Stadtwerke erhöhen Preise
September 8, 2022 by osi
Die deutliche Kürzung der Gaslieferungen durch Russland wirkt sich immer stärker auch auf die Preise für Endkunden aus. Zwei neue, staatliche Umlagen werden an Kundinnen und Kunden weitergereicht und führen dazu, dass diese ab 1. Novembermehr für Gas, und ab 1. Oktober auch für Fernwärme zahlen müssen.
Die aktuelle Situation auf den Energiemärkten sorgt zudem bei der Fernwärme für eine große Preissteigerung, die sich in den Teilnetzen Garath und Einbrungen turnusmäßig zum 1. Oktober entsprechend niederschlagen.
Die Bundesregierung hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Versorgungssicherheit zu stärken. Dazu gehört unter anderem die drastisch beschleunigte Einspeicherung von Erdgas in die Gasspeicher. Dazu gehört auch die von der Bundesregierung beschlossene Stützungsmaßnahme für die großen Gasimport-Unternehmen, denen Gaslieferungen aus Russland weggebrochen sind. Sie müssen diese Gasmengen, die einen Teil des Gasbedarfs in Deutschland decken, jetzt in kürzester Zeit zu extrem hohen Preisen nachbeschaffen. Zur Finanzierung solcher Maßnahmen hat die Bundesregierung unter anderem die sogenannte Gasbeschaffungs-Umlage sowie die sogenannte Gasspeicher-Umlage neu eingeführt.
Die Stadtwerke Düsseldorf als Energieversorger sind gesetzlich verpflichtet, die aus dieser Umlage erzielten Einnahmen vollständig abzuführen. Sie verbleiben nicht im Unternehmen.
Für alle Kundinnen und Kunden, die Erdgas von den Stadtwerken Düsseldorf beziehen, bedeutet das eine Erhöhung des Arbeitspreises um 2,48 Cent/kWh (netto). Der Grundpreis bleibt unverändert. Für einen Haushalt mit 100 Quadratmetern Wohnfläche und einem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von 11.500 kWh bedeutet das eine monatliche Mehrbelastung von etwa 28 Euro (netto). (Hinweis: Die Bundesregierung hat angekündigt, die Mehrwertsteuer auf Gasverbrauch temporär von 19 auf 7 Prozent zu senken. Mit Blick darauf nennen wir in dieser PM Netto-Werte.)
Auch die Düsseldorfer Fernwärme wird durch die neuen Gasumlagen teurer. Zudem kommt für den Bereich Garath und das Teilnetz Einbrungen ab dem 1. Oktober eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung auf die Kundinnen und Kunden zu, die der aktuellen Situation auf den Energiemärkten geschuldet ist. So zahlen die Bewohner einer 60-Quadratmeter-Wohnung in einem Sechs-Parteien-Haus in Garath statt wie bisher 771 Euro netto pro Jahr ab dem ersten Oktober 1.784 Euro netto inklusive Warmwasser.
Gleichzeitig steigt das Preisniveau für Gas und Strom an den Energiebörsen weiter. Ein Absinken ist derzeit nicht absehbar. Das gilt auch für längerfristige Lieferungen. Kostete eine Megawattstunde Gas im August 2021 für das Folgejahr noch durchschnittlich unter 32 Euro netto, lag deren Börsenpreis im August 2022 durchschnittlich bei mehr als 213 Euro. Damit haben sich die Beschaffungspreise für das Folgejahr mehr als versechsfacht. Aufgrund dieser Entwicklung hatten die Stadtwerke Düsseldorf zum 1. August bereits die Erdgas-Preise anheben müssen.
Ebenfalls stark angestiegen sind die Strompreise. Kostete eine Megawattstunde Strom im August 2021 für das Folgejahr noch durchschnittlich unter 82 Euro netto, lag deren Börsenpreis im August 2022 durchschnittlich bei mehr als 535 Euro – auch das ist mehr als eine Versechsfachung. Diese Entwicklung hat die Stadtwerke zu der bereits angekündigten Preiserhöhung zum 01.11.22veranlasst.
Die Stadtwerke Düsseldorf bedauern diese Entwicklung außerordentlich, da abzusehen ist, dass es Menschen in unserer Stadt gibt, die mit diesen und weiteren Preiserhöhungen an ihre finanziellen Grenzen kommen. Als Versorger der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sieht sich das Unternehmen aber auch in dieser schwierigen Zeit als verantwortungsbewusster Geschäftspartner seiner Kundinnen und Kunden mit all deren Nöten und Sorgen. Dementsprechend will das Unternehmen auch handeln und in Notlagen mit den Kundinnen und Kunden Lösungen suchen und finden.
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