Das war der Rosenmontag in Düsseldorf

März 3, 2025

Rund 700.000 Jecken bejubelten nach Angaben des Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. (CC) in der Landeshauptstadt ihren Rosenmontagszug standesgemäß mit dreifachem Helau. Gegen 13.30 Uhr stieg die Stimmung am Rathaus, als der „Zoch“ auf den Marktplatz einbog. Von der Zuschauertribüne vorm Rathaus aus schaute auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller den Zug-Akteuren zu – und zeigte sich mit seiner Verkleidung in Anspielung auf das runde Jubiläum des Düsseldorfer Karnevals als Fan des Rosenmontagszuges vor 200 Jahren.

Der „Zoch“ setzte sich gegen 12.24 Uhr an der Corneliusstraße in Bewegung und erreichte gegen 13.30 Uhr das Düsseldorfer Rathaus in der Altstadt, wo tausende Jecken auf dem Marktplatz die Hauptdarsteller des Düsseldorfer Karnevals erwarteten.

Knapp 11.000 Jecken gingen dieses Jahr beim Zug mit, der insgesamt 121 Wagen und 91 Fußtruppen umfasste. Der Zug wurde von 21 Musikkapellen und sechs Musikwagen begleitet.

Motto-Wagen von Jacques Tilly

Thematischer Höhepunkt des diesjährigen Düsseldorfer Rosenmontagszuges, der unter der Regentschaft des Prinzenpaares Venetia Evelyn (Evelyn Werner) und Prinz Andreas I. (Andreas Mauska) stand, war das Motto „200 Johr – Hütt on wie et wor“. Zahlreiche Wagen der Karnevalsgesellschaften interpretierten das Motto auf eigene kreative Weise. Die weltweit berühmten Mottowagen wurden – wie in den vergangenen Jahren – von Wagenbaumeister und Künstler Jacques Tilly geschaffen.

Gleich zu Beginn des Zuges war die ukrainische Fahne zu sehen als Zeichen der Solidarität mit dem kriegsgebeutelten Land. Auch weitere Mottowagen beschäftigten sich mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin, so etwa beim Wagen mit der Aufschrift „Hitler-Stalin-Pakt 2.0“ mit Wolodymyr Selenskyj blutig zerquetscht von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin.

 

Einer der Wagen stellte die angebliche Verführung der Jugend durch die AfD dar: Parteichefin Alice Weidel ragt aus einem Hexenhaus und reicht eine Brezel in Hakenkreuz-Form an zwei Erstwähler. Auf der Rückseite sind SS-Runen zu sehen und die Zahl Acht, in braunen Kreisen als Hitlergruß bekannz – das H ist der achte Buchstabe im Alphabet. Ein weiterer Mottowagen thematisiert das Wahldebakel der SPD: Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Steuer eines „abgesoffenen“ alten Kahns zu sehen.

Der Vorbeimarsch der Karnevalisten dauerte rund drei Stunden. Mehrere hundert Polizisten sicherten den Zug. Für die Besucher gab es am Wegesrand tonnenweise Kamelle.

 

Zwischenbilanz des Ordnungsamtes und der Feuerwehr (Stand 15 Uhr)

 

Für das Ordnungsamt, das am Rosenmontag rund 300 Kräfte – inklusive privater Sicherheitsdienste  – im Einsatz hatte, standen an diesem Tag die Einhaltung des Glasverbots und des Jugendschutzes im Vordergrund.

Wie in den Vorjahren seit 2011 hatte der OSD wieder 16 Sperrstellen in der Altstadt eingerichtet, um das Glasverbot zu überwachen. Die meisten Besucher an Rosenmontag waren jedoch bestens informiert und führten keine Glasflaschen oder Gläser mit.

Diejenigen, die dennoch Glasflaschen dabei hatten, konnten den Inhalt in (biologisch abbaubare) Becher aus Maisstärkemehl umfüllen, die an jeder Sperrstelle zur Verfügung standen. Vereinzelt in der Glasverbotszone mitgeführte Glasbehältnisse wurden ebenfalls entsorgt.

Im Rahmen des Jugendschutzes wurden am heutigen Rosenmontag bis 15 Uhr 498 Jugendschutzkontrollen (2024: 676) durchgeführt. 129 Mal (2024: 261) wurde der illegal mitgeführte Alkohol freiwillig vernichtet. 101 Minderjährige (2024: 80) wurden beim Rauchen erwischt. Die noch mitgeführten Zigaretten wurden freiwillig von den Jugendlichen vernichtet. Insgesamt sind von Weiberfastnacht bis Rosenmontag 924 „positive“ Jugendschutzkontrollen (2024: 1488) zu verzeichnen. 3 (2024: 2) hilflose Minderjährige wurden von Einsatzkräften des Ordnungsamtes den Sanitätsdiensten zugeführt.

