Rhein-Kreis Neuss: Ja zu sicherer und preiswerter Energieversorgung

August 17, 2012 by  

Im Rhein-Kreis Neuss wurde diese Woche ein RWE-Braunkohle-Kraftwerk eröffnet, das Maßstäbe setzt: Es ist das modernste Kraftwerk dieser Art weltweit. Der 2200-Megawatt-Koloss, 2,6 Milliarden Euro teuer, kann 3,4 Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

Die Kraftwerksblöcke sind so konzipiert, dass sie innerhalb von 15 Minuten die Leistung um 500 Megawatt verändern können. Damit können sie ideal auf Stromschwankungen bei der Gewinnung von Ökostrom reagieren. Das Kraftwerk in Neurath/Grevenbroich soll pro Jahr bis zu sechs Millionen Tonnen  Kohlendioxid einsparen.

Rhein-Kreis-Neuss-Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sagte bei der Eröffnung, warum das Kraftwerk so wichtig für den Kreis ist:

Am besten würden weder Braunkohle-Kraftwerke gebaut noch betrieben. Dieser Eindruck wird häufig vermittelt. Schließen wir doch einmal kurz die Augen und versuchen uns das vorzustellen:

Keine Emissionen und damit auch keine Diskussionen?

Wir müssen aber auch erkennen: Es gibt keine sichere, dauerhaft bezahlbare Energie mehr. Das bedeutet weniger Arbeitsplätze nicht nur bei RWE, auch in der Chemie oder in der Aluminium-Industrie. Der Kühlschrank läuft nur zeitweise, die Computer fallen aus.

Es ist also schon ungewöhnlich, was heute hier passiert. Draußen wird der Bau von Braunkohle-Kraftwerken als Dreckschleudern und Klima-Killer bekämpft, und hier freuen wir uns.

Würde man der Anti-Kraftwerksmeinung folgen, würde uns bald schwarz vor Augen – weil in vielerlei Hinsicht das „Licht ausginge“. Wenn wir realistisch bleiben, brauchen wir Kraftwerke. Und wenn das schon so ist, dann bitte die effizientesten und besten, die auch mit regenerativen Energien zusammenarbeiten.

Heute geht hier daher eine Kraftwerksanlage an den Start, die die Energieversorgung unserer Region, ja in der gesamten Bundesrepublik auf eine hochmoderne Basis stellt und den Rhein-Kreis Neuss in seiner Position als einem der größten Strom produzierenden Standorte Europas stärkt. Dafür bin ich dankbar.

Die hier auf der wohl bislang teuersten Baustelle investierten über 2 Milliarden Euro sind für alle gewinnbringend angelegt. Für den Betreiber, die RWE Power AG, weil sie den Wert und die Effizienz ihrer Anlage hier in Neurath gesteigert hat. Ich gratuliere zu dieser Entscheidung und danke gleichzeitig für die Investitionsbereitschaft an unserem Standort, die auch Arbeitsplätze sichert.

Gewinner des neuen Kraftwerks sind eben auch die Bürgerinnen und Bürger. Denn mit dem neuen Kraftwerk ist für die Wirtschaft wie für die Menschen, die in unserer Region leben, eine günstige Versorgung mit Energie weiterhin gewährleistet.

Ich möchte auch betonen, dass wir im rheinischen Revier uns immer zur Braunkohle bekannt haben und auch viele Opfer, etwa bei der Umsiedlung, bringen. Daher erwarten wir, sehr geehrter Herr Terium, dass RWE bei allem Kostendruck auch weiterhin Kompetenzen und Arbeitsplätze, die mit der Energiegewinnung zusammenhängen, in unserer Region hält.

Nur so kann die Akzeptanz für die Braunkohle-gewinnung und –verstromung erhalten bleiben.

Vor sechs Jahren haben wir gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hier den Grundstein gelegt. Dabei hat die Kanzlerin hervorgehoben, dass die Braunkohle als Energieträger kostengünstig ist und Unabhängigkeit sichert.
Frau Merkel hat sich hier in Neurath dafür ausgesprochen, in Deutschland einen möglichst großen Energie-Mix zu erhalten. Bewährte Ressourcen besser zu nutzen, auch das gehört also zum Weg in die Zukunft der Energieversorgung.
Und ich freue mich, dass sich nichts daran geändert hat, dass die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen die Auffassung der Bundeskanzlerin in diesem Punkt teilt.

An dieser Stelle noch ein Dank an die Bundesregierung für den Plan, dass energie-intensive Industriebetriebe auch in den kommenden zehn Jahren von Ökosteuern auf Strom oder fossile Brennstoffe mit entsprechenden Auflagen befreit sein sollen. Auch das trägt entscheidend zur Sicherung unserer Aluminiumhütten und damit von tausenden Arbeitsplätzen im Rhein-Kreis Neuss bei.

Meine Damen und Herren, der 2011 beschlossene Atomausstieg stärkt unsere heimische Braunkohle, die als Brücke in das Zeitalter der erneuerbaren Energien unverzichtbar wird. Diese Chancen gilt es zu nutzen. Neurath setzt dafür ein deutliches und wichtiges Zeichen.

Dieses BoA-Kraftwerk, dessen Bau für mich persönlich mit sehr nahegehenden Erinnerungen verbunden ist, bedeutet ein klares Plus für den Rhein-Kreis Neuss. Ich wünsche ihm einen guten Start und einen störungsfreien Betrieb.

Das Kraftwerkserneuerungsprogramm ist wichtiger Bestandteil der effizienten Energieversorgung in Deutschland.

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