Modealarm, Felix Sturm und der neueste Schuhtrend
Februar 1, 2013 by osi
Ich ersticke in Arbeit. Die Modemesse in Düsseldorf startet und ich renne von einem Termin zum nächsten – immer auf der Suche nach dem „heißesten“ Trend von morgen und wenn es nach mir geht auch gerne von übermorgen. Ich bin als Trendscout eine „Trüffelsau“ und trotz aller verrückten Looks bleibe ich meinem Credo treu: „Niemand sollte sich verkleiden, jeder sollte sich wohl fühlen in seiner zweiten Haut!“ – und das ist für viele nicht immer leicht.
In Düsseldorf wird die Kaiserswerther Straße zur Modemeile No.1 und alle Einkäufer Deutschlands, nein Europas, tummeln sich auf diesen paar hundert Metern, um für den Endverbraucher, also Sie liebe Leser, Fashion Träume wahr werden zu lassen. Ganze sechs Tage Zeit, um die Highlights der Saison zu ordern und der Wow-Effekt ist nur dann garantiert, wenn man alles richtig macht. Nur, wann macht man alles richtig? Das fängt doch schon bei den Damen und Herren an, die mit einen Laptop unter dem Arm – mal mehr, mal weniger gestylt – von Showroom zu Showroom rennen. Da gibt es wirklich Unterschiede und wissen Sie, was es auch gibt? Es gibt Damen, die den Morgen mit einer Schmerztablette beginnen – prophylaktisch versteht sich – weil sie wissen, dass sie ansonsten gegen Mittag in den hohen Schuhen vor Schmerzen nicht mehr gehen könnten. Krank finden Sie das? Ja, das finde ich auch. Und ich gehöre da eher zu der gesund-denkenden Fraktion „Modetussen“, die den Verstand noch am rechten Fleck hat und stattdessen in diesen Tagen nur in Turnschuhen (ja, ich gebe zu, sie sind auch golden) oder UGG Boots unterwegs ist. Meine kluge Freundin hat mal gesagt „Warum gibt es keine bequemen High Heels?“. Ja, warum eigentlich nicht? Viele würden diese vermutlich dann sogar zum Joggen anziehen.
Ich liebe es, Menschen zu beobachten und in meiner Branche gibt es jede Menge zu sehen und ich frage mich dann immer wieder, um was es an diesen Tagen eigentlich geht? Ist das ein Showlaufen der Eitelkeiten und Fashion Victims, eine Art Selbstdarstellung und geht es darum die teuersten Taschen und Stiefel spazieren zu führen?
Es gibt sie also, diese zwei verschiedenen Arten Einkäufer, die in den nächsten Tagen in Düsseldorf auf der Jagd sind. Unterschiedlicher wie in meiner Branche kann es gar nicht zugehen und während die einen nun mit der Schmerztablette zum Frühstück, High Heels und viel zu engen Skinnys (enge Röhrenhosen. Nein: Sehr enge Röhrenhosen) die Showräume abklappern, bin ich eine von der Gruppe, die mit einem leckerem Frühstück im Bauch, Turnschuhen an den Füßen und PJS Jacke „schmerzfrei“ die Trends sucht, die wirklich tragbar sind.
Die Modebranche ist ein Haifischbecken, sage ich immer und dazu stehe ich auch. Und ehrlich gesagt, eine Jacke hat (in der Regel) immer zwei Ärmel und man muss wirklich nicht jeden Trend mitmachen. Und dann plötzlich kommt doch noch der Spießer in mir hoch und mit einem Blick auf mein winterlich verdrecktes Auto entschließe ich mich, doch noch schnell vor dem „Show off “ die Waschstraße aufzusuchen und meinem kleinen Flitzer “die Nummer 3“ zu gönnen. Auf Anhieb treffe ich die Führungsspur der Waschstraße (was bei mir auch schon mal gerne zwei Anläufe braucht), lasse die Scheibe runter, um dem hilfreichen Sladko noch ein Trinkgeld zu geben, damit er in letzter Sekunde meine Antenne abdreht und mache einen fatalen Fehler. ICH LASSE DAS FENSTER OFFEN!!! Was nun passiert, wissen Sie alle. Während ich meiner Mama am Telefon sagen will, dass ich am Wochenende nicht komme, trifft mich der erste Wasserstrahl und die Bürsten arbeiten den Schaum in mein Auto. Ich kreische auf! „Kind, es ist so laut bei Dir, was ist am Wochenende?“ „Mama, ich komme nicht zu Euch!“, schreie ich, anstatt mich besser darum zu kümmern, die Scheibe hochzufahren. „Oh Gott, brauchst Du Hilfe?“ – meine Mama scheint sich Sorgen zu machen und so wollte ich es nicht belassen. „Mama, alles ist gut !“, schreie ich erneut. „Du hast WUT?“. fragt sie aufgeregt. Meine Mama kennt mich gut, denn Wut habe ich nun auch, nämlich auf mich. Das Gebläse trifft nun mein eingeschäumtes Haar und ich schaffe endlich mal einen Gedanken zu fassen und die Scheibe hochzufahren. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass Lästern umgehend bestraft wird.
Und während die „Schönen“ gestylt die feinen Stoffe und Schnitte begutachten, mache ich mir einen Pferdeschwanz und muss lachen, denn immerhin hatte ich „Programm Nummer 3“ gewählt. “Inklusive Glanzspülung“. Ich bin glücksbegabt und mit meiner Einstellung “Was ich nicht ändern kann, ärgert mich nicht!“, stöbere ich an diesem Tag – passend zu meinem Outfit – doch noch einen süßen aktuellen neuen Trend auf. Ein MUST HAVE, der für alle lässigen Modefreaks tragbar ist: Pimp your shoes mit Shoebells (von Bloomstones) machst Du aus jedem Sneaker oder Chuck einen echten Hingucker.
So werden auch diese Tage in Düsseldorf mit Sicherheit hektisch zugehen und ich werde sie finden, die Trends von übermorgen. Versprochen! 🙂 Hat Karl Lagerfeld nicht mal gesagt „Stress – kenne ich auch nicht. Ich kenne nur Strass!“? Ich sage immer „Es glitzert und blinkt – Ja, ich will es!“. Mein unbedingter Wochenendtipp: Freitag 1.02.2013, Boxen live in Düsseldorf ISS Dome Felix Sturm vs. Sam Soliman: Hard Way Back Und anschließende die offizielle After Show Party von Felix Sturm in der Nachtresidenz Düsseldorf – die Party in Düsseldorf!
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