Die Diskussion über den Durchstart-Piloten von Air Berlin

Oktober 18, 2017 by  

Große Diskussion um das spektakuläre Durchstart-Manöver nach dem letzten Air Berlin-Langstreckenflug AB 7001 aus Miami. Ca. 30 Meter über dem Boden war der Pilot durchgestartet und hatte die Maschine hochgezogen und in eine Linkskurve gelenkt.  Woraufhin er dann den Airbus A 330-200 mit 223 Passagieren an Bord sicher landete.

Jetzt die Diskussion: Durfte der Pilot das? Das Luftfahrtbundesamt ermittelt. 

Meine Meinung: Das Manöver ist eine Standardprozedur. Jeder Pilot kann ein solches Durchstartmanöver durchführen, es wird xfach geübt. Der Tower war informiert und hatte für das Manöver die Linkskurve freigegeben.

Durften der Tower das? Streng nach Vorschrift gesehen – eher nicht. Doch die Tatsache, dass die Lotsen das Manöver freigaben, es filmten und im Tower beklatschten, sagt eines aus: Wer ein wenig Kerosin im Blut hat, fand diesen Abschiedsgruß großartig. Das wird man sogar auch im Luftfahrtbundesamt so sehen und deshalb, wenn überhaupt, die geringstmögliche Strafe verhängen.

Für die Air Berliner und auch die Ex-LTUler, zu denen auch ich zähle, war dieser Abschiedsgruß großes Kino. Für die Passagiere übrigens auch, sie umarmten zum Teil sogar die Crewmitglieder.

Am 27. Oktober wird endgültig der letzte Air Berlin-Flug stattfinden. Wir werden gemeinsam am Airport ein Tränchen vergießen.

PS: Die LTU, die in der Air Berlin aufgegangen war, hatte einmal einen Captain, der auch von der Standardprozedur abgewichen war: Er zog, um seiner Freundin zu imponieren, in extrem niedriger Höhe eine Sightseeing-Runde über einer maledivischen Insel. Die Passagiere waren begeistert und knipsen was das Zeug hielt. Doch der Kollege wurde entlassen. 

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