Gehen Düsseldorfs Männer fremd?

April 20, 2012 by  

Von Zeus bis hin zu Tiger Woods. Auch Schwarzenegger tut es. Ja und auch Boris Becker hat es getan. Jetzt stellt sich die Frage: „Tun es auch die Männer in Düsseldorf?“.

Wenn auch nur ein kleiner  Funken Wahrheit in der griechischen Mythologie steckt, dann war bereits Zeus schon ein richtiger Partyhengst, der mit Freude ein intensives Sexleben pflegte und jede schöne Göttin „verwöhnen“ wollte.

Bei nicht ganz so „göttlichen Personen“ aus dem 21. Jahrhundert beschränkt sich das Fremdgehen meist auf eine „Hauptbeziehung“, die dann – je nach Bedarf – mit „spaßigen“ und „tabulosen Stunden“ ergänzt  wird. Mal ohne und mal mit Teilzeitgefühlen.

Wer die Koordination und das Erzählen von glaubwürdige Geschichten zu Hause nicht  alleine hinbekommt, kann inzwischen sogar einen “Alibi Service“ bemühen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Von Hotelbuchungen auf einen Decknamen, getürkten Geschäftsreisen, bis hin zu einem weltweiten Versand von Postkarten, es wird alles getan damit es der Liebsten gut geht und sie bloß keinen Verdacht schöpft.

Der perfekte Betrug. Alles ist machbar, nur amüsieren müssen sie sich alleine und das ist dann ja auch das Ziel. Natürlich alles auch per Flatrate buchbar und schon hat „Mann“ eine monatliche Garantie, dass nichts mehr schief gehen kann. Alle Tipps auch dazu bedingungslos im Internet. „Fremdgehen leicht gemacht“ als Gebrauchsanweisung. Quasi wie die Aufbauanleitung für einen Ikea-Schrank. Willkommen in der modernen Welt.

Männer können nicht gut lügen, sie verhaspeln sich, drehen sich im Kreis – glauben zumindest wir Frauen. Ich selber habe das anders erlebt. Sie sind oscarverdächtig diese männlichen Bühnenstücke der „Testosteron-Abenteurer“ mit ihren selbstgeschriebenen Sexdrehbüchern. Und doch sind es die kleinen Signale, die sie verraten.  Die kleinen Zeichen, die sie dann auffliegen lassen. Einige ändern ihren Kleidungsstil, nehmen das Handy mit zur Toilette oder weichen dem Blickkontakt aus. Andere wenige werden besonders aufmerksam. Aber eines ist gewiss: Ein sicheres Anzeichen gibt es nicht. Wir Frauen müssen unseren 7. Sinn pflegen, um zumindest größere Katastrophen klein halten zu können!

Der Seitensprung hat in unserem Zeitalter total neue Dimensionen erreicht. World Wide Web arbeitet zielsicher und genau. Keine Wünsche bleiben offen, jedes Bedürfnis wird sofort erfüllt. Mit dem Fremdgehen ist das wie mit „Dschungelcamp“ gucken: Angeblich sieht es keiner, doch die Quoten sprechen für sich. Alle finden es falsch und viele tun es trotzdem. Wie aber sieht das in Düsseldorf aus?

Ich muss an dieser Stelle leider einfach mal vorweggreifen und allen die Illusion nehmen, die glauben, dass das Fremdgehen in Köln aufhört und erst wieder in Krefeld beginnt. Düsseldorfs Männer tun es auch und nicht weniger als die Typen in Hamburg, Berlin oder München. Sie haben die gleiche Fantasie beim Lügen und sind immer auf der Suche nach dem ganz besonderem Kick – nach etwas, das es zu Hause nicht gibt. Dem Hormon-Cocktail „Lust und Erotik“ ist es wirklich schwer zu entkommen.

Und wissen Sie was? Ich verstehe das sogar!

Bei uns Frauen ist es doch oft nicht anders, da müssen wir alle einfach mal ehrlich sein: Zum Fremdgehen gehören doch immer zwei!

Wie also sollte das funktionieren, wenn nicht auch wir Frauen „Ja, ich will..“ sagen und einen Stunden- oder Kurzzeitpakt mit der Illusion „Vielleicht will er mich ja doch?“ schließen würden? Es fliegen wieder Schmetterlinge, das Kopfkino spielt verrückt, denn die Erotik in der eigenen Beziehung hat schon lange nachgelassen und bedarf eigentlich einer Rundumerneuerung. Sich zu beherrschen, dazu gehört doch eine titanische Selbstkontrolle.

Bei Männern gehe ich jedoch noch weiter und habe bemerkt, dass sie die normalen zwischenmenschlichen Beziehungen einfach abschalten, was sehr bequem ist. Hier liegt nun der Fokus der Affäre in erster Linie bei rein sexuellen Bedürfnissen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein One Night Stand oder eine Affäre über Monate ist.

