Kriminelle Internet-Plattform: Hauptverdächtiger ist ein 23-jähriger Korschenbroicher
März 1, 2024 by osi
Schlag gegen die größte illegale deutschsprachige Handelsplattform im Internet – Informationen zum Stand der Ermittlungen und den getroffenen Maßnahmen.
Bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Düsseldorf informierten der Polizeiführer des gestrigen Einsatzes in Nordrhein-Westfalen, Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke, sowie Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) über den Stand der Ermittlungen und die durchgeführten Maßnahmen.
Seit 2020 wird beim Polizeipräsidium Düsseldorf ein Ermittlungsverfahren aus dem Phänomenbereich der Cyberkriminalität unter Sachleitung der ZAC NRW geführt. Gegenstand der Ermittlungen war die größte illegale, deutschsprachige Online-Handelsplattform „Crimemarket“, auf welcher insbesondere mit Drogen und Waffen, aber auch mit illegalen Dienstleistungen (z.B. Geldwäsche, Anleitungen zu Cybercrime-Straftaten, aber auch „Real Crime“, bis hin zu Auftragstaten) gehandelt wird. Die Nutzerzahl dieser Plattform liegt bei über 180.000 registrierten Benutzern. Sie ist sowohl über das sogenannte „Darknet“ als auch frei über das sogenannte „Clearnet“ erreichbar.
Am Donnerstag, 29. Februar 2024, wurden abends zeitgleich bundesweit insgesamt 102 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Der örtliche Schwerpunkt der Maßnahmen lag mit 36 Durchsuchungsobjekten vor allem in Nordrhein-Westfalen. Hier wurden insgesamt drei Personen festgenommen, so auch der 23-jährige Hauptbeschuldigte an seiner Wohnanschrift im Rhein-Kreis Neuss (Korschenbroich). Die Polizei stellte zahlreiche Beweismittel, vor allem Mobiltelefone, IT-Geräte und Datenträger sicher. In 21 Fällen stellten die Beamtinnen und Beamten in Nordrhein-Westfalen Betäubungsmittel, u.a. 1 Kilogramm Marihuana sowie diverse Ecstasy-Tabletten sicher. Es wurden insgesamt knapp 600.000 Euro in Bargeld und beweglichen Vermögenswerten gepfändet.
Bei den polizeilichen Maßnahmen in anderen Bundesländern, die durch die dortigen Polizeien veranlasst wurden, wurden insgesamt drei weitere Personen festgenommen.
Die Domainadresse ist durch die Polizei beschlagnahmt worden.
Neben den Betreibern richten sich die Ermittlungen sowohl gegen die über den illegalen Marktplatz agierenden Anbieter als auch gegen die Nutzer. Die Auswertung der gesicherten Daten, Dokumente und Beweismittel dauert an.
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