zum 20. November. Deutschlands einzige vertikale Bilderschau über elf Stockwerke geht aktuell in die Halbzeit.
„Das Rheinprojekt ist ein kolossales Fotoprojekt mit einer sehr spannenden Entstehungsgeschichte. Außerdem ist es ein Stück Lokalkolorit, das hervorragend in unser Düsseldorfer Haus passt. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnlichen Bilder im Rahmen eines außergewöhnlichen Ausstellungsformats präsentieren zu dürfen“, so Ronald Hoogerbrugge, Direktor des InterConti. Die Vernissage fanf heute in Anwesenheit des Künstlers sowie des Kurators Werner Lippert statt. Ab dem 25. September ist die Ausstellung dann rund um die Uhr für alle Düsseldorfer und Kunstliebhaber im InterContinental Düsseldorf geöffnet.
Anlässlich der VERTICAL GALLERY VI erscheint ein Katalog von Kaluzas Rheinprojekt, initiiert von Galerist Olaf Pilz von RAUMSECHS. Pilz stellt außerdem einen großen Teil der ausgestellten Arbeiten als Leihgabe zur Verfügung. Das Projekt, das Stephan Kaluza und sein Team realisiert haben, hatte mit Unterbrechungen eine Entstehungszeit von etwa acht Monaten. Wollte man in einer Ausstellung alle diese Aufnahmen in einer einzigen Linie zeigen, so würde ein Fotobalken dem Betrachter das Abgehen einer Strecke von fünf Kilometern abverlangen.
Stephan Kaluza arbeitet mit dem Prinzip der bildlichen Komprimierung von geografischen Phänomenen mit komplexer Ausdehnung. Dabei ist die Grundidee seiner Fotoprojekte, dass das künstlerische Bildkonzept seine Überzeugungskraft erst dann entfalten kann, wenn die Fotografie eine Komplexität erfasst, die mit bloßem Auge nicht wahrgenommen werden könnte. Hier knüpft Kaluza mit seinem Rheinprojekt an. „Natürlich fließt der Rhein von unten nach oben. Und immer gegen den Strom; der Rhein ist ein innerer Zustand“, so Kaluza. Diesen Eindruck scheint er durch den besonderen Charakter der Bildästhetik und die fußläufige Bewegung eingefangen zu haben. Während der Wanderung entstand etwa alle 70 bis 90 Meter ein Foto des Rheinufers. Dies entspricht dem Wahrnehmungsraum, den das menschliche Auge erfassen kann.
Stephan Kaluza lebt und arbeitet in Düsseldorf. Zwischen 1990 und 1994 studierte der Künstler an der Kunstakademie Düsseldorf Kunstgeschichte. Neben nationalen Ausstellungen in Düsseldorf, Berlin oder Hamburg hatte Kaluza bereits Einzelausstellungen in Rio de Janeiro, Seoul und Istanbul.
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