Natürlich hat das nichts mit der geografischen Lage  zu tun und ich habe  verschiedene „Testosteron Helden“ in Düsseldorf kennengelernt.

1) Der „permanente Fremdgänger“

Er klärt alles gleich und sofort ab. Er will nur Sex. Schnell, einfach und unkompliziert. Qualität ist Nebensache – oft auch ein absoluter Fan von dem heute sehr üblichen “ONS“ ( moderne Abkürzung für One-Night-Stand) . Sein Verstand schaltet schnell auf Leerlauf wenn er Beute wittert. Daheim „läuft es nicht mehr soooo..“. Wenn ich das schon höre, bin ich direkt weg. Für alle die so etwas mögen, eine ziemlich faire Bettgeschichte.

In Düsseldorf findet man das natürlich überall und besonders in meiner Altersklasse „40+“. (Ich werde immer wieder gefragt, was das eigentlich heißt „40+“. Ganz einfach, es bedeutet 40 und älter – Ende offen). Gelegenheit macht Diebe und frei nach diesem Motto wildert dieser Seitensprung Typ genauso am Carlsplatz wie in jedem Restaurant.

Sie machen sogar vor unseren Dessousgeschäften nicht halt und sie kennen die Plätze wo sie uns finden. „Alles kann, nichts muss“ – perfekt für die, die es mag. Die Ehefrau bleibt jedoch die unbestrittenene Königin und das ist auch gut so!

2) Der „ILD –Fremdgänger “

Er spricht es aus, die 3 Worte die uns Frauen schweben lassen: „Ich liebe Dich!“. Ein Mann, der seine Affäre pflegt und sich dann auch total verlieben kann – natürlich in mehrere Frauen. Ihm fehlt zu Hause die Wärme in der Kombination mit zärtlichem Sex, das Gespräch und die Bestätigung. Er schickt SMS und ruft sogar regelmäßig an. Natürlich erst, wenn seine Frau im Bett ist. Er fängt an, sein Leben mit dir glaubhaft  zu planen und während DU schon auf ImmobilienScout nach einem gemeinsamen Zuhause suchst, oder im Schrank Platz schaffst, plant ER das selbe. Zuhause und mit seiner Frau. Er ist ein „Herzensdieb“, kann aber mit seinem Diebesgut nicht umgehen! Liebe Frauen, Achtung vor diesen Fremdgängern! Sie sind prädestiniert uns das Herz zu stehlen, denn sie investierten Zeit und viele Worte. Wir glauben jedes davon und verlieren das Gefühl für unseren Grundinstinkt.

Jedoch fehlt in der Regel diesen Männern der Mut, den letzten Schritt zu gehen. Sie wollen – glauben sie. ER geht sogar soweit, dass er zuhause  alles erzählt in der Hoffnung, dass ihm eine Entscheidung abgenommen wird. Oft endet das in einer Paartherapie.

Dieser Typ Mann sucht nie nur das kleine Abenteuer, er sucht eine zweite Beziehung- eine Ergänzung zu dem was er hat!

Meine Freundinnen, Anne, Regine, Lilli und ich sitzen bei unserem Lieblingsitaliener in Oberkassel. Wir Singlefrauen kennen diese oben beschriebenen zwei Männertypen nur zu gut, denn als Single in Düsseldorf  hat man automatisch lebhaften Kontakt mit diesen verheirateten “Sorgenkindern”, die ja nur spielen wollen. Ich muss sie jetzt sogar verteidigen: Im Herzen meinen sie es nicht so. Sie kommen aus alles Stadtteilen, allen Berufen und allen Altersgruppen.

Sie fahren Golf oder Porsche, sind dick oder dünn. Sie folgen nur einem Instinkt und nehmen Möglichkeiten wahr. Möglichkeiten, die wir Frauen ihnen geben. Ich selbst habe als Single hier in Düsseldorf meine eigenen Erfahrungen gemacht und ja, ER war auch verheiratet.

ER war der Typ 2 „ILD Fremdgänger“, was das bedeutet wusste ich damals noch nicht! Kennengelernt habe ich ihn mit Freunden abends in einer Bar. ER war, nein ist ein witziger, offener Typ. Manager, 1.95m, zielorientiert auch meine Gefühle zu managen und schon nach kurzer Beziehung machte er klare Ansagen: „Süßmaus, ich liebe Dich und ich kann ohne Dich nicht sein!“.

Doch auch er war verheiratet. Zu seiner Frau habe er nur noch eine „tiefe Verbundenheit“ – sagte er! Sie hätten sich auseinander gelebt, aber mich liebe er und vermisse mich und „… überhaupt alles“! Das war ganz großes Kino! ER hat keine Kinder und mein anfängliches schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber war nicht von langer Dauer. Sich von Herzen lieben ist kein Verbrechen und wir trafen uns überall. Von Miami bis München – heimlich natürlich. Seine Frau wollte er nicht verletzen. Er wollte es ihr sagen, aber den richtigen Zeitpunkt abpassen.

