Graffiti-Pärchen schmiert gegen die Verschönerung Flingerns

Juni 12, 2009 by  

Wie Anlieger berichten, wurden 23 Fassaden wie diese in der Ackerstraße beschmiert

Ein politisch motiviertes Pärchen, sie 26, er 30 Jahre alt, hat laut Polizei in Flingern-Nord eine Vielzahl von Fassaden beschmiert.

Die offensichtliche Motivation: Protest gegen die Aufwertung des Stadtteils. Wenn höherwertige Geschäfte und Restaurants sich etablieren, wenn Häuser verschönert werden, wandeln sich Stadtteile, werden schöner. Doch es gibt Menschen, die sehen das anders.

Mit dem Begriff Gentrifizierung wird soziologisch verbrämt, was zu diesen Sachbeschädigungen geführt hat.  Wenn Stadtteile sich höherwertiger als zuvor präsentieren, kriegen Menschen, die Schmuddelecken lieben,  die Krise. Gut, dass die Polizei im Rahmen einer Nahbereichsfahndung dieses Schmierer-Pärchen fassen konnte, das mit Parolen wie „Gentrification Fucks“, „Fuck You Scum“, „Gentrifizierung“ und „Snobs“ Flingerns Fassaden „verschönerte“. Neben den Anzeigen wegen Sachbeschädigung wird hier wohl eine horrende Schadenersatzforderung im Raum stehen. Vermutung: Mangels Masse nicht einklagbar. In diesem Fall wünsche ich mir zumindest einen kreativen Richter, der das Pärchen zur Fassadenreinigung verdonnert.

Kommentare

4 Responses to “Graffiti-Pärchen schmiert gegen die Verschönerung Flingerns”

  1. tt on Juni 12th, 2009 16:05

    Ob Stadtteile schöner werden liegt im Auge des Betrachters. Dass Mieten steigen, sozial-schwache Einwohner vertrieben werden, der kleine Eckladen ob des großen neuen Kaufhauses oder oftmals alternative kulturelle Projekte den schönen neuen Häusern weichen müssen, was auch immer, wird hier leider nicht erwähnt. Schade.

    Aber ein paar Schmierfinken mögen Schmuddelecken, ist klar.

  2. osi on Juni 13th, 2009 13:13

    Flingern-Nord ist nicht die Königsallee und wird’s auch nicht werden. Schön und sehr bemerkenswert ist doch die Durchmischung des Stadtteils. Hier sind ja keine Spekulanten am Werk, die Mieter vertreiben, sondern es sind Indivudalisten, die spannende Akzente setzen.
    Wer Fassaden beschmiert, hat in jedem Fall die schlechtern Argumente.

  3. Ben Rather on Juni 14th, 2009 05:11

    Schmierfinken wird es immer geben . Diese Leute haben keine Achtung
    vor fremdem Eigentum und sind in der Regel dem linken Spektrum
    zuzuordnen. Schadensersatz ist ist da nur die Lachnummer .

  4. trudi66 on Februar 25th, 2010 12:05

    Also ich finde es gar nicht so schlecht. Macht es doch auch mal in düsseldorf darauf aufmerksam, das nicht jeder Einwohner viel Geld verdient. Flingern war mal ein echtes Arbeiterviertel. Ich kenn mich aus, bin ich dort schliesslich geboren und aufgewachsen.

    Erschrocken war ich als ich vor Jahren feststellte, das dort Schiki-Micki Läden und Galerien aufmachten. Gentrifizierung, das war klar verdrängt auch andere Bewohner.
    Da es aber in Düsseldorf keine starke soziale Bewegung oder auch ähnliches gibt, wundert mich nicht bei der Zahl an FDP Wählern, Altersarmut gibt es aber auch im reichen Düsseldorf. Die Scham der Leute ist allerdings größer als in Berlin, der Stadt in der ich nun lebe. Da wundert es m ich fast das junge Leute die Fassaden besprühen, ich finds gut! Schade, das Flingern den Snobisten in die Hände gefallen ist.