Das Toilettenkonzept der Stadt wurde gut angenommen. Am Rosenmontag wurden bis 15.00 Uhr 6 Verstöße des „Wildpinkelns“ (2024: 0) geahndet, insgesamt wurden an den Karnevalstagen 189 Wildpinkler erwischt (2024: 197). Sie alle erhalten ein Schreiben von der Stadt, in dem das „Wildpinkeln“ mit einem Bußgeld von 150 Euro plus Verwaltungsgebühren geahndet wird.

Die Bilanz zum Einsatz gegen Falschparker: 157 (2024: 119) behindernd parkende Fahrzeuge waren trotz ausreichender Beschilderung am Zugweg abgestellt worden, 130 Mal (2024: 99) musste geschleppt werden.

Feuerwehr

Die Feuerwehr trat mit rund 230 (2024: 219) Einsatzkräften den Dienst am Rosenmontag an. Rund 170 (2024: rund 180) zusätzliche, hauptsächlich ehrenamtliche Helfer vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfall Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes sowie des Arbeiter Samariter Bundes bezogen an den drei Unfallhilfestellen und vier Erste-Hilfe-Bereichen entlang des Zugweges Stellung. Zusätzliche Rettungswagen, Notärzte und Krankenwagen sorgten im Zusammenspiel mit vielen Erstversorgungstrupps dafür, dass schnelle medizinische Hilfe geleistet werden konnte.

Um im Bereich des Zugwegs auch bei Bränden schnell reagieren zu können, wurde für die Zeit des Umzugs ein Löschzug an der mobilen Feuer- und Rettungswache am Stadtbrückchen stationiert. Zusätzlich waren Führungskräfte der Feuerwehr eingebunden, um das Einsatzgeschehen rund um den Rosenmontagszug zu führen. Die Leitstelle wurde durch weitere Mitarbeitende unterstützt und der Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr war mit weiteren Einsatzkräften zur Führungsunterstützung den ganzen Tag vor Ort.

Der städtische Rettungsdienst sowie der veranstaltungsbezogene Sanitätsdienst hatten – wie bei Großveranstaltungen üblich – bis 15 Uhr mit 153 (2024: 179) Einsätzen im gesamten Stadtgebiet zu tun.

Bis 15 Uhr gab es 24 (2024: 37) Hilfeleistungen in den Unfallhilfestellen am Rande des Rosenmontagszuges. Überwiegend handelte es sich dabei um kleinere Verletzungen, Herz-Kreislaufprobleme oder Unwohlsein durch zu viel Alkoholkonsum. 9 (2024: 9) Patienten mussten aus dem Umfeld des Rosenmontagszuges ins Krankenhaus transportiert werden. An Glasscherben verletzten sich dieses Jahr 1 Personen (2024: 2).

 

Närrischer Zapfenstreich am Rathaus

Beim „Närrischen Zapfenstreich“ am Dienstagabend, 4. März, am Rathaus wird das Prinzenpaar Venetia Evelyn und Prinz Andreas I. von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, offiziell verabschiedet. Beginn des „Närrischen Zapfenstreichs“ auf dem Marktplatz ist gegen 19 Uhr.

Und am Aschermittwoch (5. März), wenn der Hoppeditz wieder beerdigt wird, ist bekannterweise wieder alles vorbei!

News aus dem Rathaus der Stadt Düsseldorf

März 3, 2025

  • Bundestagswahl 2025: Düsseldorfer Endergebnis jetzt amtlich
    In seiner Sitzung am Freitag, 28. Februar, hat der Kreiswahlausschuss unter Vorsitz des Kreiswahlleiters Beigeordneten Christian Zaum das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2025 für die Landeshauptstadt Düsseldorf festgestellt. weiter…

 

  • OB Dr. Keller verteilt Karnevalsorden an Kinder und Jugendliche
    Eine besondere Ehrung für junge Jeckinnen und Jecken: Im Rahmen des Kinderkarnevalsumzugs am Samstag, 1. März 2025, verteilte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller Karnevalsorden an die rund 3.500 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. weiter…

 

  • Altweiber: Ordnungsamt und Feuerwehr ziehen positive Bilanz
    Bei zunächst strahlendem Sonnenschein und viel Regen am Abend verbrachten viele Tausende Möhnen und Jecken bei ausgelassener Stimmung Altweiber in der Landeshauptstadt. Ordnungsamt und Feuerwehr ziehen eine positive Bilanz – das Glasverbot wurde auch im 15. Jahr sehr gut angenommen. weiter…

 

  • „Unterwegs im Grünen“: Städtische Führungen im März
    Die Steinkäuze im Himmelgeister Rheinbogen entdecken, etwas über naturnahe Forstwirtschaft lernen oder bei einer Exkursion den Frühling im Park erleben – die Stadt bietet im März Führungen in der Reihe „Unterwegs im Grünen“ an. Interessierte Düsseldorferinnen und Düsseldorfer können sich dafür anmelden. weiter…

 

  • Diskussionsabend: „Was Frauen wollen – für Europa“
    Anlässlich des Internationalen Frauentags lädt das Europe Direct Düsseldorf am Donnerstag, 6. März 2025, 18.30 Uhr, in die Zentralbibliothek im KAP1, Konrad-Adenauer-Platz 1, zu einem Diskussionsabend und einer Ausstellung ein. weiter…