Durch meine rosa Brille und mit meinem rosa Hörgerät nahm ich diese Worte wahr und übte mich in Verständnis. Wir waren wochenlang, nein monatelang wie Eins und machten Zukunftspläne. Er lernte meine Freundinnen kennen und ich seinen Freund. Ja, Sie lesen richtig – ICH SEINEN FEUND. Heute weiß ich, dass das nichts bedeutet.

Männer halten da einfach zusammen und – ehrlich gesagt – wir Frauen doch auch! Seine Frau erwischte ihn dann beim Lügen und ich ihn ebenfalls! BINGO! Er hatte uns beide angelogen, vermutlich um jede von uns zu „schonen“. Wir saßen also alle in einem Boot. Doch klar ist:

Drei sind einer zu viel und ich denke, die zwei sollen mal ohne mich im großen Meer der Gefühle rudern und versuchen, ins Ziel zu kommen. Vielleicht nutzen beide das Treiben im Meer auch mal aus, um bewusst über den Status Quo ihrer Beziehung nachzudenken und dann mit neuem Mut ans eigene Ufer zu kommen?

Und ehrlich: Ich freue mich, wenn sie es schaffen und genau solch eine schmerzliche Erfahrung kann ein Paar auch wieder zusammen schweißen. Ich habe daraus viel gelernt und auch wenn ich nicht weiß, was ich genau will, so weiß ich nun genau, was ich nicht will: Einen Mann, der RICHTIG verheiratet ist, ohne es eigentlich zu wissen!

Am Nebentisch sitzen fünf Männer, bereit zum Angriff überzugehen.

Lilli beugt sich vor und sagt leise zu uns: „Ihr Süßen, Achtung ich sehe Eheringe…“. Den einen kenne ich und seine Frau auch. Voller Erwartung blickt er mich an. „Oh nein, ich bin aus der Nummer raus, das habe ich gerade erst erfolgreich hinter mich gebracht“, sage ich grinsend.

Bitte keinen Mann mehr der in sein Handy tippt: „Schatz, ich bin noch im Meeting und mein Akku ist fast leer, ich melde mich morgen – ich Dich auch!“.

Ich muss noch einkaufen, denn in meinem Kühlschrank herrscht Ebbe.

Also springe ich auf, zwinkere meinen Weibern zu und bin weg. Im Augenwinkel sehe ich noch wie die zwei Gruppen zusammenrücken.

Was für ein Beziehungsdschungel und ich bin mir sicher, dass an diesem Tisch nun wieder eine neue Märchenstunde beginnt.

„Treue Männer sind irgendwie doch wie Pandabären – vom Aussterben bedroht“, denke ich mir. Doch gehören zum Fremdgehen auch immer noch zwei. Das sollten wir alle nicht vergessen. Fremdgehen kann man einfach nicht katalogisieren oder erklären. Affären bleiben individuell und manchmal verliebt man sich auch. An einer guten Beziehung muss jeder arbeiten, aber wer hat darauf schon jeden Tag Lust? Das Ehebett ist nun wirklich kein Krisenparlament und Handwerkerprobleme und Benzinpreise müssen einfach draußen bleiben, sonst brauchen wir uns wirklich nicht mehr wundern, wenn’s im Schlafzimmer schnarchend zugeht und ein emotionales Embargo herrscht.

Es gibt viele Dinge im Leben, die einen glücklich oder unglücklich machen. Das Fremdgehen gehört dazu. Lohnt sich der Moment  wirklich? Das muss jeder für sich entscheiden. Sich verlieben ist wunderbar, geliebt zu werden ein Geschenk.

Nur bitte eines nicht vergessen: Den Partner nicht zu verletzen, denn das hat keiner verdient! Ich glaube nach wie vor an die Liebe – über Monogamie jedoch muss ich noch etwas nachdenken.

In Gedanken an Affären, „One Night Stands“ und ob man bei einer Hochzeit nicht einfach den Satz „Bis das der Tod uns scheidet“ weglassen sollte, stopfe ich alle Lebensmittel in die Tüten.

„63.20 Euro“ sagt die Kassiererin. „Sammeln sie Treueherzen?“

„Danke“ sage ich, „momentan eher nicht, aber vielleicht irgendwann wieder?“. Wer weiß das schon?

Düsseldorf, die Stadt der ungeahnten Möglichkeiten denke ich und wieder ist Wochenende. Dieses Wochenende muss ich arbeiten, denn am Montag startet unser Kollektionsverkauf. Trotzdem gibt es zwei Pflichttermine für mich: Samstag auf zum „Record Store Day“ (einmalige Sonderpressungen) und Sonntag ist Fortuna Tag: Düsseldorf  – Union Berlin!

 

 

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