Preis der Klüh Stiftung für eine engagierte Berliner Chirurgin – Beirat würdigt Bedeutung eines Forschungsprojektes für Kinder mit Fehlbildungen
Mai 16, 2014 by osi
Klüh Beiratsmitglied Hans-Joachim Driessen, Preisträgerin Dr. Ayse-Gül Schmidt, Commerzbank-Aufsichtsratschef und Stiftungsbeiratsmitglied Klaus-Peter Müller und Prof. Coordt von Mannstein, Vorsitzender des Stiftungsbeirats Foto: Mathias Krohn
Der Preis der „Klüh Stiftung zur Förderung der Innovation in Wissenschaft und Forschung“ wird in diesem Jahr der Medizinerin Dr. Ayse-Gül Schmidt vom Charité Campus Virchow Klinikum in Berlin zugesprochen. Die Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie engagiert sich beispielhaft für Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten und unterstützt betroffene Eltern durch Aufklärungs- und Informationskampagnen. Der Preis wurde gestern im Haus der Commerzbank AG, Berlin, überreicht. Laudator war Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Bank.
Die Chirurgin, für ihre Verdienste bereits mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, setzt sich seit mehr als 15 Jahren für Kinder ein, die unter Erkrankungen leiden, die man früher abfällig als „Hasenscharte“ oder „Wolfsrachen“ bezeichnet hat. Der mit 25.000 Euro dotierte Stiftungspreis der Klüh Stiftung soll die Forschungen der Chirurgin zu „intrauterinem und postnatalem Wachstumsverhalten der Kiefer bei Kindern mit Pierre Robin Sequenz (PRS)“ unterstützen. Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank und Mitglied des Klüh Stiftungsbeirats, imponierte die Chirurgin derart, dass er sich spontan entschloss, aus eigener Tasche 10.000 Euro draufzulegen. Andere Anwesende wollen gleichfalls helfen.
Die meisten betroffenen Kinder müssen in den ersten 24 Lebensmonaten operiert werden, Frau Dr. Schmidt operiert jährlich 60 bis 100 Neugeborene und nimmt zusätzlich bei weiteren mehr als 200 Kindern die notwendigen Korrekturoperationen vor. Als bemerkenswert erachtete der Beirat der Klüh Stiftung das herausragende Engagement der Preisträgerin. Josef Klüh, Alleingesellschafter von Klüh Service Management, Düsseldorf und Stiftungsinitiator: „Mich hat an unserer Preisträgerin menschlich besonders beeindruckt, dass Frau Dr. Schmidt einen Großteil ihres Urlaubs dazu benutzt, um hilfsbedürftige Kinder im Ausland unentgeltlich zu operieren.“
Der Vorsitzende des Beirats der Stiftung, Professor Coordt von Mannstein: „Frau Dr. Schmidt wird die Erkenntnisse der Medizin um die Aspekte der psychosozialen und emotionalen Entwicklungen von Kindern und Familie ergänzen und diese gleichrangig den medizinischen Forschungsergebnissen gegenüberstellen. Dies sieht der Beirat als bedeutenden Beitrag zur umfassenden Behandlung betroffener Kinder.“
Die Stiftung, die seit ihrer Gründung 1986 mehr als 650.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet hat, unterstützte bislang ein breites Spektrum von medizinischen Forschungen, darunter zahlreiche Projekte der ACHSE („Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen“).
Die Klüh Stiftung zur Förderung der Innovation in Wissenschaft und Forschung wurde 1986 anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Klüh Gruppe, Düsseldorf, errichtet. stiftungsgründer ist Unternehmensinhaber Josef Klüh, Alleininhaber des international tätigen Multidienstleisters für Facility Service (Jahresumsatz 2013:650,8 Mio. Euro). Zweck der Stiftung ist es, jährlich einmal Fördermittel für besondere Innovationen in Wissenschaft und Forschung zu verleihen. Die Preisverleihung soll dazu beitragen, dass besonders auszeichnungs- und förderungswürdige Projekte entweder ihre Anerkennung oder ihre Förderung durch die Zuerkennung eines Preises erhalten. Die bisherigen Förderpreise wurden in der Regel für medizinische Forschungsarbeiten vergeben, für die keine öffentlichen Mittel bereitgestellt wurden.
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