 

  • „Die Stimmen der Frauen – politische Teilhabe gestern und heute“
    Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März laden Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung zur Veranstaltung „Die Stimmen der Frauen – politische Teilhabe gestern und heute“ in das Rathaus ein. weiter…

 

  • Equal Care Day: Wer sorgt für die Sorgearbeit?
    Anlässlich des Equal Care Day macht das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Düsseldorf an einem interaktiven Stand auf dem Bilker Wochenmarkt am Freitag, 7. März, von 9 bis 14 Uhr auf die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit aufmerksam. weiter…

 

  • Hoppeditz-Beerdigung
    Der Heimatverein Düsseldorfer Weiter e. V. 1978, die Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze e. V. 1911 und das Düsseldorfer Narrencollegium e. V. 1952 laden in Kooperation mit dem Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf am Aschermittwoch, 5. März 2025, herzlich zum traditionellen Begräbnis des Hoppeditz um 11.11 Uhr ein. weiter…

 

  • Berufsberatung in der Bücherei Flingern
    Die Bundesagentur für Arbeit Düsseldorf berät am Donnerstag, 6. März 2025, 14 bis 17 Uhr, junge Erwachsene und ihre Eltern in der Bücherei Flingern, Hoffeldstraße 69. weiter…

 

  • Coding für Klein und Groß: Eltern-Kind-Programmier-Workshop in der Bücherei Eller
    Die Stadtbücherei Eller, Gertrudisplatz 16-18, bietet am Samstag, 8. März 2025, und am Samstag, 22. März 2025, jeweils von 13.30 bis 14.30 Uhr einen Eltern-Kind-Programmier-Workshop an. weiter…

 

  • Die Geschichtsschreiber lesen Lebensgeschichten aus Eller
    Die Geschichtenschreiberinnen und Geschichtenschreiber sind am Mittwoch, 5. März 2025, um 18.30 Uhr in der Bücherei Eller, Gertrudisplatz 16-18, zu Gast. weiter…

 

  • Musik in der Onlinebibliothek: Musikvideos
    Die Zentralbibliothek, Konrad-Adenauer-Platz 1, lädt am Dienstag, 4. März 2025, 17 Uhr, zu einer Veranstaltung zum Thema Musikvideos im LibaryLab ein. weiter…

 

  • Einwohnerfragestunde im Stadtbezirk 7
    Die Bezirksvertretung 7 (Gerresheim, Grafenberg, Hubbelrath, Knittkuhl, Ludenberg) bietet zu Beginn der nächsten Sitzung, am Dienstag, 25. März 2025, eine Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner zu bezirklichen Anliegen an. weiter…

 

Liebe Jecke, hier der Link zum Rosenmontagszug

März 3, 2025

Karneval 2025 Düsseldorf Liveblog: Rosenmontagszug zieht durch die Stadt

Aus beruflichen Gründen fällt der Karneval heute für mich aus, aber die Rheinische Post hat ja alles im Angebot.

Heute im Düsseldorfer Rosenmontagszug: Hexe Alice Weidel mit Hakenkreuz

März 3, 2025

Brezel in Hakenkreuzform, das Fenster im Hexenhaus – 2 mal die 8, ein Hinweis auf das Alphabet – HH. Hexe Alice Weidel mit Warze auf der Nase umgarnt junge Wähler – ein Wagen aus der Werkstatt von Jacques Tilly, den der WDR so sehr mochte, dass er ihn im TV vorstellen wollte und – laut Portal NIUS – 100.000 Euro dafür zahlte – Foto: WDR/Claus Langer

 

„Gemeinsam feiern wir die Vielfalt unserer Kulturen, die Kreativität unserer Kostüme und die Freude am Miteinander“, so heißt es auf der Website des Comitee Düsseldorfer Carneval.
 
Die letzten beiden Punkte kann man unterschreiben.. Dass die Feier der Vielfalt der Kulturen Bestandteil und Grundlage des karnevalistischen Geschehens sei, wäre eine kühne Behauptung. Traditionell sind das Feiern und die Kritik an den Mächtigen Pfeffer und Salz nicht nur des rheinischen Karnevals.
 
Doch in diesen linkspolitischen Zeiten geht’s weniger gegen die Mächtigen, als gegen Unerwünschte, gegen die „Gegner UNSERER Demokratie“, womit nicht die Demokratie gemeint ist, welche die meisten Bürger schätzen, sondern nur die Demokratie derjenigen, die auf der richtigen, auf der linken, Seite stehen.
Das Foto zeigt „Hexe“ Alice Weidel mit Hakenkreuz-Brezel, wie sie Jungwähler umgarnt. Dabei haben mehr Jungwähler zwischen 18 und 24 Die Linke gewählt als die AfD. Man darf gespannt auf die weiteren Rosenmontag-Mottowagen von Wagenbauer Jacques Tilly sein…