Das Interconti verschwindet im April von der Kö – zu hoch gezockt?

Januar 28, 2011 by  

Ein Bild, das vielleicht verschwinden wird: Die arabischen Gäste des Interconti brachten zur „Sommerfrische“ in Düsseldorf immer ihre Autos mit

Der Name Intercontinental tut der Kö und Düsseldorf gut. Jetzt erfahren wir, dass die Landeshauptstadt künftig ohne ein Interconti auskommen muss.Der Name Intercontinental wird verschwinden, schon ab dem 1. April!

Worum geht es hier eigentlich?

Das Hotel gehört einer Eigentümer-Gemeinschaft mit ca. 70 Zeichnern. Pächter des Hauses ist die Neue Dorint GmbH. Doch weil die kein internationaler Hotelkonzern ist, der eine adäquate Auslastung erreichen kann, hat dieses Unternehmen mit der Interconti-Gruppe IHG einen Management-Vertrag geschlossen.

An dieser Konstellation haben bislang Interconti und Dorint recht viel Freude gehabt. Das Interconti Düsseldorf verdient gutes Geld und, wie man hört,  haben sowohl Dorint als auch IHG jährlich siebenstellig einstreichen können.

Doch eigentlich geht es gar nicht um Düsseldorf. Die Interconti-Gruppe hat auch die Verträge für Berlin und Köln gekündigt. Das Kölner Haus mickert wegen einer U-Bahn-Baustelle vor der Tür dahin und das Berliner Hotel dürfte bei den niedrigen Berliner Zimmerpreisen auch nicht zu den Goldeseln zählen.

Gleichwohl: Umsatzunabhängig sind die Management-Gebühren für jedes der Häuser fällig, was der Dorint-Truppe zunehmend gegen den Strich ging. Also wurde eine Nachbesserung angestrebt, auf die Interconti sich jedoch nicht einließ und – sowohl für Dorint als auch für die Gesellschafter, denen die Immobilien gehören, völlig unerwartet – kündigte.

Düsseldorf ist als0 quasi „mit unter die Räder gekommen“, wie ein Insider klagt. Ein Kollateralschaden, gewissermaßen.

Da es von Dorint und von Interconti vom Hinweis auf einen Rechtsstreit abgesehen, keine Erklärung gibt, kann man nur mutmaßen: Dorint mag sich beim Pokern mit Interconti verzockt haben. Den Schaden hat die Stadt Düsseldorf.

Falls sich die Parteien nicht doch noch einigen, wird man also vielleicht schon ab April ein neues Schild ans Interconti nageln. Es könnte Ramada, Radisson, Kempinski oder ein anderer Name sein. Hauptsache international – und mit pächterfreundlichen Managementsätzen.

Für die Mitarbeiter des Hotels ist der Wechsel unproblematisch. Bis auf einen: Ronald Hoogerbrugge, der Niederländer, der bislang das Interconti in Wien geleitet hatte, wird dann nur ein kurzes Gastspiel gegeben haben. Er folgte Jörg Böckeler nach, der rechtzeitig die Flucht antrat und jetzt dem Interconti in Melbourne, Australien, vorsteht.

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