GRAND PRIX IN DÜSSELDORF – Oslos Bürgermeister sagt hier, wie seine Stadt das Festival erlebte
Januar 16, 2011 by osi
Oslos Bürgermeister Fabian Stang mit einem Fortuna-Schal – ein Gruß vom Marketing-Club Düsseldorf, den ich überbringen durfte
Morgen kommt Oslos Bürgermeister Fabian Stang nach Düsseldorf und übergibt den Grand-Prix-Staffelstab an Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers. Hier ein Interview, das ich mit Stang für das Marketing-Club-Magazin in Oslo führte:
Der Grand Prix in Oslo – war das größte europäische Medienereignis ein voller Erfolg für die norwegische Hauptstadt? Was kann Düsseldorf von Oslo lernen? Sind die Hoffnungen der Norweger in Erfüllung gegangen? Wir besuchten Oslos Bürgermeister Fabian Stang und fragten ihn.
Herr Bürgermeister, was war für Sie der positivste Effekt des Grand Prix in Oslo?
Stang: Der gesamte Event hat uns rund fünf Millionen Kronen gekostet (620.000 Euro). Es war ein geschäftlicher Erfolg und es war ein Erfolg, weil wir eine Situation geschaffen haben, in der Menschen aus vielen Nationen friedlich miteinander umgegangen sind und gelernt haben, einander zu respektieren.
Was war der ökonomische Effekt für die Stadt?
Stang: Nun, es ist kaum messbar und nur schwer abzuwägen, welche Berichterstattung welche Effekte auslösen kann. Wir schätzen jedoch nach den vorliegenden Clippings, es waren allein 10.400 Artikel und 500 Fernsehbeiträge, davon mehr als 100 für den Tourismus nützliche, dass wir Publicity im Wert von über 100 Millionen Euro erhalten haben.
Wie lang waren die Besucher in der Stadt?
Stang: Völlig unterschiedlich, viele waren sechs Wochen bei uns, andere nur zwei Wochen, Journalisten oft nur einige Tage.
Wie haben Sie den Event organisiert?
Stang: Wir hatten ein Steuerungskomitee, in das die Polizei, Hotels, das Fernsehen und der öffentliche Nahverkehr einbezogen waren. Unter dem Steuerungskomitee hatten wir eine Koordinationsgruppe mit Projektmanagern angesiedelt, die sich um die Details kümmerten. Es hat alles sehr gut funktioniert, weil es gut geplant war. Dazu gehörte auch, dass wir pro vertretener Sprachgruppe jeweils zwei ehrenamtliche Helfer beigestellt haben, die der Sprache mächtig waren. Insgesamt hatten wir 200 Freiwillige, die uns geholfen haben. Die 39 Delegationen, die Künstler und die Journalisten hatten Freitickets – für den öffentlichen Nahverkehr, für Museen, für alle öffentlichen Einrichtungen. Die Hauptaufgabe der Polizei war die Stauvermeidung, ein Gewaltproblem gab es nicht. Mitunter ist ein bißchen viel getrunken worden…
Wie hat das Sponsoring funktioniert?
Stang: Um das internationale Sponsoring hat sich die European Broadcasting Union gemeinsam mit dem norwegischen Fernsehen gekümmert. Wir haben aber auch sehr viel gesponsert bekommen. So haben wir rund 3000 Gäste zu einem Picknick in unsere Festung Akershus eingeladen, was komplett gesponsert wurde. Eine andere Party für 200 Presse- und Fernsehteams und Akteure fand am 25. Mai auf unserem Dreimast-Segler Christian Radich statt, auch das war fast komplett gesponsert. Ein Höhepunkt dabei war, dass ein Flugzeug von Norwegian Airlines mit Grand Prix – Bemalung in einem Tiefflug in einer Höhe von rund 100 Metern fast das Schiff überflog.
Wie machte sich der direkte wirtschaftliche Effekt bemerkbar?
Stang: Nun, die Hotels waren ausgebucht und wir haben zusätzliche günstige Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen, auch die Gastronomie hat sehr stark profitiert. Der Grand Prix hatte etwa die Auswirkung eines großen Kongresses.
Im Januar werden Sie gewissermaßen den „Schlüssel“ für den Grand Prix in Düsseldorf an uns weitergeben. Was ist Ihr wichtigster Ratschlag?
Stang: Es ist nicht interessant, später herauszufinden, wer etwaige Fehler gemacht hat. Wir haben sie alle zusammengeholt, die Polizei, den Nahverkehr, alle, die für uns wichtig waren. Und wir haben gesagt: Alle, die nicht kooperieren, bitte die Hand heben (lacht).
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