In einem Jahr zwei Bosse verschlissen – was ist los bei Düsseldorfs Mobilfunker E-Plus?
Januar 12, 2007 by osi
Hingeworfen I: Uwe Bergheim (links); Hingeworfen II: Michael Krammer
Was funkt da quer beim Düsseldorfer Mobilfunker E-Plus – oder besser bei der Muttergesellschaft, der niederländischen KPN? Michael Krammer, vor einem dreiviertel Jahr an den Start gegangener Chef von E-Plus, der deutschen Mobilfunktochter von KPN, scheidet überraschend aus – „aus persönlichen Gründen“. Im Mai 2006 war der Österreicher von Tele.ring Austria zu E-Plus gekommen – als Nachfolger von Uwe Bergheim, der ein regelrechtes Marketing-Genie war und den Kundenbestand dramatisch von 5,3 auf 9,8 Millionen erhöht hatte. Bergheim schmiss zum Jahresende 2005 hin – wie jetzt Krammer. Stan Miller, Mitglied des Vorstands von KPN, und Thorsten Dirks, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von E-Plus, werden die operativen Geschäfte zunächst weiterführen, bis ein Nachfolger die Geschäftsführung dauerhaft übernimmt. Die Suche wird nicht leicht fallen.
die höfliche verweildauer in telco-jobs wird
offensichtlicher immer kürzer. worin liegt es?
an der ungeduld der shareholder/gesellschafter,
an den pausenlosen wasserstandsmeldungen der
wirtschaftsmedien, die sich am wechsel der matadoren delektieren……Hat der erlauchte kreis der Marketing-Studierten bewußt vergessen,
was es bedarf, zielgruppen mit Marken zu attraktieren und sie bei der stange (vertrag) zu halten?
Ruhe (Markenverteilung) wird erst wieder einkehren, wenn der preisspielraum bei interconnection-, roaminggebühren endlich auf EU-normalmaß reduziert wurde und der geschenkte gaul(handy)der subventionsvergangenheit angehört. Dann entscheiden
konsumer-zugeschnittene tarifmodelle, die den tatsächlichen verbrauchsrythmus tariflich honorieren.
Weiss hier einer vielleicht zufällig, ob Krammer einen Umzug von E-plus nach Berlin eher vorantreiben wollte oder ablehnte? Immerhin spekuliert die Presse eifrig, dass der Abgang mit etwaigen Umzugsplänen des Unternehmens zusammenhängen könnte.