Kein Wein im Marcel’s

November 1, 2006 by  

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Einladend: Restaurant Marcel’s am Rathausufer

Es sieht einladend aus und die Tatsache, dass man auch bei aktuellen Temperaturen dank Heizstrahlern noch auf der Terrasse sitzen kann, trägt dazu bei. Wenn man den Belle Epoque-Stil mag, fühlt man sich im Restaurant „Marcel’s“ am Rathausufer gleich zu Hause. Doch auch wenn jemandem dieser Stil nicht so zusagt, muss man anerkennen, dass die Einrichtung mit hochwertigem Holzfußboden, elegantem Gestühl, roten Plüschbänken und einer guten Tischkultur über Niveau liegt. Wir aßen als Vorspeise eine Kürbiskernsuppe, sämig, geschmacklich ganz hervorragend, schön präsentiert und garniert mit gerösteten Kernen (5,90 Euro) sowie gebratene Gänseleber (7,90 Euro), die sowohl von der Präsentation als auch geschmacklich tadellos war. Als Hauptgericht hatten wir einen Speckpfannkuchen mit Salat (8,90 Euro), der schön dünn und nahezu knusprig auf den Tisch kam sowie die Lammhüfte mit Erbsenmus (17,90 Euro), so fein püriert und gewürzt, dass der klassische Erbsengeschmack in den Hintergrund trat. Das Fleisch war zudem zart, auf den Punkt gebraten und die Präsentation, siehe Foto, ließ das Auge mitessen. Apollinaris (0,75 l) wurde mit 5,30 Euro berechnet. Problematisch wurde es nur beim Rotwein. Der ausgesuchte Barcelo (21 Euro) war ebenso wenig vorhanden wie eine Alternative, eine einzige Flasche (!) ausgenommen – und die war warm, Zimmertemperatur, gefühlte 23 Grad. (Die mangelhaft-sorglose Vernachlässigung der Rotwein-Temperatur ist eine verbreitete Unsitte, siehe HIER.) Bei der Begründung, weshalb kein Wein verfügbar sei, staunten wir: „Wir stellen gerade die Weinkarte um“. Weshalb man währenddessen nicht eine angemessene Weinauswahl vorhält, bleibt völlig unverständlich. So wichen wir auf ein Carlsberg Pils (2,30 Euro) aus. Es war kalt, immerhin.

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Kürbiskernsuppe: Geschmacklich tadellos

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Schön präsentiert: Lammhüfte mit Erbsenmus

 

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