Aus dem hässlichen Stresemannplatz wird eine exotische Vorzeigeinsel – und es geht schon los
September 7, 2006 by osi
So schön wie in dieser Computergrafik wird bald der Stresemannplatz
Das Düsseldorfer Verschönerungsprogramm läuft weiter auf Hochtouren. Aktuelle Baustelle ist der Stresemannplatz. Dieser wirklich hässliche Punkt in unserer Stadt, an dem Graf-Adolf-Straße, Mintropstraße, Scheurenstraße, Stresemannstraße und Karlstraße zusammenlaufen „ist eigentlich gar kein Platz“, sagt CDU-Ratsherr Friedrich Conzen, es sei vielmehr „einfach nur ein Verkehrsknotenpunkt“. Doch nach der Umgestaltung, die schon begonnen hat (siehe Foto unten) wird aus dem öden Stresemannplatz ein Vorzeigeobjekt. Conzen ist begeistert: „Das wird Aufsehen erregen und Viele werden Düsseldorf besuchen, um sich das anzuschauen“.
Vier verschiedene Yucca-Sorten
Die Düsseldorfer Landschaftsgestalterin und Künstlerin Tita Giese, die in dieser Stadt schon häufig Hand angelegt hat, wenn es um Begrünung ging (z.B. Tausendfüßler, Flughafen, Monkey’s Island), wird den Platz komplett verwandeln. Sie lockert die Asphaltwüste mit elf Yucca-bestandenen Feldern auf. Diese Flächen werden mit Kies gefüllten alten Autoreifen umrandet, die von einer schwarzen Drainagerinne und einer weißen Straßenmarkieungslinie begrenzt werden. Die exotischen elf „Inseln“ werden mit einer Mischung aus 3/4 Lavagestein und 1/4 Mutterboden aufgefüllt, auf die vier verschiedene Yucca-Sorten in Höhen von ca. zweieinhalb Metern gepflanzt werden.
Spektakuläre Blütenstände
Tita Giese: Die Pflanzen widerstehen starker Hitze ebenso wie großer Kälte und benötigen weder Düngung, noch zusätzliche Bewässerung. Sie sind immer grün und entwickeln im Frühsommer riesige, spektakuläre, weiße Blütenstände. Zusätzlich werden robuste Gräser eingesetzt, die im Frühjahr grün sind, sich im Laufe des Sommers teilweise rot verfärben und von weitem transparent rosa wirken“. Jeweils im März sollen 80.000 kleine blaue Wildkrokusse einen weiteren Farbakzent setzen. Der gesamte umgebende Platz, einschließlich des Bereichs der Straßenbahnschienen wird mit tiefschwarzem „Flüsterasphalt“ beschichtet, die Fußwege mit schwarzen, quadratischen Betonplatten belegt. Nachts wird der Platz durch gelbe Scheinwerfer beleuchtet, wie sie auf belgischen Autobahnen Verwendung finden. Im Mai 2007 soll das städtische Kunstwerk fertiggestellt sein. Die neue städtebauliche Dominante schlägt mit zwei Mio. Euro zu Buche.
Die Bauarbeiten am Stresemannplatz haben bereits begonnen
Schön, dass soviel in der Stadt passiert. Der Stresemannplatz hatte wirklich eine Generalüberholung nötig. In Bezug auf das „Kö-Bogen“-Projekt am anderen Ende der Stadt hoffe ich unterdessen, dass uns der erwähnte Tausendfüßler erhalten bleibt.
Die exotische Bepflanzung finde ich gewöhnungsbedürftig, erinnert mich ein wenig an Monaco. Vielleicht ist sie schon als dekorativer Bestandteil der DTM vorgesehen, sofern tatsächlich mal Rennwagen über den Düsseldorfer Cityparcour rasen. Doch insgesamt bin ich hocherfreut, das dieser sensible Stadtpunkt so aufwendig gestaltet wird. Hoffentlich wird im Rahmen dieser Verschönerung auch das Madison Hotel von den neuen Eigentümern ebenso aufgewertet.